Bei grossen Spiegeln jenseits der 8m-Grenze werden die Probleme des "Handlings" so gross, dass der aktive Segmentspiegel attraktiv wird.
Abgesehen davon, dass ein so grosser monolithischer Spiegel sowieso eines geschlossenen Regelkreises zur Formkontrolle bedarf ("aktive Optik"), ist die Groesse der Vakuumkammer problematisch. Und dann der Transport - Bruecken muessen verstaerkt werden, Tunnel verbreitert wie beispielsweise in Chile geschehen, um das Gemini-S-Teleskop auf den Cerro Tololo zu bringen. Es kommt der Punkt, wo eine dreispurige Autobahn nicht mehr ausreicht, um den Spiegel aufzunehmen.
Ich weiss nicht, wo der "Crossover" anzusetzen ist, an dem der Segmentspiegel kostenguenstiger als der Monolith wird. Generell sind aber alle Spiegel groesser als 8.4m (Roger Angel's Wabenspiegel) segmentiert.
Segmente koennen klein sein, damit "handlich" und sie koennen in Ueberzahl angefertigt werden. Somit entsteht keine Auszeit, um den Spiegel zu aluminisieren. Wie beim Anstrich der Golden Gate Bridge, wo man wieder von vorn anfaengt, wenn man hinten fertig ist oder auch beim Koelner Dom - der Spiegel wird permanent aluminisiert, und ein gerade zu beschichtendes Segment durch ein gerade beschichtetes ersetzt. Man braucht lediglich einen Ersatzspiegel pro Zone, da der Hauptspiegel ja asphaerisch ist.
Es gibt aber auch andere Entwicklungen:
Das MMT ("Multi Mirror Telescope") auf dem Mount Hopkins war in den 1980er Jahren ein erster erfolgreicher Versuch, sechs 1.8m-Spiegel zu einem 4.4m-Teleskop zu vereinen. Das war damals noch sehr experimentell und nicht trivial. Inzwischen wurden die Spiegel durch einen monolithischen 6.5m-Spiegel ersetzt, und das MMT heisst jetzt "Monolithic Mirror Telescope".
Segmentspiegel extrem: Beim Giant Magellan Telescope werden sieben Spiegel mit je 8.4m Durchmesser zusammengelegt. So kann durch Segmentieren mit den weltgroessten Monolithen das Aequivalent eines 23m-Spiegels erreicht werden.