Beiträge von gscholz im Thema „Leichtere Methode zum Einscheinern“

    Hallo Michael,


    die ganz einfache getrennte Korrektur der NS- und der OW-Missweisung geht nach deiner 'Methode' nicht.
    Die zwei zu korrigierenden Fehler wären auch nicht so einfach zu berechnen wie beim qualitativen Scheinern, da sie abhängig von der Soll-/Istposition des Start-/Zielsterns sind.
    Prinzipiell geht dein Vorschlag aber schon. Wenn du die nötige Mathematik und die praktische Realisierung dazu untersuchen willst, dann nur zu.


    Die Dauer meiner Methode hängt (wie so oft) von der Erfahrung ab. Die Korrektur der OW-Missweisung am südlichen Meridian dauert wenige Minuten, da ich meist mit nur einer Korrektur auskomme. Die NS-Korrektur brauche ich nie, da die Polhöhe der NP schon stimmt (jedenfalls bei phi=48,8° und ebenem Untergrund).


    Gruss
    Günter

    Hallo Michael,


    ich guide zwar, aber um die Bildfelddrehung und auch die Guidingkorrekturen zu minimieren, scheinere ich die Montierung vorher meist kurz ein.
    Ich nutze aber kein Messokular und Tabellen, sondern eine Webcam am Leitrohr (wo nachher die Lodestar dran ist).
    Ein Stern in Meridiannähe am Äquator zeigt mit K3CCD mit einer Webcam im Leitrohr (f=400mm) z.B nach wenigen Minuten eine Drift von 5"/min nach unten. Dann muss ich den Leitstern im Livebild um 228*5"=20' nach rechts verschieben. Bei 400mm Brennweite sind 20' 5 Einheiten im eingeblendeten Fadenkreuz des Live-Bilds.
    Analog kann die N/S-Missweisung mit einem Stern östlich/westlich von Polaris (nicht in Horizontnähe, mittlere Höhen sind besser) korrigiert werden.
    Mit diesem quantitativen Scheinern kann ich nach wenigen Minuten so genau Einscheinern, dass ich oft das DEC-Guiding ganz abschalten kann.


    Die Mathematik dazu findest du hier (empfehlenswert):
    http://www.s-line.de/homepages…/scheiner/scheiner_rl.htm


    ps:
    diese Erfahrungen habe ich beim Testen der Reisemontierung (motorisierte New Polaris) auf der Terrasse gemacht (mit Markierungen für das Stativ). Deshalb sind die anfänglichen Abweichungen recht klein.
    Die fest im Blumenbeet vor der Terrasse aufgestellte EQ6 braucht diese Prozedur nicht.


    ps2:
    ein Beispiel: wenn der südliche Teleskopfuss 1mm daneben steht (bei 40cm Fussabstand) ergibt sich eine Missweisung von 8,8'.
    Das ergibt eine Drift im Meridian bei DEC=0 von etwa 2,3"/Minute.
    Ich muss den Stern im Livebild dann um etwa 2,3"*228=8,8' nach links oder rechts verschieben (=1,1 K3CCD-Einheiten bei f=400mm)


    Gruss
    Günter