Beiträge von Stathis im Thema „Einsteins Kreuz visuell (Quasar QSO2237+0305 hinter Galaxie CGCG 378-15)“

    Ich hab ein Simmulationsprogramm gefunden, das die Bilder bei verschiedenen Massen und Geometrieen rechnet: http://www.btinternet.com/~boughen/G-LenS/


    Wenn alles genau in einer Linie ist mit symmetrischer Massenverteilung, gibt es einen Ring (Einsteins Ring). Aber wie die Massenverteiung nun aussehen muss, damit ein Kreuz raus kommt, weiss ich auch nicht. Als Gravitationslinse ist jedenfalls nicht die gesamte Vordergrundsgalaxie verantwortlich, sondern ein schwarzes Loch in deren Zentrum. Hier noch etwas Info dazu: http://cassfos02.ucsd.edu/public/tutorial/GLens.html

    Hallo Leute, schönen Dank für die Kommentare.


    ==> PeJoerg:
    Ich war am 24-Zöller gerade mit diversen Abell Planetaries am Gange und war daher etwas zu träge, das Teil selbst aufzusuchen, zumal ich mich bei dem Seeing mit 4" mehr Öffnung nicht viel mehr versprochen habe. Zwei Nächte in Folge von Dämmerung bis Dämmerung mit ständig Vollgas machen müde.


    ==> Amateurastronom:
    Bedenke dass das fotografische Größenklassenangaben sind. Visuell könnte es etwas heller sein. Ich kenne diesen Artikel nicht, jedenfalls bin ich mit 20" in der Ringnebelumgenbung in dieser Nacht bei ca. 17,7 mag visueller Grenzgröße gelandet, so gesehen ist das also noch im Grünen Bereich. Die Schwierigkeit liegt eher in der Kombination der Umstände: Schwaches Objekt, 1,6 Bogensekunden Abstand und das auch noch im aufgehellten Kern der Galaxie, da wird die Luft auch mit 20" schon ziemlich dünn.


    Frank hat ja vor 2 Jahren bei ähnlicher Durchsicht aber besserem Seeing mit Joghurt Power nachgeführtem 20" f/5 Birkmeier Dobson und 3 mm Radian (830x) die 2 helleren Komponenten wohl trennen können oder zumindest was Längliches gesehen (weiss nicht mehr so genau).
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Ist sowas überhaupt noch mit `joghurtpower` nachführbar - im
    Hochgebirge mit Mütze und Handschuhen ?<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote"> Bei 800-fach fliegt das Objekt natürlich schon fast wie ein Fussball durch's Gesichtsfeld, aber wenn die Dobsonlagerung gut gemacht ist, geht das schon. Hilfreich ist auch ein möglichst großes Eigengesichtsfeld der Okulare. Mit entspanntem Genussspechteln hat das natürlich nur noch so viel gemeinsam, wie mit Rennrad eine 15 km lange Passstraße mit 12% Steigung hoch zu ackern.

    Wer will das nicht, Einsteins allgemeine Reativitätstheotie mit eingenen Augen erleben - leider ist die Sache nicht ganz soooo einfach.


    Da ist zunächst eine Wald und Wiesen Galaxie in 500 Millionen Lichtjahren Entfernung (Rotverschiebung z=0,04) im südlichen Pegasus bei RA=22h40m30.24, Decl.=+03°21'30.9 die auf den "wohlklingenden" Namen CGCG 378-15 hört (neue Uranometria S102R) und mit einer fotografischen Helligkeit von mageren 15,1 mag bei der Aufnahme in den Karkoschka glatt durchgefallen ist. Ca. 20x weiter dahinter (z=1,695) befindet sich zufällig der Quasar QSO2237+0305 und, da er sich genau in Sichtlinie des Galaxienkerns befindet, wirkt die Vordergrundgalaxie als Gravitationslinse und spaltet den Quasar in 4 Komponenten von 17,4; 17,4; 18,4 und 18,7 mag(p) auf (alle zusammen machen 16,8 mag). Bei den Profis sieht das dann z.B. so aus:


    Einstein Cross 3.5-meter WIYN telescope


    Mit Amateurmitteln muss man sich bei diesen sportlichen Eckdaten schon ganz schön strecken, egal ob man sich visuell oder fotografisch versucht.


    Wir waren letzte Woche bei exzelenter Berg Transparenz aber eher mäßigem Seeing unterwegs. Dank Frank's eingebautem Sky Computer zwischen den Ohren hatten wir die Stelle im 20" f/5 Dobson auf Nachführplattform schnell eingestellt (ist wegen der Sternarmut gar nicht so einfach, also am besten mit Uranometria und DSSII Bild CGCG 378-15 oder ähnlichem suchen gehen).


    Bei 520x sah ich die Galaxie als schwache diffuse Aufhellung, maximal 0,5 Bogenminuten groß, ca. 2:1 elongiert in O-W. Nur indirekt sichtbar, aber recht gut zu halten. Leichte Helligkeitszunahme zur Mitte in der ab und zu ein Nucleus wie ein unschscharfer schwacher Stern aufblitzte. Mit dem 3-6 mm Nagler Zoom versuchten wir dem Zentrum weitere Auffälligkeiten zu entlocken, hier half die Nachführung, denn die Galaxie als ganzes war bei 600-800x fast nicht mehr sichtbar, und auch kaum noch Feldsterne zum Festhangeln bei dem kleinen Gesichtsfeld. Egal wie lange ich auf den Kern drauf oder daneben starrte, es blieb bei dem "unscharfen sternförmigen Nucleus", für weitere Details war das Seeing einfach nicht gut genug. Jedoch allein die Tatsache, dass dieses Bisschen Licht gut doppelt so lange unterwegs wie die Erde alt ist, macht es zu einer ganz besonderen Beobachtung.


    Hier noch ein paar weitere Links:
    Amateur Beobachtungsversuche:
    http://www.angelfire.com/id/jsredshift/crossobsrpt.htm
    http://members.aol.com/anonglxy/einstein.htm


    Amateur Aufnahmen:
    20" RC: http://www.noao.edu/outreach/aop/observers/einstein.html
    10" von Roland Crhisten (11 Stunden Belichtungszeit!): http://voltaire.csun.edu/roland/cross.html