Beiträge von Kurt im Thema „6" F/4,17 Dobson (nach Endbehandlung)“

    Hallo Stathis, liebe "Astigmatiker",


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Ob die Scherbe ein Rest Asti hat, müsste man ja am Stern bei Höchstvergrößerung sehen können <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Den Asti sieht keiner mehr. Wollen wir wetten[8D]? Das wäre aber von mir aus unfair wenn ich folgendes verscghweigen würde:


    1. Ist der Yves viel zu grade gebaut um einem sooo klitzekleinen und nicht ganz dünnen Spiegel einen Asti verpassen zu können.


    2. Mir ist solches bis 12" aufwärts auch noch nicht gelungen (Ausnahme "QM Spiegel nach rückseitigem Abspecken).


    3. Bei der Messung war im I-Meter versuchsweise eine Linsenkombination bestehend aus zwei kl. Achromaten eingesetzt. Damit zeigte ein 130 mm f/4,6 ähnlichen Asti wie in obiger Messerie beschrieben.


    Da Yves den "Kleinen" natürlich wieder schnell zurück haben wollte konnte ich noch nicht mit der neuen Linsenanordnung messen. Damit kann ich reproduzierbar weniger als 1/20 lambda wave Asti nachweisen.


    Natürlich will ich Yves nicht vom Startest abbringen, aber bitte im Fokus! Dann wird der Test nach meiner Einschätzung am schärfsten. Dafür wird er aber erst eine ganze Weile mit "Abtötung" von Justierkoma zu tun haben.
    Gruß Kurt

    Hallo Yves, hi Freunde,
    da hat der Yves wirklich einen Luxus – Sucher hingezaubert! Ich kenne das Teil aus der Nähe und durfte den Spiegel auch messen.


    Als fauler Mensch bevorzuge ich seit einigen Monaten dafür am liebsten mein Bath- Interferometer. Auch hier kann man den Grad der Faulheit noch steigern, wenn man auf Autokollimation verzichtet. Das ist bei f/4,16 auch gar nicht mehr so ganz einfach. Hier also die Messergebnisse nach Messungen aus dem Krümmungsmittelpunkt (CoC):
    Bild 1 zeigt 3 typische I- Gramme auf 50% verkleinert aus dieser Messserie (jawohl, das schreibt man mit drei 3 „s“!).


    Insgesamt hab ich 6 I- Gramme aufgenommen. Nach den ersten 3 wurde der Spiegel um 45° gedreht, um evtl. vorhandenen Astigmatismus dingfest zu machen. Ohne diesen „Spiegel-Drehtest“ kann es passieren, dass der Asti der Prüfapparatur mit dem des Spiegels zufällig null ergibt, oder aber auch den des Spiegels scheinbar verstärkt. Das weiß noch lange nicht jeder[8D].
    Echter Asti des Spiegels würde sich mit dem Spiegel drehen. Das gilt zumindest für so schön kleine kompakte Spiegel wie hier. Bei „Fladenoptik“ sieht das etwas anders aus. Aber von solchen Erfahrungen berichte ich gerne ein andermal.... Ohne diesen „Spiegel-Drehtest“ kann es passieren, dass der Asti der Prüfapparatur mit dem des Spiegels zufällig null ergibt.*


    Bild 2 zeigt einen Farbplot nach Mittelung von I- Grammen bei unangetastetem Spiegel.



    Wie bei Parabolspiegeln üblich wurde Koma bereits abgezogen. An Hand der Farbskala kann man gut ablesen, dass zwischen oben- rechts bzw. unten links recht deutliche „Höhendifferenzen“ bestehen. Solches ist typischer Ausdruck von Asti. Man ca. 0,2 wave Asti ablesen. Das ist zwar noch nicht die absolute Katastrophe aber man sieht es, zumindest bei der Messung[:o)]!


    Bild 3 zeigt das Ergebnis nach Drehung des Spiegels um 45° unter sonst gleichen Bedingungen.



    Im Vergleich zu Bild 2 sieht man, dass wieder oben und unten blau und rechts und links rot .. liegt. Das heißt also wieder Asti und auch vom Betrag her sehr ähnlich wie oben erläutert. Eine nennenswerte Drehung ist aber nicht festzustellen. Das bedeutet, der hier eindeutig festgestellte Asti kommt überwiegend von der Prüfapparatur. Nach umfangreichen Versuchen mit andern Spiegeln und einer anderen Linse im I-Meter wurde das bestätigt.
    Wenn man das weiß, kann man hier bei den kleinen „Prachtküttel“ auch noch Asti abziehen. Das Bild 4 zeigt die entsprechende Auswertung bei der alle 6 I- Gramme gemittelt wurden.



    Als Ergebnis kommt dann eine Wunder- Strehlzahl heraus von
    S = 0,987.


    Da ich aber nicht an Wunder glaube, weil z. B. vielleicht bei der Messung ein ganz klein wenig Asti nicht erfasst worden ist sag ich mal vorsichtig: der Spiegel ist deutlich besser als
    S = 0,9


    Zuletzt noch eine kleine Erläuterung zu den Profilplots nach FringeXP an Hand von Bild 5.



    Das Original gehört zu Bild 4. Die Achse ist relative Radius des Spiegels. Das "Loch" in der Mitte wird in der Beobachtungspraxis durch den Fangspiegel verdeckt. Der Rest dürfte selbstverständlich sein.


    Noch etwas, ich hab keine Ahnung wie der Yves diese Präzision ohne I-Meter hinbekommen hat. Eine f/4,16 Parabel rutscht nicht so ganz von alleine vom Poliertool. Er hat mir auch noch nicht seine eigenen Messergebnisse verraten.


    Gruß Kurt


    *Korrektur 19 Uhr 41: Wiederholung dieses Satzes ist mir irrtümlich unterlaufen.