Beiträge von Moonwalker 1968 im Thema „Hauptspiegel aus Quarz“

    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: fraxinus</i>
    <br />Hallo Markus,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Zambuto hat sich in einem Mail mehrfach in eine ähnliche Richtung geäussert, allerdings etwas moderater "the surface is indeed very smooth, especially since it is quartz"<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Woher will er das wissen?
    Kurt und ich sind jedenfalls noch nicht in diesen Bereich <i>per Messung</i> vorgestoßen.


    cs Kai


    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Kai,


    entschuldige, der Satz ist aus dem Zusammenhang gerissen. Zambuto hat so viel ich weiss die Glattheit von Quarzglas weder gemessen noch die Auswirkungen am Himmel beobachtet. Er stellt auch kaum Quarzspiegel her. Ich wollte damit nur verdeutlichen, dass die Aussage über die Glattheit von Quarz bei diversen Optikern herumgeistert. Aber ich glaube die Sache ist jetzt geklärt - zumindest für die beobachtende Astronomie. Und Kurt hat mich indirekt zu mehr denken und weniger Wiederkäuen alter "Weisheiten" angeregt. [:)]


    Gruss Markus

    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Kurt</i>
    <br />Hallo Markus,


    Danach kann man dem Minderungsfaktor F für die Strehlzahl oder MTF berechnen.


    <b>F = e -exp(2 x pi x0,002)² = 0,9998</b>

    Das heißt anschaulich 0,2 Promille Streulicht wg. Rauheit.


    Gruß Kurt


    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Kurt,


    danke für den reality check.


    Ich habe das zuvor nie durchgerechnet. Auf den Wert komme ich mittlerweile auch (Formel vgl. "Star Testing Astronomical Telescopes", S. 238 in Ausgabe 1994). Damit ist das Argument der Glattheit bei Quarzspiegeln für die visuelle Beobachtung von keinerlei praktischer Bedeutung.


    Gruss Markus

    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Kurt</i>
    <br />Hallo Markus,
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"> ...Quarz- und Zerodurspiegel haben aufgrund ihrer Härte den Vorteil, dass deren Oberfläche theoretisch etwas glatter gemacht werden kann…<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Hast du vielleicht irgendwelche Zahlen zur Hand die belegen um wie viel glatter derartige Spiegel sind?
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">… Dafür braucht man etwa doppelt so lang für Bearbeitung der Spiegeloberfläche im Vergleich zu Pyrex … <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Ich hab selber schon mehrere Duran, Borofloat, Quarz, Zerodur und auch Sitallspiegel hergestellt Dabei hab ich nur in Erinnerung dass man bei den hochwertigen Substraten sehr viel Zeit bei der Prüfung spart, eben weil sie keinerlei Temperaturgang zeigen.
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">… Aber theoretisch können Zerodur- und Quarzspiegel aufgrund ihrer Härte etwas dünner gemacht werden bei gleicher Stabilität. Da man bei grossen Spiegeln ohnehin nicht um eine ausgeklügelte Spiegelzelle herum kommt, ist auch dieser Punkt relativ hinfällig...<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Das hat aber absolut nix mit der Härte dieser Materialien zu tun sondern mit dem Verhältnis
    <b>E-Modul/Dichte</b>.
    Dieses ist bei Zerodur um den Faktor 1,27 und bei Quarzglas 1,16 x günstige als bei Duran.


    Gruß Kurt


    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Kurt,


    es gibt unterschiedliche Angaben zur erreichbaren Glattheit von Quarz. Die Firma Protostar, die Quarz-Fangspiegel herstellt, schreibt "Fused silica is harder than almost any other substrate material. Typically, it will polish 2 to 4 times smoother than Pyrex glass." (Link: http://www.protostar.biz/quartz.htm). Auch Carl Zambuto hat sich in einem Mail mehrfach in eine ähnliche Richtung geäussert, allerdings etwas moderater "the surface is indeed very smooth, especially since it is quartz" und an anderer Stelle: "Quartz can generally provide a slightly smoother microsurface under same conditions, but this may be lost in the seeing conditions much of
    the time".


    Zur Bearbeitungszeit von Quarz und Zerodur schreibt Jean Texereau in seinem Buch "How to Make a Telescope" (Seite 25, Ausgabe 1984): "Fused silica and other materials of very low expansion coefficient, [...], may tempt the experienced amateur perfectionist planning a larger mirror. However, aside from the higher cost, he should know that rough grinding, polishing and figuring these very hard materials will exact a substantially greater effort." Das war auch meine Erfahrung beim Schleifen einer 25cm Zerodurscheibe. Und Carl Zambuto schreibt dazu: "The caveat is, quartz takes 2x the polishing time as borosilicate. I've documented this on the figuring machine, it takes twice as long to remove a microinch while figuring, as Pyrex. However this also translates to a (technically) smoother microsurface because the material is harder. The quartz is also stiffer, which means thinner blanks can be used."


    Es ist mir klar, dass das keine wissenschaftlichen Quellen sind, aber die Aussagen sind für mich einigermassen konsistent.


    Das mit der Härte vs. Spiegeldicke war von mir etwas zu umgangssprachlich, d. h. nicht präzise, formuliert - da gebe ich Dir recht (wie immer ;) ).


    Quarz ist letzten Endes ein Luxus, der sich beim Beobachten - wenn überhaupt - höchstens marginal bemerkbar macht. Aber der Optiker ist diesem hochwertigen Glas nicht abgeneigt.


    Gruss, Markus

    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Moonchild_27</i>
    <br />Hallo,


    Welche Vor und Nachteile gegenüber anderen Materialen ? Soll ja was
    die Temp.Ausdehnung angeht günstiger als Pyrex sein. Hat man dann weniger probleme mit verpannten Spiegel nach einem Einbau ?


    Wieviel zeit würdet ihr einem Quarzspiegel (25cm ) zum Anpassen geben, bei einem Volltubus plus Lüfter (Luftstrom gegen Spiegelrückseite) ?


    Gruß
    Mathias
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">



    Ich habe Spiegel aus Zerodur, Quarz und Pyrex im Einsatz (u. a. einen Pyrex-40cm Dobson und einen Quarz-40cm Dobson). Solange man kein Fensterglas als Trägermaterial verwendet, sind die Unterschiede beim Beobachten sehr gering. Andere Faktoren spielen einer viel wichtigere Rolle.


    Quarz- und Zerodurspiegel haben aufgrund ihrer Härte den Vorteil, dass deren Oberfläche theoretisch etwas glatter gemacht werden kann. Dafür braucht man etwa doppelt so lang für Bearbeitung der Spiegeloberfläche im Vergleich zu Pyrex. Quarz und Zerodur sind als Spiegelmaterial Luxus: Sie machen den Spiegel gleich aus zwei Gründen teuer: Wegen der längeren Bearbeitungszeit und wegen dem teureren Material. Aber Optiker sind diesen Materialien nicht abgeneigt, da diese hochwertigen Gläser weniger innere Spannungen aufweisen, eine glattere Oberfläche ermöglichen und im Prinzip für den Foucault-Test nicht so lange gewartet werden muss, da sich die Form ja kaum ändert beim Abkühlen.


    Beim Auskühlen bleibt die Form bei Zerodur und Quarz also stabiler, aber es ist auch mit diesen Gläsern kein Vergnügen, während der Auskühlphase zu beobachten. Für die Auskühlzeit ist die Spiegeldicke entscheidender als das Material. Aber theoretisch können Zerodur- und Quarzspiegel aufgrund ihrer Härte etwas dünner gemacht werden bei gleicher Stabilität. Da man bei grossen Spiegeln ohnehin nicht um eine ausgeklügelte Spiegelzelle herum kommt, ist auch dieser Punkt relativ hinfällig.


    Gruss Markus