Beiträge von fraxinus im Thema „"Rosse - Spiralen" - neues Beobachtungsprojekt“

    Hallo Uwe,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Ob und wie weit das mit dem feuchten Wetter und den speziellen Spekulumspiegeln von Parsons in Einklang zu bringen ist, bleibt wohl reine Mutmaßungen.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Das bringt mich auf eine Idee! An Kupfer und Zinn soll es nicht mangeln. Und irisches Wetter gibt hier gratis, gefühlt zu Neumond [xx(]


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Das es anders ging und geht bewies Parsons und setzt ein gewisser "fraxinus" fort. Weiter so.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Nein, ich bewege mich immer noch am Ufer und fahre messtechnisch mit doppeltem Boden.
    Lord Rosses Leistung auf heute übertragen und für's ATM Budget zurecktgestutzt wäre sowas:
    1,82m (und keinen Millimeter weniger[8D]), aus einer ausrangierten Aquarium-Sichtscheibe (Haifischbecken des Leipziger Zoo, mit Bisspuren), nicht dicker als 19mm.


    Viele Grüße
    Kai

    Hallo Uwe,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Ich komme auf etwa 1m Öffnung bei 4 Glas/Luft Flächen das Okulars von Parsons, passt also grob zu deiner Rechnung.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Ja, richtig! Ein Meter - für das <b>ideale</b> Teleskop.


    Aber: Ein aktueller, nicht-idealer Newton (2x 90% Alu + Okular, ca 80% Gesamt-Transmission) muss etwas größer sein. Ergibt 1,13m ohne Obstruktion.


    Ist aber egal, die Größenordnung stimmt und wir sind uns einig, dass es an Licht nicht gemangelt hat.
    Vielleicht war die Reflektivität sehr schnell nach der Politur weit unter 60%, wer weiß?


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">...von teilweise fein abgebildeten "minute stars" also sehr schwache Sterne.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Ja, auf der M51 Zeichnung ist ebenfalls einiges drauf!
    Ich will die optische Qualität überhaupt nicht schlechtreden, ganz im Gegenteil, ich kann mir gut vorstellen welche handwerkliche Rafinesse sich mit der Zeit entwickelt hat. Und doch, nach heutigen Standards hätte man das Teleskop nicht einmal angefangen. Vielleicht vergeben wir uns hier eine Chance? Auch wenn die visuelle Astronomie natürlich reine Nostalgie ist[;)]


    Vielleicht noch ein Gedanke, man darf unterstellen, dass einige Zeichnungen von damals mit äußerster Sorgfalt erstellt wurden, vielleicht in vielen Nächten. Hunters M51 gehört zu den besten. Unter anderem deshalb werden sie heute noch angeschaut. Glücklicherweise hat er sie nicht auf einer Festplatte abgespeichert[:D]
    Vielleicht solltest Du Deine gesammelten Werke in eine dauerhafte Form bringen. Musst es ja nicht in Stein meiseln. Auch Bücher aus gutem Papier überdauern in einigen Exemplaren ein paar Generationen[;)]


    Schönen Abend!
    Kai

    Hallo Uwe,


    volle Zustimmung zu M51!
    Habe mir die Hunter-Zeichnung invertiert - geil!


    Ich habe etwas gerechnet zum "Leviathan" mit dem 1,82m f/9 Spiegel.[;)]


    Vorneweg: Dein Ansatz über die Zeichnungen und Berichte zu gehen ist der eine Weg - der bessere!


    Die optische Qualität abzuschätzen ein anderer. Hier gibt es große Fragezeichen.


    <b>1. Reflexionsvermögen</b>


    Nimmt man 60% an gergeben sich bei zwei Flächen und zweilinsigem Okular effektiv D=1,13m nach heutigen Maßstäben (2x 90% Alu und Ethos[;)])
    Bei 50% Reflexion sind es effektiv noch D=940mm
    Hell war es also damals schon!



    <b>2. Optische Qualität</b>


    Nach verschiedenen Quellen (R.Wilson, RTO I) und der historischen Reihenfolge hat Lord Rosse gewusst, dass eine Parabel das Optimum ist und hat versucht der Form durch Abflachen des Randes nahezukommen.
    Allerdings gab es noch keinen Test auf die Sphäre! Und keine Lokal-Retusche!
    Das kam erst später durch Leon Foucault, und der sollsich recht abfällig über den Leviathan geäußert haben (it' a joke...)


    Dasselbe beim Fangspiegel. Erhaltene und jetzt getestete Exemplare hatten teilweise so viele Interferenzringe, dass man sie kaum zählen konnte[xx(]


    Mit anderen Worten:
    Polieren, ins Teleskop einbauen, überraschen lassen[8D]


    Allerdings wäre eine genaue Sphäre bei circa f/10 ausreichend gewesen, der Fehler ist recht groß und *weit* weg von beugungsbegrenzt. Er bleibt dennoch in der Nähe des Seeing-Fehlers an einem normalen Standort.
    Wichtiger Punkt, denn unsere heutigen kurzen Teleskope (f/4 oder kürzer) sind ein Kompromiss zwischen schwieriger Asphäre und Baulänge.
    Ein großer f/4 Spiegel zeigt ohne Parabolisierung absolut kein Bild.


    Analog übrigens die Entwicklung von alten Refraktoren mit f/20 zu kurzen ED's und APO's.


    Gut, eine Sphäre polieren ist kein Problem, denkt man so.
    Aber halt!
    PLOP sagt, die "Biegefreudigkeit" des 1,82m Bronzespiegels (130mm dick) liegt in der Nähe eines 850mm Pyrex-Meniskus mit 13mm Dicke.


    Ja so ein Zufall[:D]
    Mein 850mm f/3.9 mit gut 20mm Randdicke hat effektiv das Gewicht eines 13.5mm Meniskus.
    Wenn ich mir jetzt vorstelle, da völlig ohne Messung eine Sphäre hinein zu polieren muss ich sagen: Respekt!
    Da liegt man in der Regel *einige* Waves daneben. Vielleicht auch Dutzende!
    Die Jungs von damals haben ihr Projekt extrem auf Kante genäht[;)]
    Das erklärt auch die bahnbrechende Poliermaschine mit Entlastungssystem.


    Man könnte auch sagen, die sind von der anderen Seite wie wir heute herangegangen:
    Viel Licht - mangelhafte optische Qualität


    Irgendwo gibt ein Optimum, trotzdem, Lord Rosse hat die Karten im Rahmen seiner der Möglichkeiten clever ausgespielt! Ein grandioses Lebenswerk ohne wenn und aber!


    Das alles, zusammen mit dem Erstendecker-Bonus und der 1845'er Weltsicht erklärt die erhebliche Unsicherheit bei der Beurteilung der damaligen Möglichkeiten.
    Deshalb, wie oben angedeutet, der Vergleich der Ergebnisse ist Dir, Uwe, hervorragend gelungen!


    Viele Grüße
    Kai

    Hallo Uwe,


    ganz stark!
    Hatte mich immer schon gefragt, wie die damals den Himmel gesehen haben. Deine Zusammenstellung macht es einfach (sozusagen mundgerecht[;)]) da einmal einzutauchen.
    Vielen Dank dafür!


    Der M51 von Hunter (1864) ist echt eine Schau!
    Oder M101 und NGC 7331...


    (==&gt;)Costa: <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Die beiden Männer links vom Spiegel mit jeweils einen Hammer in der Hand. Was hatten die damit vor? <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Entweder sind es Justagehelfer oder aber die machen den Polfiltertest mit sofortiger Exekution.


    Viele Grüße
    Kai