Beiträge von Kurt im Thema „Selbstbau: Künstlicher Stern“

    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: norbert</i>
    <br />Eines ist mir bei der Verwendung einer "nackten" Laserdiode als künstlicher Stern völlig unklar:


    Ein Laser erzeugt doch praktisch planparallele Strahlen, auch in großer Entfernung vergrößert sich der bestrahlte Lichtpunkt kaum. Daher trifft doch der Laser den zu prüfenden Spiegel nur an einem Punkt, der der Größe der Emmissionsfläche entspricht, also ein 10 Mikrometer-Pünktchen! Messe ich da nicht bei allen Tests eben nur diesen winzigen Bereich des Spiegels? Das gäbe dann natürlich in keinem Falle mehr eine sphärische Abberation ...
    L
    Im Unterschied dazu leuchchtet eine normale Lichtquelle mit Lochblende bzw. Licht oder Laser in Reflexion von einer Kugeloberfläche den ganzen Spiegel aus, ebenso wie ein Stern!


    Hab ich da irgendwo einen Denkfehler?



    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Hallo Norbert,
    ja, Denkfehler, weil die "nackte" Laserdiode eben kein paralleles Lichtbündel erzeugt, sondern einen 12"- Spiegel in ca 5-6 m Abstand locker ausleuchtet, erfahrungsgemäß nicht ganz homogen. Der auf den ersten Blick planparallele Strahl eines Laser- Pointers oder Justierlasers wird mit Hilfe einer kleinen abnehmbaren Linse erzeugt. Ihr Durchmesser begrenzt auch die minimal mögliche Öffnung des Strahlenbündels. Das hat etwas mit der Wellennatur des Lichtes zu tun.
    Gruß Kurt

    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Martin Krahn</i>
    <br />Hallo, Kurt,
    will ich alles gerne glauben. Bei deinem Beispiel wird der Strahl direkt vor einem Spiegel (Plan-?) durch die unsaubere Scheibe (oder Torbulenz...) abgelenkt, trifft nicht mehr orthograd und kann dann nicht mehr direkt in sich zurückgeworfen werden.
    Mein Gedankengang lehnt sich an bestimmte Praxen des künstlichen Sterns für adaptive Großoptiken an und nahm an, dass das durch Turbulenzen unterwegs irritierte Laserlicht, das die Weihnachtsbaumkugel trifft und wieder durch dieselben Turbulenten zum Fernrohr zurückgeworfen wird, denselben Weg zurück wieder "geradegebrochen" wird. Bleibt für mich immer noch plausibel, vielleicht jetzt eingeschränkt dadurch, dass der Weg nicht 100%ig derselbe ist (wenn der Einfallswinkel an der Kugel nicht exakt 90° ist), aber doch immer noch dieselben Turbulenzen an ziemlich genau denselben Stellen durchläuft und deswegen den Ausgangsort auch wieder sehr gut finden muss...
    Gruß,
    Martin
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Hallo Martin,
    das hat nix mit orthograd zu tun. Es spielt daher keine Rolle, ob die Schlieren vor einem Planspiegel oder einem Parabolspiegel liegen. Die Beeinflussung der Wellenfront in einem transparenten Medium ist von dessen Brechzahl n und der Schichtdicke abhängig. Die Lichtgeschwindigkeit wird um den Faktor n-1 im Verhältnis der Vacuum-Lichtgeschwindigkeit verzögert. Bei Gasen ist die Brechzahl annähernd proportional der Dichte und bei konstantem Druck proportional der Temperatur. Temperaturunterschiede der Luft im Strahlengang erzeugen also z. b. Tubus- seeing. Wenn man durch ein gegebes Luftpacket den Strahl exakt hin und her schickt, so wird die Wellenfront zweimal exakt in der gleichen Weise beeinflußt so als sei die Schicht doppelt so dick. Bei sehr geringen Temperaturdifferenzen bleiben dann immer noch Phasenverschiebungen in der Wellenfront, die notwendigerweise zu einer Störung des idealen Beugungsbildes führen. Ein Teil des Lichtes landet in der Nähe aber des zentralen Airy- disk und der Beugungringe und führt zu Minderung der Kontrastübertragung.


    Dein Gedankengang funktioniert nicht, weil die Kugel den ankommenden Strahl in Gegenwart von Schlieren aus verschiedenen Richtungen annkommend sieht. Umgekehrt sieht man dann mehrere künstliche Sterne, eine Bewegung und/oder eine Verschmierung zu einem Lichtfleck, je nach Art der Luftschlieren.
    Gruß Kurt

    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Martin Krahn</i>
    <br />Hallo, Kurt,
    dass sie sich addieren...klingt plausibel....aber ich bin noch nicht überzeugt!
    Der Laserstrahl wird ja parallel in sich zurückgeworfen und müsste dann auch denselben Weg durch die Turbulenzen wiederfinden. Im Tubus des Spiegelteleskop geht er aber i. A. einen anderen Weg zurück!!!
    Nun?
    Gruß,
    Martin
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Hallo Martin,
    dann leg mal eine Floatglas- Scheibe direkt auf den Hauptspiegel. Der Strahl vor und zurück hat dann gar keine andere Chance als fast genau auf dem selben Wege durch die Glasscheibe zu marscheren. Die Störungen in Floatglas ADDIEREN sich mit jedem Durchgang, (hier zwei) wirklich. Solche Versuche hab ich z. B mit Folien, Floatglas und auch künstlicher thermisch erzeugter Turbulenz unmittelbar vor dem HS mit Ronchi, Star- und Foucault- Test an div. Spiegeln gemacht.
    Gruß Kurt

    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">die Stahl- oder Weihnachtsbaumkugel vom Fernrohr aus zu beleuchten, dann müssten sich die Seeingeffekte raussubtrahieren. <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Hallo Marin,
    sorry, das tun sie leider nicht. Sie addieren sich. Sonst hätten wir nicht das leidige Problem mit Tubus- seeing insbesondere bei Spiegelteleskopen.


    Die Bestrahlung einer glänzenden Kugel funktioniert so ungefähr wie der Schuss von hinten durch die Brust ins Auge[:D] Bei Sonnenschein ist der Test im freien wegen bodennaher Turbulenz praktisch wertlos.
    Die Erzeugung des künstlichen sternes viel einfacher durch Projektion einer kleinen, abgeblendeten Glühlampe mittels Okularprojektion, wenn man keine Laserdiode ohne Kollimationsoptik verwenden möchte. Das funktioniert sowohl für Labortests nach Foucault, Ronchi und "Star" als auch im freien bei größerem Abstand, allerdings im dunklen. Bei Verwendung eines 8 mm Plössl als Projektionsoptik habe ich beim Test meiner 12" f/4,8 und 16" f/4,7- Spiegel nichts von Okularfehlern bemerkt (Vergleich mit Laser- Diode ohne Optik).
    Gruß Kurt

    Hallo Michael,
    Lasepoiter Linse ab und fertig ist der künstliche Stern für fast alle Fälle! Der ist auch klein genug, dass man z. B. beim Test im Krümmumgsradius eines 16" f/5 Spiegels ein sauberes Beugungsbild im Startest sieht. Ebenso kann man damit sehr empfindlich nach Foucault oder Ronchi testen. Man braucht keine Blende oder Spalt. Der Laserpunkt ist aber auch ohne Linse und ohne Verspiegelung vieeel zu hell und man muß unbedingt dämfen. Ich verwende dazu ein Neutralglas oder ein Grünfilter. Da kommt immer noch genügend Rotlicht durch. Ich hab schon vielerlei künstliche Sterne erprobt, insbesondere für die Test bei der Spiegelherstellung/ Parabolisierung. Die polierte Stahlkugel läst sich selten so fein polieren und liefert daher ziemlich viel Streulicht. Die Christbaumkugel liefert Nebenreflexe und Astignmatismus, weil die Glasoberfläche auch reflektiert und die Kugel nicht exakt sphärisch ist. Bei der Projektion einer kleinen, abgeblendeten Glühlampe mittels Linse oder Okular hat man Probleme mit Verschmutzungen und Kratern auf der Linse. Die einfache Abblendung einer Lampe mit einer Lochblende hat ihre Tücken, weil die Lochblende sehr klein sein muss. Ohne zusätzliche Kondensorlinse liefert solch eine Quelle eine wenig homogene Ausleuchtung des Spiegels.


    Zun intra/exttafokalem Test ohne Autokollimation und ohne Kollimationsfernrohr muss der Stern ca 50x Brenweite entfernt stehen. Sonst gibt es mit geringer werdendem Abstand stark zunehmende sphärische Abberation. Bei 50x Brennweite funktioniert reicht eine mit ca 0,5 mm Loch abgelendete Taschenlampen- Glühbirne.


    Also, warum denn einfach, wens den auch kompliziert geht![:D]


    Gruß Kurt