Beiträge von Mojo im Thema „Spektroskopie in der Amateurastronomie“

    Ich glaube, ihr versteht mich alle falsch. Es geht mir nicht darum, das Gitter zu kalibrieren. Mit Quecksilberlampe usw. könnte man natürlich die Lage der Absorptionslinien genau bestimmen. Aber das bringt ja nur was, wenn man z.B. Radialgeschwindigkeiten messen möchte. (dies und den Dopplereffekt erwähnt die Arbeit z.B. leider auch nicht).


    Nein, es geht um die spektrale Empfindlichkeit des CCD-Chips. Natürlich könnte man dazu ein Datenblatt hernehmen. Aber in der Praxis kalibriert man meist selbst. Das kostet oft mehr Zeit als die eigentliche Messung, ist aber extrem wichtig für die Interpretation der Messungen. Was nützen mir die dollsten Messungen, wenn ich das gemessene nicht verstehe??? Ich kann doch nicht einfach hergehen und sagen, hier guckt mal die und die Linie sieht man genau wie im Lehrbuch, und direkt daneben hat's eine riesen Emissions- und Absorptionslinie über die ich kein Wort verliere.


    Ich will hier seine Leistung keineswegs schmälern. Aber seine Arbeit hat nun mal einen kleinen Schönheitsfehler. Es wäre also sehr schön gewesen, wenn Peter ein Spektrum einer Glühlampe aufgenommen hätte und dieses verglichen hätte mit dem rechnerisch zu erwartenden Spektrum. Dann wäre zumindest klar gewesen, ob es sich bei den beiden Monsterlinien um Artefakte handelt oder nicht.


    -Udo.

    Hi Martin,


    die Glühbirne hatte ich mir als Kalibrierungsquelle für die spektrale Empfindlichkeit des CCD vorgestellt. Denn diese ist ganz offensichtlich wellenlängenabhängig. Und führt zu einem eigenartigen Kurvenverlauf, den Peter hier einfach 'verschweigt'. Es ist schon wichtig, daß man möglichst auch alles erklären kann was man gemessen hat.


    -Udo.

    Hallo Peter,


    habe mir gerade deine Arbeit durchgelesen. Sehr gut!! Eigene Auswertesoftware ist enorm. PN und WR-Sterne Spektrokopiert, Respekt! Da ich selbst in Sternspektroskopie diplomiert habe, ist mir folgendes aufgefallen:
    In deinen Spektren steckt mehr drin als du schreibst. Der Grund dafür ist, daß du zwei in der Wissenschaft extrem wichtige Dinge zwar erwähnt, aber nicht durchgeführt hast: Kalibrierung und Normierung.
    Die Kalibrierung des CCD kann man sehr einfach mit einer Glühlampe erreichen. Aus deinen Formeln kannst du ja bei bekannter Temperatur der Glühwendel den zu erwarteten Verlauf des Spektrums errechnen. Wenn du also eine einfache Glühlampe mit deinem Meßaufbau spektroskopiert hättest, wären deine Spektren in erster Näherung sowohl kalibriert als auch normiert. Auf diese beiden Schritte darf man einfach nicht verzichten, sonst passiert nämlich folgendes:


    - Woher kommen die Absorptionen bei 570nm und die Emissionen bei 585nm in den Spektren 1-5?
    - h-Alpha in Spektrum 2 (Deneb) würde bei normiertem Spektrum ein sehr interessantes P-Cygni Profil zeigen.


    Wenn du diese beiden wichtigen Schritte nicht machst, kannst du deine Spektren nicht vollständig erklären, bzw. übersiehst wichtige in ihnen enthaltene Informationen!


    Ansonsten ist deine Arbeit wirklich sehr gut, die Theorie ist fehlerfrei dargestellt, und der praktische Teil wirklich erstklassig.


    Bzgl. der Form empfehle ich dir, Silbentrennung zu aktivieren, sonst sind die Abstände zwischen den Worten unnötig groß und der Text sieht dann etwas holprig aus.


    -Udo.