Beiträge von Andru im Thema „First Light 14" Restemeier-Dobson in der Rhön“

    Costa, Lothar und Kai, danke fürs Schreiben!


    =&gt; Costa <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"> Ich bin schon jetzt auf deine Zeichnungen gespannt. <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote"> Ich werde dich nicht zu lange auf die Folter spannen, die Vorhersage sieht ja ganz gut aus gerade [;)]


    =&gt; Lothar
    Mutig, das aus der Stadt zu versuchen. Toll, dass du ihn trotzdem gesehen hast! Unter besseren Bedingungen sollte etwas Detail möglich werden, würde mich interessieren, was bei dir herauskommt.


    =&gt; Kai
    Genau, das ist dieser Spiegel. Der Hut ist CFK, ebenso wie Stangen und Blende. Nach den nächsten Erfahrungen werde ich Genaueres zum Teleskop schreiben.


    Viele Grüße
    Andru

    =&gt; Daniel: Vielen Dank fürs Einstellen deiner Bilder und Überlegungen!
    Einen Zusammenhang zwischen den von uns und dem Kollegen aus deinem interessanten Link gemessenen SQM(-L)-Werten halte ich für weniger wahrscheinlich. Der scheint ein SQM zu benutzen und du hast ja ein SQM-L, die (abgesehen vom Standort) auch unter einander nicht gut vergleichbar sind, meines Wissens nach.
    Dass für die Unterschiede unter unseren ICs ein "Airglowstreifen" verantwortlich ist, könnte ich mir gut vorstellen.


    =&gt; Lothar: Der V1982/Gyulbudaghian 98-171 ist wirklich ein schönes Objekt, man darf sich nicht vom Namen abschrecken lassen - was aber sowieso nicht deine Art wäre, wie ich deinen Berichten entnehme [:)]. An der Reinzeichnung hab ich nochmal etwas gemacht (auf was für Ideen man kommen kann, wenn man sich in den Ferien langweilt [:o)])
    Eine Socke gibt es nicht, die Gegenlichtblende ist für die vorgesehenen Einsatzplätze genügend.


    Viele Grüße
    Andru

    Danke Mathias, Reiner und Uwe für die Resonanz!


    =&gt; Mathias
    Die Krönung wäre gewesen, dich und den 15" schon bei der Gelegenheit kennen zu lernen, aber das holen wir sicher irgendwann nach [:)]!


    =&gt; Reiner
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"> Euer Himmel scheint wirklich gut gewesen zu sein, wenn IC 59/63 einfach rüber kommen. <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote"> Die Spitze von IC 63 war tatsächlich "hell" zu nennen, die beiden ICs kamen deutlich besser rüber als wir erwartet hatten. Dagegen blieb IC 10 ein wenig hinter den Erwartungen zurück. Allgemein war der Himmel wie gesagt trotz Dunst dunkler als im Schwarzwald. Allerdings gab es - wie offenbar auch an den Alpenplätzen - starken Airglow in fast alle Richtungen, zu dem Thema wollte Daniel hier vielleicht auch noch einen Satz schreiben.
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"> Kommst Du ohne optischen Sucher klar? <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote"> Vom Rigel als einzigen Sucher war ich positiv überrascht und habe bisher keinen optischen Sucher vermisst. In manchen Himmelsgegenden wäre ein optischer Sucher sicher noch etwas schneller, aber ich denke das kann man mit Übung ganz gut ausgleichen. Ein Grund dagegen war natürlich auch das geringere Gewicht am Hut bei einem 25mm dicken Spiegel und f/5,3.


    Von den Sharpless musst du mir unbedingt mal ein paar zeigen, wenn ich wieder "vorbeischaue" (mal sehen ob du sie nur mit Rigel findest [;)])


    Viele Grüße
    Andru

    Hallo Hajü,


    danke für die nette Rückmeldung! Der Bericht ist mir etwas lang geraten, schön, dass du ihn interessant findest. Das Objekt ist der V1982 Cygni Nebel (links) und LBN 408 (rechts). Habe jetzt versucht, es im Text deutlicher zu machen.


    Viele Grüße und schönes Wochenende,
    Andru

    Fast genau ein Jahr nach meiner ersten Frage nach Daniel Restemeiers zum Verkauf stehenden 14" f/5,3 Spiegel hat dieser sein First Light gesehen. Inzwischen hat Daniel auch den Dobson gebaut und zu seinem praktisch perfekten Spiegel eine entsprechende Mechanik gesellt - danke Daniel!



    Übergabe und First Light sollten in der Rhön stattfinden, die - neben der ähnlichen Erreichbarkeit von Ostwestfalen und Nordbaden - einige der besten Plätze Deutschlands bieten soll. Auf den Tag genau zum ins Auge gefassten Augustneumond-Wochenende schwenkte das Wetter um und ermöglichte eine Beobachtungsnacht 400km nördlich des "Silvretta-Teleskoptreffens" [:)]



    Am vom Rhön-erfahrenen Daniel vorgeschlagenen Platz auf knapp 800m angekommen, müssen wir das von Bauern vernachlässigte Gras mit einer Büroschere kürzen. Dann kann es an den feierlichen ersten "offiziellen" Aufbau gehen.
    In der noch hellen Dämmerung (siehe Bild oben) werden als erstes mehrere Standardobjekte eingestellt, von denen jedes Stoff für ganze Nächte bieten würde. Eine kleine Auswahl:


    Bei <b>M 17</b> beeindrucken mich die Außenbereiche besonders. Mit OIII-Filter sind sie "knallhell" und mit noch helleren Bögen durchzogen, ein unglaublicher Anblick. Nebenbei werfe ich auch einen Blick auf den Schwan selbst, dessen Körper mit fast unastronomisch hohen Kontrasten auf kleinstem Raum gefleckt ist.


    <b>M 27</b> lässt mich weder an der Sichtbarkeit der innerhalb liegenden Sterne wie an der des Nebels selbst keinen Unterschied zu einer Beobachtung mit 18" im Schwarzwald eine Woche zuvor entdecken. Sehr interessant ist die unterschiedliche Ausprägung der "Hantelgewichte" und die aus deren Enden in beide Ohren laufenden schmalen Bögen.


    Mit der Dunkelheit ist Wind aufgekommen und hat die zuvor störende große Zahl an Mücken weggeblasen. <b>Abell 50 (NGC6742)</b> zeigt sich als exakt runde Scheibe und ist schon ohne Filter direkt sichtbar. Bei höherer Vergrößerung taucht eine angedeutete Ringstruktur in Form eines schwachen Loches auf. Diese wirkt unregelmäßig und nicht absolut symmetrisch, eine genaue Festlegung fällt uns aber schwer. Am Ostrand befindet sich eine schmale Aufhellung, auf Aufnahmen ein vorgelagerter Stern.


    <b>IC 10</b>, eine Zwerggalaxie in Cassiopeia, zeigt sich bei noch nicht optimalem Stand als 2:1 NW-SO elongiert. Die SO-Kante ist in einem schmalen Bereich aufgehellt. Darin befinden sich Sterne sowie eine HII Region der Galaxie, die als flächige Aufhellung neben einem schwachen Stern einfach sichtbar ist. Mit UHC wird sie nur wenig schwächer.


    Die beiden Reflexionsnebel <b>IC 59 und 63</b> sind deutlicher als erwartet. Der hellste und definierteste Bereich ist die "Spitze" von IC 63, die in Richtung eines 3mag Sternes im gleichen Feld deutet. IC 59 ist schwächer und diffuser, aber immer noch einfach.


    <b>Van den Bergh 1</b>, ein weiterer Reflexionsnebel, erstreckt sich um ein spitzes Dreieck blauer 8mag-Sterne. Der Zwischenraum zwischen den südlichen beiden scheint mit Nebel gefüllt zu sein, der im Zwischenraum zum nördlichen Stern leicht schwächer wird.


    Daniel macht sich nun an die Grenzgrößenbestimmung und kommt trotz nicht optimalen Bedingungen (Dunst) auf 6m7, aufblitzend 6m8.
    Das Seeing bekommt die Schulnote III-IV, bessert sich aber später.


    Beim nächsten Objekt hole ich den nur für den "Notfall" eingesteckten Zeichenblock heraus: <b>Gyulbudaghian 98-171</b> um <b>V1982 Cygni</b>, ein Young Stellar Object aus Reiners Projekt ist für seinen exotischen Namen und seine Unbekanntheit außergewöhlich einfach und strukturiert. Im gleichen Gesichtsfeld westlich ist der Reflexionsnebel <b>LBN 408</b> auffällig mit einem mittigen 11mag Stern. Mir ist keine weitere Beobachtung dieses Nebels bekannt, was bei der Helligkeit aber merkwürdig wäre?
    <b>GN 21.02.4.01</b>, ein Reflexionsnebel 10' südlich von V1982 erscheint auf dem POSS deutlich schwächer und bleibt uns verborgen.
    Hier die Zeichnung des Feldes um V1982 Cyg:



    Mein Highlight der zweiten Nachthälfte ist dann ein Vorschlag von Daniel, der völlig fleckige PN <b>NGC 246</b>. Eingebettet liegt ein Dreieck aus hellen Sternen, in dessen Zentrum sich ein großes Dunkelloch befindet. Ein kleineres liegt knapp außerhalb des Dreieckes. Der Rand ist - abgesehen von der auslaufenden Ostseite - sehr hell und scharf definiert, im Westen eine kleine Unterbrechung.


    Kurz vor Dämmerungsbeginn kommt noch <b>NGC 7331</b> dran. Bei 189x fällt westlich am Kern anschließend sofort ein ausgesprochen kräftiges Staubband auf, auch gegenüber des Kerns ist eine Helligkeitsstufe zu erkennen, die auf weiteren Staub schließen lässt. Drei der Hintergrundgalaxien sind problemlos mit leicht hellerem Zentrum sichtbar, die deutlich schwächere vierte versuche ich ohne Kenntnis der genauen Position nicht.


    Bei <b>Hickson 99</b> kommt es wegen des inzwischen richtig unangenehm gewordenen Windes und der einsetzenden Dämmerung nicht zur geplanten Zeichnung der drei beobachteten Mitglieder.


    Die kurz vor 6 Uhr beginnende "Morgenruhe" fällt hotelbedingt kurz aus, ehe es mit dem 21kg schwereren Auto bei knapp 40°C nach Hause geht.
    Das Teleskop und die Öffnung haben schon in der ersten Nacht richtig viel Spaß gemacht. Die Vorfreude auf den nächsten Neumond ist groß - deutlich größer als mit dem 20x80-Fernglas, meinem vorigen "Hauptinstrument".


    Viele Grüße und danke fürs Lesen!
    Andru