Nein, das stimmt nicht. Man kann durchaus durch Darkoptimierung das Dark so skalieren, dass es in Grenzen auch benutzt werden kann, wenn man die Temperatur nicht getroffen hat. Es stimmt, durch geeignete Sigma-Clipping-Operationen kann man das Rauschen sehr stark vermindern - auch ohne Darks. Aber auch diese Operationen funktionieren mit Darks ganz erheblich besser als ohne.
Hier mal dazu ein Vergleich: Rohmaterial war ein Bild von NGC 7000 durch einen Pentax 75 Refraktor, CLS-Filter. Die Temperaturen luden zu T-Shirt und kurzen Hosen an, was aber leider zu massiven Hotpixelproblemen führte. Also eine sehr harte Nuss. Ich habe alle Bilder mit Pixinsights Screen Transfer Function gestretcht.
Sehr evident ist, dass geeignete Formen von Sigmaclipping sehr wirksam ist, dass aber das beste Bild durchaus das letzte mit Darkabzug UND Winsorized Sigmalclipping ist!
DSS, 10 Lights, kein Darkabzug, Average
DSS, 10 Lights, kein Darkabzug, Sigma-Clipping
DSS, 10 Lights, 10 Darks, Average
PI, 10 Lights, kein Darkabzug, Winsorized Sigma Clipping
PI, 10 Lights, 1 Dark, Winsorized Sigma Clipping
PI, 10 Lights, Masterdark aus 10 Darks, Winsorized Sigma Clipping
und hier das fertige Bild
Fazit: Ich denke eher, dass Sigmaclippung und Darkoptimierung es erlauben, mit weniger oder weniger gut passenden Darks ein erträgliches Resultat zu bekommen, als ganz ohne Darks auszukommen.