Posts from Amateurastronom in thread „14" tempern und dann“

Geplante Abschlussarbeiten zum Providerwechsel am 08.09.2024 im Zeitraum 15-17:00 Uhr Mehr Details ...

    Hallo!



    Beim Test gegen eine Wasserfläche mit einem Fizeau-Interferometer
    nach Lord Rayleigh ("Rayleigh water test") und den genannten
    Literaturquellen legt man den Prüfling in eine Wanne und
    überschichtet ihn mit einer dünnen Wasserschicht.


    Das ist nämlich in bezug auf Schwingungen günstiger und es werden
    nicht so hohe Anforderungen an die Koheränz der Lichquelle
    gestellt.


    Würde man eine dicke Wasserschicht einsetzen, müsste man die
    Apparatur sehr gut gegen Schwingungen isolieren.

    Hallo!


    Quote
    <i>Original erstellt von: A L I E N</i>
    <br />
    alles Klar habs im Wenske nötiert, danke für die Aufklärung, ist schon ärgerlich, wenn man so ein Projekt angeht und dann mit der Anleitung im Wenske ne Bachlandung hinlegen würde.


    Das kann man wohl sagen.


    Grossen Ärger hatte ich mal z.B. mit einer anderen falschen Anleitung aus der Zeitschrift "Applied Optics"...
    Das war noch ärgerlicher, weil die Korrektur noch mehr Zeit und auch noch Geld kostete.


    Oft stellt man leider fest, dass falsch abgeschrieben wurde
    und im Extremfall in Publikationen von 2001 noch die Fehler
    der ersten Veröffentlichung (um 1830) stecken, weil sich
    niemand die Mühe gemacht hat, das mal selbst zu untersuchen...

    Hallo!



    Schon, aber eine dritte Fensterglasplatte als Hilfsplatte
    kostet nicht viel und ist hinterher evtl. mal ganz nützlich.


    Quote

    Für die Ablesung der Null-Stellung von Sphärometern sind nach
    meiner Meinung nicht unbedingt Planflächen erforderlich. Zwei
    gut passende Sphären (insbesondere bei geringen Pfeiltiefen)
    sind genauso geeignet.


    Schon, aber wenn man ohnehin mehrere geschliffene Planflächen
    rumliegen hat, weil man sie quasi als Abfallprodukt erhält,
    kann man die für so eine Messung nehmen. Speziell wenn
    man eine hohe Meßgenauigkeit braucht, ist das praktisch.


    Quote

    Wenn Amateurastronom nur eine Planplatte getestet hat, dann nehme
    ich an, dass er den Ritchey-Common Test verwendet hat. [?]


    Über die Nutzung dieses Tests habe ich damals nachgedacht.
    Doch habe ich mich damals für einen Test gegen eine
    Flüssigkeitsfläche entschieden, da
    mir eine langbrennweitige Test-Sphäre in der erforderlichen Grösse
    leider fehlte. Der Ritchey-Common-Test ist mit langbrennweitigen
    Spiegeln empfindlicher. Mit dem kurzbrennweitigen Spiegel, den
    ich hatte, hätte ich die Planfläche nicht so genau prüfen können.

    Hallo!


    Quote
    <i>Original erstellt von: Alois</i>
    <br />
    Für mich ist auch die 3 Plattenmethode die richtige.


    Ich denke auch, dass das die einzige bekannte Methode ist, die
    zwangsläufig Planflächen liefert und gut funktioniert.


    Quote

    Aber wie hast du geprüft das du sagen kannst das man beim Schleifen
    auf 1 bis 2 Streifen genau hin kommt, wenn du schreibst das du die anderen 2 Platten zum prüfen gar nicht benutzt hast.
    Wenn ich sicher sein will das die Planlage stimmt, dann muss ich alle drei Platten polieren und nach dem Dreiersystem kontrollieren.
    Oder hast du dich auf ein vorhandenes Planprobeglas verlassen.


    Das war meine erste Idee aber bei der Grösse die ich dann
    gebraucht hätte, hätte so ein kommerzieller Referenz-Planspiegel
    zu viel gekostet.


    Nachdem ich im Buch "Amateur Telescope Making" Band I oder II
    von Ingalls Artikel des National Bureau of Standards sah, wo man Flüssigkeitsflächen als Referenzflächen zur Herstellung
    hochpräziser Master-Planflächen einsetzte und
    dann im Buch von Twyman ("Prism and Lens Making") das
    Interferometer abgebildet und Auszüge aus der NBS-Publikation
    abgedruckt waren und auch Sky&Telescope im Juli 1990
    Heft diese Methode propagierte, habe ich trotz
    anfänglicher Bedenken eine
    Wasseroberfläche (mit geringen Mengen Tensid) als
    Referenzfläche benutzt. Die Glasplatte lag dazu in
    einer dunklen Plastikwanne in einer Fizeau-Interferometer-
    Anordnung und wurde mit Wasser überschichtet.
    Wenn man den Wasserfilm mit einer Pipette hinreichend
    dünn über dem Glas einstellte (vielleicht ca. 0.25-0.5 mm),
    waren auch ohne zusätzlich gedämpfte Aufhängung Schwingungen
    nicht sehr störend. Ein Zusatz
    geringer Mengen Tensidlösung war hierbei hilfreich.
    Zwar war es trotz überdimensionaler Ausleger für die
    Einstellschrauben etwas heikel, die Flüssigkeitsfläche
    parallel zum Glas zu stellen und die Temperaturanpassung
    dauerte Stunden. Trotzdem ist das sicherlich die
    billigste und einfachste Methode, direkt so eine
    Referenzfläche zu erhalten.

    Hallo!


    Quote
    <i>Original erstellt von: RobertS</i>
    <br />
    Danke für Euren Hinweis auf das Problem mit der 4-Platten-Methode.
    Klingt absolut logisch, ich lese es aber zum ersten Mal. Woher
    habt Ihr diese Info?


    Ich hatte vor vielen Jahren mal die Wenske-Anleitung ausprobiert.
    Das endete dann trotz grösster Sorgfalt mit 3 Platten mit Krümmungsradien zwischen 20 und vielleicht 150 m und Pfeilhöhen im Bereich von bis zu 100-150 Mikrometer -also alles andere als Planflächen :( . Leider war das verschwendete Zeit.


    Daraufhin habe ich mich an der üblichen Anleitung mit
    3 Scheiben in einem Fachbuch (A.S. DeVany, "Master Optical
    Techniques", Wiley-Verlag) orientiert, die die gewünschten Resultate lieferte und Planflächen produzierte, die bis auf Bruchteile einer
    Wellenlänge plan waren.
    Ähnlich steht das wie gesagt auch u.a. im Buch von Ingalls ("Amateur
    Telescope Making").


    Quote

    Könnte man das Problem vielleicht durch eine
    geänderte Abfolge umgehen? Wenn ich mich richtig erinnere, empfiehlt
    Wenske die 4. Platte als Fliesen oder Streifentool um die Qualität
    des Schliffs zu verbessern. Ist das auch überholt?


    Ja, das beschreibt nur Herr Wenske so, liefert jedoch leider keine
    Planflächen.


    Quote

    Gefühlsmäßig würde ich annehmen, dass die 5-Platten-Methode,
    ganz abgesehen vom höheren Aufwand, auch langsamer konvergiert.
    Dann bliebe eigentlich nur die 3-Platten-Methode. [?]


    5 Platten hat in der Fachliteratur auch noch nie jemand benutzt.
    Wieso auch?



    Die Pfeilhöhen der Platten nach der 4 Platten-Methode waren so gross
    (bis vielleicht 0.1-0.15 mm), dass man das nur durch Schleifen
    mühsam korrigieren konnte. Bei der üblichen 3-Platten-Methode
    hingegen kommt man automatisch auf Platten mit einem Fehler von
    höchstens vielleicht 1-2 Interferenzstreifen, was schnell per
    Polieren zu korrigieren ist.


    Wenn man 2 Platten einsetzt, wird man ähnliche inakzeptable
    Fehler bekommen. Die übliche Methode arbeitet mit 3 Platten und
    liefert dann auch gleich 3 Planflächen, was vorteilhaft ist,
    da man Ersatz hat, wenn man etwas zerstört. Ausserdem kann man
    darauf die Null-Stellung von Sphärometern ablesen.


    Mit dem Prüfen der Platten hat die Notwendigkeit, 3 Platten
    zu benutzen, übrigens nichts zu tun. Dazu habe ich die 2 anderen
    Platten gar nicht benutzt.

    Hallo!


    Quote
    <i>Original erstellt von: A L I E N</i>
    <br />
    interessant zu erfahren, kannst du den Fehler bzw. die Stelle im Text beschreiben?


    Wie bereits von meinem Vorredner gesagt:
    Man darf keine 4 Platten einsetzen, sondern
    muss 3 Platten 1,2,3 und die Schleifsequenz
    1 auf 2, 2 auf 3, 3 auf 1 verwenden.


    Mit 4 Platten und der Wenske-Sequenz bekommt man langbrennweitige
    Kugelflächen, als würde man nur 2 Platten aufeinander schleifen,
    jedoch keine Planflächen.

    Hallo!


    Quote
    <i>Original erstellt von: A L I E N</i>
    <br />
    in einem alten Werk aus der Sterne und Weltraum Reihe - Taschenbuch 7 Spiegeloptik von Kurt Wenske ist ein ähnliches Verfahren zum Schleifen von Planflächen beschrieben,


    Nur eine kurze Anmerkung: Leider enthält die Anweisung von
    Herrn Wenske einen Fehler. Mit seiner 4-Platten-Methode
    bekommt man leider keine Planflächen.