Hallo,
vielen Dank für eure Antworten!
(==>)Holger: ja stimmt, 30% kürzere Belichtungszeit ist schon einiges. Bezieht man noch die angegebene Spiegelreflexivität in die Rechnung mit ein (94% bei HS und FS), wird aus den formalen f/4 sogar nur f/4,7 Refraktoren haben insgesamt Transmissionen um 97%, hab ich gelesen, nur mal so am Rande. Wobei ein Flattener/Reducer ebenfalls noch etwas Licht schlucken würde.
(==>)caspar: Ja ich bin auch am Schauen, wobei ich ja evtl. einen modifizierten kaufen möchte (siehe unten).
(==>)Patrick:
Ja, da hast du (fast) recht.
Ein Anruf bei Teleskop-Service hat ergeben:
Die Boren-Simon sind baugleich wie die UNC-Newtons, nur dass sie noch den ASA-Korrektor haben und eine an diesen angepasste Fokuslage.
Der TS Imaging 6" f/4 unterscheidet sich vom UNC nur dadurch, dass der UNC einen Baader Steeltrack, einen Carbontubus hat und
einen Fangspiegeloffset hat. Der Fangspiegel hat 63 mmm Durchmesser (kleine Achse), auch einen mit 70 mm Durchmesser ist wählbar.
Der TS Imaging hat keinen Offset, würde bei APS-C-Sensorgröße aber auch reichen zur korrekten Ausleuchtung. Weil ich noch nachgefragt habe, meinten die dass gegen Aufpreis auch ein Fangspiegel(halterung) mit korrektem Offset möglich ist.
Dann würde er sich vom UNC nur noch durch Tubusmaterial und Okularauszug unterscheiden. Es wäre auch möglich, den TS Imaging gegen Aufpreis mit dem Baader Steeltrack zu bekommen.
Hab hier noch einen Umbaubericht gefunden:
http://www.astronomieforum.at/viewtopic.php?t=3199
Das mit dem Gelbstich des Spiegels ist ja übel, aber müsste ja beim Teleskop-Kauf schon erkennbar sein.
Die minimale Bauhöhe beim Baader Steeltrack ist 50 mm, die beim Monorail 70 mm. Und da ich maximal APS-C-Sensorgröße habe,
ließe sich bestimmt ebenfalls ein kleinerer FS mit angepasster Fokuslage verwenden.
Patrick, welche Umbaumaßnahmen hast du vor?
Bezüglich des Tubusmaterials habe ich mal ein bisschen gerechnet, wie sich der Stahltubus verhält und ob ein Carbontubus notwendig ist:
Die Fokussiertoleranz habe ich nach Formel 42 in „Digitale Astrofotografie“ (A. Martin, B. Koch) berechnet:
x = 4*#955;*Blende²
Mit blauem Licht (#955; = 450nm) und Blende 4 ergibt sich: x=0,0288 mm.
Der Längenausdehnungskoeffizient von Stahl ist, je nach Art des Stahls, max. 11,8*10^-6 1/K.
Als ursprüngliche Länge L#8320; habe ich mal 450 mm angenommen (Abstand FS-HS + etwas Toleranz wegen etwaigem Umbau).
Die Längenänderung berechnet sich gemäß der (etwas genäherten) Formel #916;L = #945;*L#8320;*#916;T
Mit #916;L = x, also Längenänderung = Fokussiertoleranz ergibt sich für die maximale Temperaturänderung, die noch innerhalb der Fokussiertoleranz liegt, #916;T = 5,4 K.
Darüber wie sich die Nachttemperaturen üblicherweise verhalten, hab ich keine so genaue Vorstellung, glaube aber dass ich bei den 5,4 K eher nur bei Belichtungszeiten von mehreren Stunden nachfokussieren muss. Und mit einem Thermometer ließe sich auch leicht feststellen, ob der Fokus überhaupt kontrolliert werden muss.
Für Carbon ist die Frage nach der Temperaturausdehnung schon schwieriger, weil ich für den Längenausdehnungskoeffizienten Werte zwischen -1 und 7 gefunden habe, je nach Carbonart. Mit dem Wert von 7*10^-6 1/K ergibt sich eine maximal tolerierbare Temperaturänderung von 9,1 K. Ich tendiere trotzdem zum Stahltubus, auch weil Stahl auch ohne besondere Schutzmaßnahmen zu bearbeiten ist und ich den höheren Preis für Carbon nicht einsehe.
Viele Grüße und CS,
Simon