Beiträge von Mr_beteigeuze im Thema „Projekt Sternenpark Schwäbische Alb“

    Hallo Miteinander,


    ich nutze die Gelegenheit, um Euch über die Aktivitäten des
    Sternenpark-Projektes auf dem Laufenden zu halten.


    Im Rathaus von Reutlingen ist vom 08. Juni bis 31. Juli 2012 eine
    Ausstellung über unseren Sternenhimmel und über umweltgerechte
    Beleuchtung zu sehen. Sie stellt das aktuelle Thema der
    Lichtverschmutzung vor und zeigt die Folgen auf Mensch, Natur und Umwelt.


    Neben der Teilausstellung "Lichtverschmutzung - was ist das?" der
    Fachgruppe Dark Sky der Vereinigung der Sternfreunde e.V.werden
    beeindruckende Fotos und Filme vom Sternenhimmel über der Alb gezeigt.


    Die Künstlerin Beate Holzwarth aus Göppingen zeigt im Rahmen der
    Ausstellung erstmals Gemälde zum Thema Sternenhimmel. Zeichnungen sind
    bei Teleskopbeobachtungen durchaus üblich, aber die in Acryl- und
    Aquarelltechnik erstellten Bilder zeigen die faszinierende Welt der
    Gasnebel in einer neuen Art und Weise.


    Außerdem findet am Mittwoch, den 20. Juni 2012 eine geführte
    Sonnenwend-Wanderung auf die Achalm statt. Um 20:30 Uhr wandern wir auf
    die Achalm und beobachten den Sonnenuntergang in seinem nördlichsten
    Extrem zur Sommersonnenwende. Mit der hereinbrechenden Nacht gehen nach
    und nach die Lichter Reutlingens an. In der Dunkelheit wandern wir
    wieder hinunter und kehren im Restaurant Achalm ein. Bei geeignetem
    Wetter beobachten wir am Teleskop auf der Terrasse den faszinierenden
    Sternenhimmel und den Ringplaneten Saturn.


    Anmeldung erforderlich unter sternenpark-alb(at)web.de .
    Keine Teilnahmegebühr, aber Spende an das Projekt erwünscht.


    Weitere Informationen unter http://www.sternenpark-schwaebische-alb.de .
    Dort gibt es auch eine Online-Unterschriftenliste, auf der Ihr zeigen
    könnt, dass Ihr das Sternenpark-Projekt unterstützt. Vielen Dank!


    CS, Matze

    Hallo Marco und Ulf,
    erst jetzt fallen mir Eure Beiträge auf:
    (==>)y_auriga: Vielen Dank für deine unterstützende Worte. Habe das Sternenpark-Logo auf deiner HP gesehen. Finde ich klasse von Dir, dass du das machst obwohl die geografische Nähe fehlt.
    (==>)mlevenhagen: Vielen Dank für Dein Angebot. Vielleicht kommen wir darauf zurück. Würdest Du tatsächlich von München herfahren? Das kann ich dir aber erst zumuten sobald die ersten Gemeinden komplett Astro-freundlich beleuchten. Ist ja auch schon ein Erlebnis[:o)]


    Der Gedanke bei der Veröffentlichung im Forum war, das Projekt in der Astro-Szene bekannt zu machen sowie auch die ortsansässigen Hobbyastronomen anzusprechen. Wir freuen uns sehr über Eure Unterstützung.
    CS, Matze


    PS: Gestern Abend bei eher unterdurchschnittlichen Bedingungen in Ittenhausen gemessen: 21,50 mag/arsec² mit SQM-L

    Hallo Miteinander,
    da nun schon wieder ¼ des neuen Jahres vorbei ist, wäre es wohl an der Zeit, so etwas wie die Quartalszahlen abzulegen und etwas über den aktuellen Stand des Projekts „Sternenpark Schwäbische Alb“ zu berichten. Zunächst nochmal kurz zur aktuelle Situation: Die Schwäbische Alb bietet - trotz der Nähe zu Stuttgart und dem (lichtverseuchten) Neckartal - aufgrund der dünnen Besiedlung noch recht gute Beobachtungsbedingungen für Hobbyastronomen. Jedoch nimmt selbst hier oben die Lichtverschmutzung stetig zu. <s>Anbei ein Bild aus Google Earth mit dem Bereich (die Linie diagonal von Münsingen bis Ittenhausen), in dem langfristig ein Sternenpark Schwäbische Alb denkbar wäre:


    Und dann der gleiche Ausschnitt mit dem Lichtverschmutzungs-Overlay von 2009:</s>


    Die dunkle Stelle oben rechts ist der ca. 6700 ha große ehemalige Truppenübungsplatz Münsingen, unten links die Region um Ittenhausen, in der bei guter (aber leider seltenen) Transparenz sehr gute Beobachtungsbedingungen möglich sind. Siehe hierzu die Beschreibung von Hans-Jürgen Merk:


    <b><i>Leider ist mir das Zeigen von GoogleEarth Bildern aus rechtlichen Gründen untersagt worden. Ich werde mich um Ersatz bemühen</i></b>


    Der große Vorteil beim Beobachtungsort Ittenhausen ist die große Distanz zu Großstädten und zu Ballungsgebieten. Es sind somit keine Lichtglocken sichtbar. Außer Pfronstetten und Hayingen schalten die umliegenden Ortschaften ab Mitternacht die Straßenbeleuchtung komplett ab. Das merkt man!
    Dass das Licht in den Gemeinden ausgeschaltet wird kommt nicht von irgendwo her, sondern ist dem Einsatz von Hans-Jürgen zu verdanken. Er ist, unabhängig vom Sternenpark-Projekt, schon seit langer Zeit aktiv und hat viele Gemeinden auf die Lcihtverschmutzungsproblematik hingewiesen - mit beachtlichem Erfolg.


    Zurück zu den Aktionen des Sternenpark-Projekts:
    Die Ausstellung im Biosphärenzentrum in Münsingen war schon ein großer Erfolg. Neben hervorragenden Vorträgen mit prominenter Besetzung ist auch die Nachtwanderung über den ehemaligen Truppenübungsplatz mit anschließender Beobachtung von Mond und Jupiter zu nennen, die mit 50 Besuchern mehr als gut besucht war. Wichtig sind solche Aktionen vor allem deshalb, weil man hier die Problematik gerade den Nicht-Astronomen sehr gut vermitteln kann. Deshalb ist es geplant, solche Aktionen ab Juli (mit Sommermilchstrasse) öfters durchzuführen.



    Micha Altvater von den Backnanger Sterngucker erklärt den Besuchern den nächtlichen Sternenhimmel



    Beobachtungen mit 20 Zoll Öffnung auf dem ehemaligen Truppenübungsplatz


    Die Ausstellung wanderte anschließend vom Biosphärenzentrum in die Kreissparkasse Münsingen, ebenfalls mit Vortrag. Das erfreuliche Resümee der beiden Ausstellungen ist bisher, dass die Lichtverschmutzungs-Problematik nun mehr und mehr in die Öffentlichkeit gelangt (auch durch zahlreiche Presseberichte) und auch Anerkennung findet. Einige Gemeinden auf der Schwäbischen Alb konnten auf diese Weise für eine gute Straßenbeleuchtung und die Unterstützung des Projekts gewonnen werden. Manche Gemeinden allerdings haben die Relevanz des Themas Lichtverschmutzungs-Vermeidung leider noch nicht erkannt. Die Reduzierung von Lichtverschmutzung ist sicher eines der wichtigsten Themen bei dem Projekt, denn ohne Lichtverschmutzungs-Vermeidung letztlich kein Sternenpark! Auch im Biosphärengebiet spielt das Thema zunehmend eine Rolle. Dabei sprechen wir nicht nur die astronomische Seite an, sondern auch die Folgen für Mensch, Natur und Umwelt. Das Thema Beleuchtung kommunizieren wir u.a. mit dem einfachen Grundsatz „abgeschirmt, warmweiß, maßvoll, energieeffizient“.


    Besonders freut es mich, dass die Sternenpark-Ausstellung gemeinsam mit der Ausstellung „Lichtverschmutzung – was ist das?“ der Fachgruppe Dark Sky der VdS ab dem 20.04. im Bad Uracher Rathaus zu sehen sein wird. Eröffnet wird die gemeinsame Ausstellung mit einem Vortrag von Dr. Andreas Hänel über Lichtverschmutzung.


    Ein großes Dankeschön gilt an dieser Stelle dem Initiator des Projekts, Matthias Engel, der unermüdlich das Projekt weiterbringt, mit den Gemeinden kommuniziert, Ausstellungen plant und nicht gerade wenig seiner Freizeit hierfür opfert. Zusammen mit Carsten Przygoda gestaltet er die Sternenpark-Internetseite, mit fachlichen Informationen und Neuigkeiten. Hans-Jürgen Merk ist fleißig unterwegs, um Messungen zu erstellen. Ebenfalls sehr engagiert ist Till Credner mit seinen beeindruckenden Fotografien des Sternenhimmels und der nächtlichen Landschaft der Region. Wichtig auch die Kernmannschaft der Backnanger Sterngucker, die für die Ausstellung im Biosphärenzentrum ihren 30 Zöller zur Verfügung stellte - und dieser machte im Eingangsbereich schon mächtig Eindruck. Teils sind sie auch bei Terminen mit Offiziellen dabei. Natürlich unterstütze ich ebenfalls das Sternenpark-Projekt z.B. bei Sternenführungen, sowie bei der Vorstellung der Amateurastronomie oder ATM.


    Wir freuen uns auf Reaktionen aus dem Forum, über Vorschläge und Hinweise!
    Klaren und dunklen Himmel, Matze

    Hallo Miteinander,
    es freut mich, dass das Projekt hier auch endlich etwas Resonanz erfährt. Immerhin läuft seit Anfang Februar die Ausstellung "Faszination Astronomie" im Biosphärenzentrum die man- obwohl sie noch ein paar Tage läuft- als Erfolg werten kann. Im Umkreis und den Gemeinden ist dadurch die Problematik der Lichtverschmutzung ins Bewusstsein gerückt und weitere Ausstellungen in Münsingen und Bad Urach folgen. Die Presseberichte über das Projekt häufen sich. Es geht also durchweg in die richtige Richtung und es wird auch höchste Zeit, denn wir möchten auch noch in Zukunft mehr beobachten wie bloß Jupiter, M42 oder den Ringnebel, sondern auch mal etwas schwächere Funzeln ohne gleich in die Alpen fahren zu müssen.
    (==&gt;)Stefan: <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">welchen Sinn macht es einen Sternenpark einzurichten wenn er nicht astronomisch von denen genutzt wird, die ihn befürworten<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Das Projekt begrenzt sich ja nicht nur auf den Truppenübungsplatz, sondern auch auf das gesamte Biosphärengebiet. Das macht auch durchaus Sinn, denn die südliche Alb- bietet -aufgrund der dünnen Besiedlung- auch sehr dunkle Regionen. Zudem ist der Truppenübungsplatz mit 6700ha zwar recht groß aber es würde Dir nichts bringen wenn man sich nur auf dieses Gebiet beschränken würde. Ich war jetzt gestern Nacht mal da oben und musste feststellen, dass es erheblichen Handlungsbedarf gibt. Auch im Herzen des Truppenübungsplatzes ist es nicht richtig dunkel. Es gibt immer noch jede Menge Streulicht.
    Die Argumentation pro Sternenpark beschränkt sich natürlich nicht nur auf den Sternenhimmel, sondern auch auf Umweltschutz und Energieeinsparung, aber auch auf ein touristisches Alleinstellungsmerkmal, dass die Alb dann im Süddeutschen Raum bieten würde.
    Es ist jedenfalls eine ganz tolle Sache und der Initiatior Matthias Engel macht das schon richtig gut. Mit den Backnangern ist dann noch die geballte Ladung an visuellen Beobachtern und ATM'ler aus dem Süddeutschen Raum mit dabei.
    CS, Matze