Beiträge von TheCCDAstronomer im Thema „Dall Kirkham“

    Hallo Thomas,


    ich hoffe es ist ok noch ein paar praktische Aspekte zu ergänzen. Vor einigen Jahren konnte ich ja erfolgreich einen selbst geschliffenen und gebauten 25cm F/5-Newton zu einem F/50-Cassegrain mit Nasmyth-Fokus umbauen. Den Sekundärspiegel hab ich aber nicht selbst geschliffen.


    Den Ausschlag, so ein 'linsenloses' langbrennweitiges Teleskop in Angriff zu nehmen, gab 1998 ein Artikel in S&T. Klar waren meine Hoffnungen (nicht Erwartungen!) an das Instrument gross; ich kann heute sagen sie wurden erfüllt und ich würds wieder tun! Vielleicht einfach etwas weniger langbrennweitig [:o)] ...


    Grundsätzlich hat der DK gegenüber dem klassischen Cassegrain den Vorteil, dass die exakte Plazierung des Sekundärspiegels unkritisch ist. Man kann ihn sogar als Fokussierelement benutzen, so wie das Tak bei den grösseren Mewlons realisiert hat. Bei meinem Umbau hab ich nach zwei Jahren bemerkt, dass der Sekundärspiegel ca. 2mm (im Fokus ca. 10cm) verschoben werden muss für eine korrekte Abbildung. Ansonsten hatte ich keine Probleme mit der Justierung, obwohl das Instrument auch ab und zu mal transportiert wird.


    Falls das Durchbohren des HS doch zu heikel ist, kann ich einen Nasmyth-Fokus gut empfehlen. Besonders visuell ist so ein weit entfernter Umlenkspiegel immer besser als jeder Zenithspiegel. Einjustieren per Laser auf den Sekundärspiegel (ohne eingebauten HS) geht sekundenschnell. Für Fotografie könnte man den Lichtverlust eines dritten Spiegels ins Feld führen; das ist aber für mich kein Nachteil da Seeing- und Tubuseffekte komplett dominieren.


    Angesprochen wurde auch die Ausblendung: Vor versetzen des Brennpunktes hatte ich um den Umlenkspiegel ein kleines Blendröhrchen eingebaut. Jetzt ist es weggelassen und ich konnte doch einen Unterschied bemerken. Es ist ein schwacher Lichthof bei hellen Planeten und Mond (bei Terminatorbeobachtung) bemerkbar, der vorher unterdrückt war. Der ist jedoch so schwach, dass ich nicht behaupten kann das sei visuell eindeutig nachteilig für Feinkontrastauflösung. Fotografisch ebenfalls nicht, hier sind wiederum Seeingeffekte dominierend.


    Das Ziel soll ja vor allem sein, für transportabel ein gut beherrschbares Teleskop zu bauen. Das ist nach gängiger Erfahrung für eine 30cm-Öffnung bereits viel anspruchsvoller als mit 25cm. Meinen 25cm-Cassegrain habe ich heute soweit im Griff, dass ich ihn ab etwa 2 Stunden 'planetenfotografisch betriebsbereit' habe!


    Viele Grüsse
    Jan