Beiträge von Mr_beteigeuze im Thema „Herstellung einer Dall Kirkham Optik.“

    Hallo Matthias und Kurt,
    erstmal vielen Dank für Eure Ratschläge. Also, nachdem mir nun 3 sehr erfahrene Selbstschleifer dazu geraten haben den FS eher größer zu machen und dann auf den passenden Durchmesser zu schneiden sollte ich tunlichst darauf hören.
    Ich mach diesen DK ja für einen Bekannten der mir den "Glasbaukasten" mitsamt Schleifmaterial (und Ceri HPC[;)])so mitgegeben hat. Mit dabei waren ein 6" Zerodur Rohling, ein 2" und 3" Zerodur Rohling für den FS. Aus Unwissenheit habe ich den 2" Rohling genommen.
    Ich werde noch etwas Zeit in den schon angefangenen 2" FS stecken. Sollte ich mit meiner Methode den Rand der Referenzsphäre in den Griff bekommen sollte dies ja auch beim richtigen FS funktionieren. Falls ich hierbei gar kein Land sehe steige ich auf den 3" Rohling um. Zerodur übrigens deshalb, weil das Teleskop eines Tages ausschließlich für die Sonnenbeobachtung eingesetzt werden soll.
    Euren Rat auf einen größeren Rohling umzusteigen nehme ich durchaus ernst. Ich tue mich aber damit schwer, denn das Schleifen, mehr oder weniger auf den mm genau und die Politur, waren doch recht mühsam und es wäre schon ärgerlich falls das alles umsonst gewesen sein sollte. Ich werde jedenfalls berichten.
    Vielen Dank nochmals für Eure Hilfe,
    Grüße, Matze

    Hallo Kai,


    ich finde es auch schön nach so langer Zeit wieder im Optikforumzu verweilen und vom Bezwinger der großen Scherben höchstpersönlich Hilfe entgegen nehmen zu können[:D]
    Ich hätte auch nicht gedacht, dass diese kleinen Dinger sich derart anstellen. Wolfi hatte mich aber im Vorfeld mehrmals gewarnt.Das Hauptproblem sind die kleinen Flächen (hier der Rand) die zur Korrektur entsprechend kleine Tools benötigen. Du hast natürlich vollkommen recht. Mit eine 3-4 x so großen Refernenzsphäre würde ich mir das Leben wesentlich einfacher machen.Ich hatte halt mit diesen "Fullsize Tool" den FS geschliffen und mir gedacht " Perfekt, beide haben den gleichen KR und sind ausgeschliffen. Das Ding nehme ich als Referenzsphäre." So wies derzeit aussieht bin ich ja kuz davor das Teil zu bezwingen. Falls dann die Vermessung funktioniert, umso besser. Ansonsten werde ich mir tatsächlich einen weiteren Satz Rohlinge bestellen, diese dann auf Brennweite bringen, durchschleifen und auf Sphäre polieren müssen. Ganz ehrlich, wenn ich das umgehen
    könnte wärs mir schon arg recht[;)]
    Viele Grüße, Matze

    Hallo Schleifgemeinde,
    lange Zeit hatte ich die Optiken in der Ecke liegen. Die warme Jahreszeit ist halt einfach nichts für Spiegelschleifen. Da nutzt man die Abende, sofern möglich lieber zum Beobachten[^]
    Seit Oktober habe ich mich mal wieder an die Referenzsphäre gewagt und ich muss gestehen, es war anfangs schon etwas Frust dabei. Das Oversized Tool hat bei mir die konische Konstante nur noch weiter in den Keller getrieben (z.T -100[:0]) und der Rand hing mehr und mehr nach Unten. Es musste eine Lösung zur Randbearbeitung her. Als beste Lösung stellte sich nach viel Probiererei der scharfe Finger heraus. Ihr könnt Euch nicht vorstellen wie fummelig es ist ein 50mm Gläschen am Rand mit dem Finger zu bearbeiten aber immer hin ging es so in die richtige Richtung. Die bessere und schonendere Lösung war dann ein Tropfen Pech auf einem 1 Cent-Stück. Damit am Rand poliert, ging es in großen Schritten in Richtung Sphäre. Der derzeitige Stand sieht so aus:


    Das PDI war mir auch hier wieder eine große Hilfe, da man die Fehler nicht nur sieht, sondern auch deren Ausmaße quantifizieren kann. Auf diese Weise merkt man schnell ob es in die richtige Richtung geht.Zum Ende wird das Ganze natürlich trotzdem noch mit Foucault überprüft. Das weitere Poliervorgehen wird jetzt noch eine Session am Rand und dann mit dem Fullsizetool die restlichen Hügel beseitigen, so ist jedenfalls der Plan. Fingerspitzengefühl ist gefragt[;)]
    CS, Matze

    Hallo Wolfgang,
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"> aber wie anpassen?<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Eine größeres Poliertool (3") habe ich noch. Ich versuche es erstmal mit dem 6" HS anzupassen. Die RoC's von beiden liegen ja nicht soooo weit auseinander.
    Einen Versuch ist es allemal wert.
    Grüße, Matze

    Hallo Miteinander,
    jetzt habe ich mich aber einige Wochen aus diesem Thread zurückgehalten bzw. mir hat einfach die Zeit nicht gereicht um zu antworten. Muss aber sagen, dass sich hier eine interessante Diskussion entwickelt hat. Mir kann man durchaus den Vorwurf machen, dass ich wohl von Anfang an mehr auf die Details zur späteren Verwendung hätte eingehen können, was ich aber nicht getan habe da bei mir leider die Grundkenntnisse von Cassegrain-Systemen und Fotografie nur dürftig vorhanden sind. Ich werde mich da unbedingt etwas in die Materie einarbeiten müssen. Bisher reicht hat es mir gereicht, dass man mir 2 RoC und CC's oben einwirft und unten kommen dann die fertigen Optiken raus[:D]
    Gerd, vielen Dank für deine Verbesserungsvorschläge. Ich kann das jetzt überhaupt nicht beurteilen wie viel Arbeit die Auslegung eines DK, aber es ist durchaus berechtigt gewesen die Auslegung zu hinterfragen. Nachdem der Markus den Grund für die Auslegung mit den Daten genannt hat (und ich gottfroh bin die Optiken weiterhin nur mit Pech anfassen zu dürfen) möchte ich noch kurz etwas zum Messsystem erläutern.
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">"Siehe oben und um die Sphäre des Prüfglases zu testen brauch ich auch kein PDI oder dergleichen, hier genügt mir der Foucault Test vollkommen."<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Das ist vollkommen richtig. Alleine mit dem Foucaulttest ist das Anpassen der Referenzsphäre möglich. Aber das PDI ist trotzdem -für mich- ein großer Komfortgewinn, da sich die Abweichungen von der Sphäre in Zahlen ausdrücken lassen.



    Ein Beispiel: Die obere Grafik zeigt die Oberflächenprofile der einzelnen Poliersessions (interferometrisch aufgenommen). Die Politur mit der Mini-Poliermaschine bringen das Glas eindeutig in die richtige Richtung.Die schwarze Linie ist der aktuelle Stand. Im Foucaultest würde man die Unterschiede sicher auch sehen, aber bei weitem nicht so einfach und als Zahlenwert erfassbar wie bei der Interferometrie.
    Ich verlasse mich trotz allem nicht nur aufs PDI, sondern mache, wie bei meinem letzten Projekt auch ab und zu die Kontrolle mit dem Foucault. In Openfringe gibt es schöne Simulationen mit welchen man z.B. das Foucaultbild simulieren kann und dass passt schon recht gut.
    (links: Simulation, recht Original)


    Bei der Bearbeitung muss ich Wolfgang recht geben. Hatte bis Dato noch nie so kleine Scherben in den Fingern und muss sagen, dass allein die Sphäre bei dem kleinen Ding eine ziemliche Herausforderung sein wird. Hatte mir das leichter ausgemalt.
    Grüße, Matze

    Hallo Dall Kirkham-Fans,
    also zunächst mal vielen Dank für die ausführliche Diskussion und Anmerkungen. Das die Obstruktion ein bissle happig ist war klar, aber dass etwas bei der Auslegung schief gegangen sein könnte nicht.
    Wie gesagt, den DK mache ich ich für einen Bekannten. Die Größe der Zerodurrohlinge und deren Auslegung sind nicht von mir, ich soll/möchte das Zeug bloß in die passende Form bringen.
    Der Bekannte, für den der DK ist möchte damit die Sonne im CaK-Licht beobachten/fotografieren. Die Vorgaben waren die Durchmesser der Spiegel sowie die max. Baulänge des Teleskopes von 1m und eine max. Gesamtbrennweite von 3m.
    Gerd, vielen Dank für Deine Nachberechnung. Ich kenne mich leider mit Cassegrain-Systemen nicht so gut aus aber mit Deiner Nachberechnung kann ich mich nochmal mit Wolfgang kurzschließen. Den Wolfgang schätze ich aber schon so ein, dass er weiß was er tut.


    Zur Schleifschale: Die besteht im Wesentlichen aus Resten die ich auf die Schnelle gefunden habe: Eine runde Aluplatte, M8 Gewindestange, M3 Kunststoffschrauben + M3 Muttern, Kunststoffdistanzhülsen und die Federn. Das Ganze sieht im Detail so aus.



    die Unterseite



    von Oben
    Funktioniert soweit auch ganz gut. Ab und zu rutscht der Rohling zwar durch aber sobald wieder Poliermittel oder Wasser ins Spiel kommt passt das wieder.


    Gebohrt habe ich den HS auch nicht selber. Ich weiß bloß, das hierfür ein Diamantbohrer verwendet wurde, was anscheinend auch recht gut funktioniert hat. Angefast wurde nicht. Auch ist der Gips gegenüber dem Glas nicht abgesenkt. Das hätte auch nichts gebracht, denn der anschließende Grobschliff hätte die Fase ohnehin wieder entfernt und Unebenheiten ausgeglichen.
    Eine interessante Geschichte wird dann sicher das Entfernen des Bohrkerns. Für solche grobschlächtigen Arbeiten bin aber nicht ich zuständig. Ich beobachte das dann aus sicherer Entfernung[;)]


    Damit sollten erstmal die meißten Fragen beantwortet sein. Danke nochmals für die vielen Anregungen oder einfach nur für die netten Kommentare. Ich berichte natürlich von den Neuigkeiten.
    Grüße, Matze

    Hallo Leute,
    wow, da hat sich ja in den paar Tagen ordentlich was angesammelt. Bei mir gehts derzeit etwas drunter und drüber. Ich werde leider daher erst in einigen Tagen zur ausführlichen Beantwortung kommen. Wird aber noch gemacht, versprochen.
    CS, Matze

    So es geht weiter.
    Wie bereits erwähnt ist die Herstellung einer 2" Referenzsphäre keine einfache Sache. Zunächst habe ich versucht den Spiegel ToT mit Fullsize Tool zu polieren. Egel wie viel Überhang gemacht wurde, die Mitte werhielt zu viel Kontakt. Auch das Eindrücken der Toolmitte brachte nicht den gewünschten Erfolg.
    Das Ganze sah dann so aus.

    Im Foucault



    Im Interferometer.


    An dieser Stelle muss ich erwähnen wie viel Einfacher das PDI sich bei derart großen Öffnungsverhältnissen verhält. Saubere Interferogramme sind relativ schnell gefunden und bei der kleinen Optik und des kurzen RoC muss man sich nicht mit Luftschlieren, ordentlichen Teststand oder Verwacklern rumschlagen. Einfach herrlich einfach[^]



    Anbei ein Interferogramm als Beispiel


    Aber was bringt es einem wenn man gut messen kann, aber die Poliertechnik nicht passt[?] Es musste eine Lösung her. Der Blick auf den Akkuschrauber und den Vortrag von Armin über seine Spiegelschleifmaschine beim DSM ließen mich auf diese Konstruktion kommen.



    Bei moderater Drehzahl und Kontakt des Tools von 70-100% Randzone stellt sich langsam eine Verbesserung ein. Das zeigen die interferometrischen Auswertung.



    Zwischen jeder Auswertung liegen ca. 15min Politur. Immerhin konnte das mittige Loch von 2 Wellenlängen auf 1,25 reduziert werden. Mal sehen wie es weitergeht. Eine gute Sphäre wird jedenfalls hier nicht einfach.
    CS, Matze

    Hallo liebe Schleifgemeinde,
    eigentlich kann ich es mir gar nicht erlauben, denn mein Selbstbau inklusive EQ Plattform ist noch eine Baustelle, anderweitig gibt es noch weitere astronomische Aktivitäten http://www.sternenpark-schwaebische-alb.de und Beobachen möchte man ja auch ab und zu:-)
    Trotzdem möchte ich Euch mein neues Projekt vorstellen, das von den bisherigenetwas abweicht. Seit diesem Jahr bin ich an der Herstellung eines Dall-Kirkham dran, dass einem Sternen-freund der Backnanger Sterngucker eines Tages Sonnenbeobachtungen ermöglichen soll. Ausgelegt hat den DK freundlicherweise der Wolfgang (Birki) Danke hierfür an dieser Stelle. Die Auslegung sieht so aus:



    HS: 6" RoC:2373 CC: -0,58
    FS 2" RoC:1393 CC: 0 (konvex sphärisch)


    Die erste Hürde die es zu bewältigen gab war der Schliff der beiden optischen Flächen. Nicht etwa der Schliff an sich war das Problem, sondern die Einhaltung des RoC auf den mm genau. Im Wesentlichen würde ich sagen auf +-3mm halte ich das auch ein. Interessant finde ich hier, dass man selbst mit dem 9µm Korn den RoC noch beeinflussen kann. Bei meinen bisherigen Projekten war dieser Part relativ entspannt den 5cm hin oder her waren eher wurscht:-)


    Das Material ist Zerodur, also recht widerspenstig was das Aushöhlen angeht. Der HS war glücklicherweise bereits vorgefräst. Der Kern wurde mit einem Diamantbohrer entfernt und mit Zahnarztgips wieder eingeklebt.



    Als sehr fummelig hat sich die Arbeit mit dem 2" FS herausgestellt. Vor allem die Politur fordert eher Feingefühl in den Fingern (Für mich recht ungewohnt)
    Die Überprüfung des konvexen, sphärischen FS soll wie im Texerau beschrieben, mithilfe einer konkaven Referenzsphäre und einer Energiesparlampe erfolgen. Als Referenzsphäre bietet sich natürlich die Schleifschale an. Hier ist derzeit auch der aktuelle Stand des Projektes. Das Polieren auf Sphäre einer so kleinen Scherbe ist gar nicht so einfach. Das Ergebnis bisher ist jedenfalls eine CC von -90 also weit übers Ziel hinausgeschossen.
    Speziell die Bearbeitung und Vermessung der Referenzsphäre (Stichwort PDI[;)]) werde ich die nächsten Tage vorstellen.
    Viele Grüße,
    Matze