Beiträge von slyv im Thema „Mit dem Rucksack unterwegs“

    Hallo.


    Na klar, 80mm vor jedem Auge bringt mehr als 80mm vor einem Auge. ABER Du bist dann auf diese eine Vergrösserung beschränkt, ausserdem brauchst Du trotzdem ein Stativ und das muss verdammt gross und verdammt stabil sein, wenn das FG nen geradesicht-Einblick hat!


    Ein ED80 (oder ein kompakt gebauter Bügelbrett-Newton mit 5-6" und etwa f/5-6) ist m.E. das ideale Allround-Teleskop:
    - kann widefield UND
    - kann hohe Vergrösserung (ohne störenden Farbfehler) für Mond & Planeten.


    - Mit einem 5" Mak (1250mm Brennweite), wenn er 2" Anschluss hat, bekommt man auch noch n'einigermassen brauchbares GF hin, aber die dafür passenden Okulare kosten und wiegen eine Menge...[B)]


    Was ein solches Teleskop unter gutem Himmel zu leisten vermag (besonders, wenn man über etwas Beobachtungserfahrung verfügt) das ist schon erstaunlich. Aber natürlich nicht so, wie mit einem 8" oder 10" Dobson... So gesehen würde ich die Alternative "kompakt gebauter Reisedobs", auch wenn er Kosten- und Transportmassbedingt nur 6" hat, schon nicht ganz ausschliessen...


    Aber mit 100...120.- Euros wird alles sehr eng... Warum nicht "einfach nur" ein 8x42 Fernglas? (wobei wir dann aber wieder bei der Fernglas-Thematik wären...)


    Ich persönlich habe mein 8x42 (ist ein Fuji HCF, aber es gibt mittlerweile auch günstigere, die ganz brauchbar sind) auf jeder Spechteltour dabei und es ist mit Abstand mein meistbenutztes Gerät, aber ich betrachte es nicht als Hauptgerät, sondern als Ergänzung. Das Hauptgerät ist immer eines, was von selber steht (Dobson oder EQ oder AYO) und wo ich Vergrösserung ändern und Filter verwenden kann.


    P.s. einen gebrauchten 6" f/5 Newton bekommt man mit Glück ab etwa 100.- (je nach dem, was für ein OAZ & Sucher dran ist, auch mehr). Diesen dann zum UL-Reisedobs umbauen wird - wenn Du nicht gerade Titan & Carbon verwendest - für etwa 50...80.- zu machen sein.
    Dann hast Du DEIN Reiseteleskop.

    Hallo Kai.


    Wenn wir von Reisedobsons (Hofheim - Style oder noch radikaler) mal absehen, dann sehe ich eigentlich nur eine Möglichkeit:


    Aussen am Rucksack ein Vermessungsstativ mit AYO oder AYO-Traveller (alternativ eine Pipe-Mount) oben drauf,
    und im Rucksack ein 80mm ED oder ein 5" MAK.



    Dazu eine stramm sortierte Okularkiste, kleine LED-Rotlichtlampe und einen leichten Himmelsatlas.


    So hast Du im Rucksack genügend Platz für weiteres "Zubehör", was man als Rucksackspechtler nicht vergessen sollte:


    - Essen und genügend Trinken
    - Wechselsocken und ggf. ein paar bequeme Schuhe (in nassen Wanderschuhen spechtelt's sich nicht angenehm!)
    - gute Beleuchtung für vor- und nach dem Spechteln
    - Klapphocker und -Tisch(*)
    - ggf. Schlafsack, -unterlage und Leichtbau-Zelt


    (* habe da unlängst eine patente Sache gesehen mit einem straff gespannten Tuch anstelle einer unhandlichen Tischplatte)


    Einen bequem zu tragenden Rucksack vorausgesetzt, sollte das dann machbar sein, auch bei einigen km Strecke.



    P.s. mein erstes Spiegelteleskop war ein 4,25" Astroscan. Den habe ich einfach auf'n Boden gestellt (beim "Kugeldobs" lässt sich der Tubus frei drehen, so kann man die Einblickposition und -Richtung sehr angenehm anpassen) und bin nebenan auf meiner Terma-Rest (dünne Schlafunterlage) gesessen oder gekniet oder halb gelegen. War eigentlich ein recht angenehmes Beobachten - ähnliche Körperhaltung wie Cäsar, wenn er auf seiner Liege frische Trauben serviert bekommt... [:D]