Beiträge von maxosaurus im Thema „Astigmatismus bei großen Dünnen 2“

    Hallo Marty,
    wirst Du den Rohling auf dem Pech drehen? Wenn nicht, dann wirkt das Pech dann doch einfach wie eine weiche Unterlage/Klebung, der Rohling sinkt ungleichmässig ein -> Asti.


    Wenn Du den Rohling fleissig auf der Pechunterlage drehst, dann wirkt diese nur noch wie eine x-beliebige Unterlage und es ist kaum Asti zu befürchten, zumindest nicht, wenn die Rückseite wie bei Dir rotationssymmetrisch geschliffen ist.


    Gruss Max

    Hallo,


    ->Marty: Mögliche Gründe für ein "Verziehen" des auf eine Scheibe geklebten Rohlings während dem Polierens:


    - Das Pech ist nicht überall gleichmässig verteilt oder inhomogen: Durch den Polierdruck und die Wärme sinkt der Rohling ins Pech. Ist dieses nicht gleichmässig verteilt oder ist dieses nicht absolut homogen in der Härte, wird der Rohling während der Politur deformiert, da er bei den "weicheren" Stellen mehr einsinkt als bei den härteren. Nun polierst Du einen deformierten Rohling, der sich nach dem Lösen der Verklebung in seine ursprüngliche Form zurückbiegt ->Astigmatismus.



    - Temperaturverteilung inhomogen: z. B. beim Parabolisieren wird die Mitte sicher wärmer als der Rand, ebenfalls herrscht da mehr Druck -> Rohling sinkt in der Mitte einige tausendstel mm mehr ein als am Rand, aus der Parabel wird anch dem Lösen der Klebung ein abgesunkener Rand mit zentralem Berg.


    Auf der Amiliste empfehlen sie nicht mal das Verkleben oder "fusing" (Temperaturverkleben) von 2 Scheiben, da die Temperaturleitfähigkeit an der Klebestelle unterbrochen wird und sich dann der Spiegel beim Abkühlen verformt. Ein Link hier.
    Über google lässt sich da noch einiges finden. keywords: ATM blanks fusing laminated glass astigmatism (Kombinationen ausprobieren!)


    -> Frank


    Ich meinte natürlich Polieren, nicht Schleifen. Beim Schleifen ist die Asti-Gefahr bei den "Dünnen" jedoch bereits vorhanden. Meinen 535er 25mm Borosilikat-Rohling hab ich schon vor dem Schleifen hinten "Plan"geschliffen.


    Vorsicht ist die Mutter der Rohlingkiste[;)]


    Grüsse Max

    Hallo ihr "Dünnen",
    der Thread betreffend dicke Unterlage war Figuring mit Polierunterlage?.
    Eine zu dicke und zu weiche Polierunterlage wirkt sich wirklich schlecht auf den Spiegelrand aus, da dieser sich dann ca. 45 grad neben der Stelle, an der man drückt, aufwölbt. Der Spiegel biegt sich auch ziemlich stark durch, was Zonen ergibt.
    Im konkreten Fall war es eine Schaumstoffmatte, ca. 20mm dick, der Spiegel ein 12-zöller mit ca. 20mm Randdicke dessen Rand trotz allen Versuchen immer gleich aussah: Eine erhobene Zone mit stark abgefallenem Rand. Eine Simulation mit einem Finiten-Element-Programm ergab dann obiges Resultat, die Matte wurde durch eine "Antirutschmatte" mit ca. 4mm Dicke ersetzt und der Rand konnte korrigiert werden.


    Übrigens dachte ich, dass sich so ziemlich alle "dünnen" ATM'ler sich einig sind, dass ein Aufkitten des Rohlings auf eine andere Scheibe GARANTIERT zu Astigmatismus führt. Beim Ablösen werden sich IMMER Spannungen freisetzen, welche den Spiegel verziehen. Zumindest führte mich eine Onlinerecherche auf der Amiliste zu diesem Schluss. Wer ist anderer Meinung? [}:)]


    Es gibt für "Dünne" einige klare und einfache Grundregeln betreffend Astiverhinderung:


    - Rückseite unbedingt planschleifen oder zumindest rotationssymmetrisch schleifen.
    - Immer wieder auf der Unterlage drehen.
    - Die Unterlage muss ebenfalls weitgehend plan sein. Siehe z. B. dem Kurt seine Waschbetonfläche oder Rolands Glasscheiben.


    Wer das nicht hinbekommt, der wird wohl oder übel vorwiegend MOT schleifen müssen (wie z. B. der Autor selbst [B)]).


    Grüsse Max