Hallo Thomas und Mitleser.
Jetzt hat es lange gedauert bis ich zur Antwort gekommen bin.
Ich hatte einiges sonst zu tun aber auch hier habe ich vieles probiert.
Ich berichte es einfach so wie es abgelaufen ist, damit ihr seht dass ich auch manchmal auf der Leitung stehe.
Bisher hatte ich immer Vollflächige Interferogramme und da hat für die Obstruktion der Eintrag
bei den Mirror/Test Paramters genügt um einen scharf begrenzten Ausschnitt zu bekommen.
Was bei diesen Interferogrramen nicht mehr gegangen ist und Arteffakte machte.
Mein erster Gedanke war dass dieses Programm ein Stück über die Kante weiter rechnet, dort aber nur verwirrend Stützpunkte findet.
Da machte ich den Versuch das Loch mit einen neutralen Grau zu füllen damit da keine Verwirrung entsteht.
Das hat geholfen aber nicht bei allen Interferogrammen gleich viel. Geht also auch nicht richtig.
Als nächstes versuchte ich die Streifen um das Loch herum so zu verlängern die Ihrer Endstufenrichtung entspricht.
Daher sind sie etwas abgeknickt. Hätte ich sie dem Gesammteindruck angepasst wäre das eine Verschönbesserung.
Also, es muss so sein wie dieses Bild es zeigt
Dabei ging es mir nicht um die schmale abgesunkene Kante, weil die brauchen wir ja nicht, sondern vielmehr um den Aufschluss
über die Rotationssymetrie der lochnahen Fläche.
Es ist schon etwas besser geworden, hat aber noch Unregelmäßigkeiten die nicht dem Spiegel angehören.
Allerdings ist das nur die Mittelung aus zwei Interferogrammen. Bei 18 Interferogrammen wäre das vermutlich schon
eine brauchbare Auswertung geworden. Nicht sofort sondern erst jetzt, wo ich das wirklich richtige 3D Bild gegenüber hatte,
bemerkte ich dass dieses Loch kleiner als das Obstruktionsmaß ist. Das bestätigt jetzt dass das Programm ein Stück
weiter rechnet als die Eingabe ist. Wie dieses Bild zeigt.
Na ja wie immer, wenn ich mich nicht genügend auskenne, habe ich gute Freunde die sich in der Mathematik besser auskennen als ich.
Diesmal war wieder Kai mein Telefonkandidat. Er konnte schon oft Dinge erklären und mathematisch begründen.
Es ist tatsächlich so dass das Programm am Rand nicht alles erfassen kann weil ihm dort einige Stützpunkte fehlen.
Daher kontrolliere ich am Rand separat noch an den Interferenzstreifen wie scharf die Kante wirklich ist.
Weil die letzten 2 mm vermag das Programm nicht zu erfassen. Ob wohl die FFT Analyse sehr hochauflösend ist.
Weiters konnte er mir erklären dass auf der Startseite rechts oben unterhalb von“ Outside Ellipse“ auch noch“ Obstructions“ steht.
Dies könnte ich nach setzen der Outside Ellipse aktvieren und die Markierung rund um das Loch setzen und dann auf FFT Analysis gehen.
Siehe da, jetzt funktioniert es bestens. Vielen Dank an Kai ! Wenn dort inside Elypse gestanden hätte wäre ich vielleicht noch darauf gekommen.
Na ja, so verklemmt bin ich manchmal. Also, wen jemand bemerkt dass ich etwas nicht sehe, bitte gleich schreiben, per PIN oder im Forum,
ich fühle mich nicht bloß gestellt, sondern mir ist viel lieber wenn alles funktioniert. Wie nun dieses Bild zeigt.
Ganz besonderen Dank und Anerkennung verdient wohl „ Dale Eason“ der soooo viele Möglichkeiten ausgedacht und eingesetzt hat.
Und sogleich auch das Protokoll ohne Abzüge.
Wie man sieht ist Coma und Astigmatismus sehr gering.
Weil dieser Spiegel zu einen System gehört dürfen wir die Coma nicht abziehen, weil wen sie nicht behoben ist, kann das System nicht vollständig
kollimiert werden. Also Hauptspiegel und Fangspiegel können daher nicht ganz genau zentriert erscheinen.
.
Nun kommen wir zur Korrektur.
Leider ist es so dass die schwierigste Arbeit zuerst kommt wo man noch wenig Erfahrung hat und am längsten dauert.
Daher muss ich dich um Geduld bitten um die Voreiligkeit zurückzuschalten. Weil jetzt ist es gefährlich.
Es kann aber trotzdem 1 bis 2 Monate dauern bis der Spiegel fertig ist. Kommt natürlich auch darauf an, wieeeee genau du ihn haben möchtest.
Als erstes werden wir den schmalen Wulst am Rand korrigieren. Wenn dir das gelingt dann hast du die schwierigste Arbeit hinter dir.
Alles Andere ist dann mit Leichtgkeit zu machen.
Dazu müsstest du ein neues Minitool mit Polierdurchmesser 14 mm machen. Das geht ganz gut mit einer 1Cent Münze.
http://www.astrotreff.de/topic…PIC_ID=142100&whichpage=4
Es ist zu beachten dass dieses Kreuz in der Mitte immer gut ausgeschnitten ist weil sonst bildet dir das Tool einen Graben und du hast
dann statt einer sogar 2 Zonen und musst noch einmal zur Sphäre zurück. Es kann sein dass du das Tool sogar nach 1 oder 2 Runden neu ausschneiden musst.
Du hast sicher diesen Beitrag schon gelesen. http://www.astrotreff.de/topic…PIC_ID=142100&whichpage=4
An Stelle der Mascke kann man auch Wasserfesten Filzschreiber 1 mm Strichstärke verwenden. Er läßt sich ganz leicht mit Alkohol, Spiritus, Isoprofil
oder Aceton entfernen. Hier eine Profildarstellung zur Ermittlung der Zonenbreite.
Da der Rand steiler ist als die nach innen laufende Fläche müssen wir vorerst den Polierbereich so schmal machen und dies mit 15 Runden vorkorrigieren
und gleich die erste Messung mit 8 Interferogrammen machen um zu sehen wie schnell es bei dir reagiert.
Dabei ist noch etwas zu beachten. Du hast bereits eine Rotationsunsymetrie die zu beheben ist.
Um diese zu zeigen habe ich die Rotation in Stunden aufgeteilt um sie sichtbar zu machen.
Daher dürfen wir noch nicht alles ganze Runden machen .
Und zwar zuerst 4 Runden für den unangenehmen ( Alois Effekt ). Ich nenne ihn mal so weil ich dieses Phänomen entdeckt habe.
Es ist so, wenn man mehrere Tage nicht poliert hat und die Fläche ruhend war, passiert folgendes.
Dort wo man poliert, erhöht sich die Fläche zuerst ganz geringfügig und muss wieder wegpoliert werden dass man wider
auf dem Startniveau ist. Erst nachher kommen die wirksammen Abtragsrunden. Das ist wichtig zu wissen, damit man sich
für weitere Politurzahlen nicht verschätzt. Weil wenn man zum Beispiel 8 Runden gemacht hat und nur die Hälfte erreicht hat,
denkt man, so jetzt mache ich noch 8 Runden dann stimmt es. Dann hat man schon 4 Runden zu viel gemacht und ist zu tief geworden.
Aber bei weiteren Polituren auf der gleichen Stelle passiert es dann nicht mehr und man kann die weiteren Runden nach
den erlebten Abtrag einschätzen. Darum machen wir zuerst die ganzen Runden damit wir den Abtrag der Teilrunden
gut abschätzen können. Bei den Runden darf das Tool nicht mehr gedreht werden und es soll circa 2 mm Überhang machen.
Wie du siehst hast du bei 9 Uhr schon fast keinen Wulst mehr, der gegenüber bei 3 Uhr sehr stark ist.
Es soll daher zuerst überall fast die gleiche Form erreicht werden, dann kannst du vielleicht schon mit einen größeren Tool weiter machen.
Also kannst du zusätzlich noch 4 Runden im Uhrzeigersinn von 10 Uhr bis 8 Uhr und noch 4 Runden von 11 Uhr bis
7 Uhr 30 machen und dann messen und mir schicken. Wenn es dir gelingt die Abstufung in Halbstunden per 2 Runden zu machen,
ist es noch besser.
Den Unterschied kann man auch mit der Beleuchtungsänderung gut sehen.
Diese Möglichkeit habe auch nicht gefunden, sondern Stefan Griesing während unseren Diskusionen. So kann auch mir geholfen werden.
Die Richtungspfeile findet man oben in der Menuezeile wenn man auf den farbigen Pinsel drückt.
Aus Langzeiterfahrung durch die Beratung an vielen Teilnehmern habe ich eine neue Toolgrößenbestimmung gemacht
die besser ist und habe sie auch bei Stathis Tipps und Tricks bei meinen Beitrag hinzugefügt.
Wünsche dir nun gutes Gelingen
Alois