Beiträge von JSchmoll im Thema „Bausätze Rolldachhütte“

    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Hallo Jürgen,


    Zitat:
    Wenn Du als Sterngucker keine Freunde hast, besorge Dir eine Drehbank und die Dinge aendern sich.




    Super!
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hi Rene,


    manchmal gibt es Tage, an denen sich Sternfreunde bei mir zuhause die Klinke in die Hand geben. Ich sollte ein Wartezimmer einrichten und ein Schild aufstellen ("Teleskop-Klinik"). Aber es ist schoen, helfen zu koennen und ich weiss von frueher, dass ich mir auch die Leute "warmgehalten" habe, die Metall verarbeiten konnten. [;)]


    Okay, war jetzt vom Thema abgeschweift.

    Zum Fundament:


    Meine Sternwarte steht auf zehn Punktfundamenten. Sie kann, falls sich die Fundamente mal setzen sollen, nachjustiert werden weil sie wie bei einer Standsaeule auf Gewindestangen ruht. Die haben M24-Gewinde, das groesste, was ich auftreiben konnte. Eigentlich haette ich spezielle Anker fuer Holzbalken genommen, aber die liessen sich im Vereinigten Koenigreich nicht auftreiben.


    Zum Fussboden: Der besteht bei mir aus einem Sand- und Kiesbett, auf dem Gehwegsplatten ruhen (45cm x 45cm). Wenn ich ein Fundament setzen will, entnehme ich eine Platte und grabe ein Loch. Diesen umkonfigurierbaren Weg ueber wieder entfernbare, kleine Fundamente habe ich genommen, weil die Sternwarte ueber Jahre verschiedene Instrumente sehen wird. Diese werden teils auf der Durchreise sein, wie ein 1/2 Tonne schwerer 14" f/6-Newton, der renoviert und testbetrieben wird, bevor er woanders Aufstellung findet.


    Generell ist es wichtig, dass Fussboden und Saeule baulich getrennt sind (Trittschwingungen). Ich habe auch schon Loesungen gesehen, wo einfach die Masse des Betonfundamentes auszureichen scheint, ohne diese Trennung auszukommen. Aber dann ist es wieder eine Frage der Kosten und der Entfernbarkeit. Wenn ich in meinem Garten mit Dynamit hantierte, wuerden sich meine Nachbarn bedanken. [;)] Obwohl sie es eigentlich kennen, denn ab und zu hoert man hier Sirenen und dann wackelt der Boden - der Steinbruch liegt um die Ecke.


    Apropos - Staub ist mein Hauptproblem, eben wegen dieses Steinbruchs und des Zeugs, was aus dem Schornstein des Brennofens kommt, der in Windrichtung steht. Deshalb habe ich meine Teleskope zusaetzlich mit einem Bettlaken abgedeckt, das ab und zu in die Waschmaschine geht.


    Der Boden hat eine kleine Luecke, sodass die Huette immer durchlueftet wird. Mit Krabbeltieren habe ich keine Probleme, die Spinnen vernaschen die Insekten. [:)] Und die groessten Spinnen sind eh im Tubus.

    Das fuehrt jetzt in die Diskussion Schiebedach gegen Kuppel.


    Und da muss jeder das Optimum finden.


    Haette ich ein grosses Instrument irgendwo im Wald, wuerde ich mir die Kuppel goennen - schon wegen des Windschutzes.


    In meinem weiter oben abgebildeten Fall musste beruecksichtigt werden, dass


    - mehrere Fernrohre gleichzeitig verwendet werden sollten


    - die Sternwarte in Wohnbebauung steht (Geraeusche!) - eine Kuppel muss aller Nasen lang gedreht werden. Die Huette geht einmal auf, einmal zu, das wars.



    Dass Kuppeln schwieriger herzustellen sind und man sich bei Konzeptfehlern auch schnell mieses Seeing einhandeln kann, gehoert natuerlich auch in die Entscheidung hinein.


    Es kommt auf das Verwendungsprofil, den Standort, den Geldbeutel und die Aesthetik an. Eine Kuppel ist im letzteren Fall natuerlich fuehrend.

    Meine Huette ist 3.8m x 3.9m mit Rolldach und integriertem Kran. Da es eine ziemlich spezielle Konstruktion ist, die auf die Gegebenheiten meines Gartens hin optimiert wurde, habe ich alles selbst gefertigt. War ein Sommer Arbeit, gekostet hat es mich ca. 2200 Pfund. Das sind umgerechnet ca. 2600 Euro.


    Ein wichtiger Umstand ist auch die Buerokratie. Ich durfte bis 15 Quadratmetern Grundflaeche und 2.5m Hoehe genehmigungsfrei bauen. So habe ich 14.8 Quadratmeter und eine Spitzenhoehe von 2.45m ...


    Es ist auch wichtig, wo die Huette steht. Meine Huette ist mit 12mm Nut-und Federbrettern nicht vandalensicher, aber sie steht abgeschottet in einem Garten, den man nur ueber einen 2m hohen Zaun erreichen kann. Und beide Nachbarn haben Hunde ... auf freiem Feld haette die Huette hier deutlich stabiler ausgesehen.