Beiträge von Avier50 im Thema „Venustransit-Galerie unseres Teams“

    Hallo alle,
    ich habe den Eindruck, dass anlässlich des Venustransites wieder mal einige Erscheinungen der atmosphärischen Optik in Erinnerung gerufen wurden, die viele Beobachter scheinbar noch nie so gesehen haben.
    Wer die Zeit und Gelegenheit hat, sollte sich einmal die Beobachtung von Sonnenuntergängen nahe am mathematischen Horizont vornehmen. Mathematischer Horizont deshalb, weil der natürliche Horizont ja immer höher liegt und die atmosphärischen Erscheinungen umso deutlicher werden, je näher die Sonne dem math. Horizont kommt. Außerdem spielt der Zustand der Atmosphäre eine entscheidende Rolle.
    Das grüne "Brennen" des oberen Sonnenrandes kann man praktisch im Teleskop bei jedem SU sehen. Ist dann die Atmosphäre stärker geschichtet, kommt es zu grünen Ablösungen, dem "grünen Segment". Das wird oft mit dem "grünen Strahl" verwechselt, ist er aber noch nicht!
    Er ist es erst, wenn beim Untergang des oberen Sonnenrandes nur noch ein grünes Segment sichtbar ist!
    Das schöne an solchen Beobachtungen ist die reine spektralgrüne Farbe des oberen Sonnenrandes. Außerdem ist die emotionale Wirkung des untergehenden Sonnenrandes im Teleskop-Anblick eine ganz besondere.
    Sie unterscheidet sich auch ganz wesentlich von der Wirkung beim Sonnenaufgang!
    Von den eventuellen roten Ablösungen am unteren Sonnenrand, dem grünen oberen Rand beim aufgehenden Vollmond, dem Nowaya-Semlya-Effekt usw. fangen wir hier gar nicht erst an...
    Zur Beobachtung ist zumindest ein kleines Teleskop unerlässlich. Ein Fernglas bringt dazu in der Regel etwas zu wenig Vergrößerung.
    Aufgehende Grüße
    Andreas