Beiträge von Aspera im Thema „Hauptspiegel aus mehreren Segmenten“

    Lieer Michael, genau mein Argument: Es gibt kaum fertig verspiegelte, größere **Kugel**spiegel, aus denen sphärische Off-Axis Teile ausmaskiert werden könten. Das es aus einem Paraboloid nicht ohne zusätzliche Fehler geht, ist klar. Daher wird wohl nur eine Berechnung bleiben (edit: die Seite 309 wird in Google-Books leider nicht angezeigt). Viele Grüße, jan

    Lieber Kurt,


    die Schrägstellung der Einzelspiegel gegen die Flächennormale des gleichseitigen Dreiecks würde ja genau die gedachte Sphäre ergeben. Wenn ich es recht sehe, wäre die Kippung 2*arctan(0,5*a/r) mit a=Abstand des Spiegelmittelpunkts vom Mittelpunkt des Dreiecks und r=Radius der Sphäre. Es sollten dann von Beugungseffekten abgesehen nicht mehr Abbildungsfehler auftreten, als beim sphärischen Vollspiegel gleichen Radius.


    Der Praxistest mit Dreilochmaske wird etwas schwierig, vermute ich, weil ja kaum jemand ein größeres Teleskop mit sphärischem Spiegel hat. Eine Berechnung würde mich schon interessieren (würde für meinen diesbezüglichen Einstieg in die Schleiferei auch drei 76 mm Spiegelchen opfern).


    Viele Grüße, jan

    Liebe Freund/innen,


    hier mein Beitrag zu diesem Thema (Was Sie immer schon mal sagen wollten, aber sich nicht einmal zu fragen trauten.)


    Nehmen wir mal an, wir wollen ein Instrument für helle Objekte bauen. Wie nehmen drei kleine Rohlinge und schleifen abwechselnd mit den gleichen Tools eine Sphäre in jeden der Rohlinge. Wir hätten dann drei ziemlich identische Spiegel. Der Krümmungsradius wäre so ausgelegt, dass ein F9/12...-System oder so entsteht, wenn die drei Spiegel an den Ecken eines gleichseitigen Dreiecks angebracht werden. Bisserl müssten sie gekippt werden. Je größer das Dreieck im Verhältnis zum Durchmesser der Spiegel wird, umso höher sollte die theoretische Auflösung des Systems werden, ohne dass die Masse der Spiegel ansteigt (mechanisch wird es natürlich schon schwerer). Das Bild wird zwar dunkler als bei einem "Vollspiegel", aber bei den Planeten oder dem Mond ist das vielleicht zu verkraften. Durch das natürliche "Loch" in der Mitte ließe sich der Strahlengang falten das Gerät geriete nicht länger als ein Newton mit doppelter Lichtstärke. Die gewonnene Auflösung wird versucht, über Video-Stacking auszunutzen. Wem das zu dunkel ist, der macht sich statt drei identischen Spiegeln sechs oder mehr.


    Die Tragekonstruktion müsste hinreichend steif sein; da sehe ich weniger das Problem. Aber sie müsste mit der thermischen Ausdehnung der Einzelspiegel harmonieren bzw. dürfte keine zusätzliche Verschiebung der Spiegel bedingen, wenn die Temperatur schwankt. Da wird's dann schwieriger... symmetrisch angeordnete Spiegel in leichtem seitlichem Kontakt würden sich allerdings "von selbst" ausrichten.


    Viele Grüße (ich geh' schon mal in volle Deckung ;-), jan