Beiträge von slyv im Thema „Bitte um Hilfe - seltsame Sternhalos“

    Hallo Markus.


    Weisst Du mit Sicherheit, dass die seltsame Reflektion nicht von der Schraube kam? So oder so: Freut'mich, dass Du dem Patienten helfen konntest und dass er die Operation gut überstanden hat.


    Bin gespannt, was er jetzt für Sternabbildung zeigt.
    Wünsche Dir viel CS!

    Hallo.


    Wenn man bei einem Crayford das OAZ-Rohr justieren will, dann muss man das an den Kugellager-Lagerblöcken tun, denn sonst liegen die Lager nachher nicht mehr sauber auf dem OAZ-Rohr auf - und dann kann's nur Murks geben.


    Ich habe jedenfalls noch nie davon gehöhrt/gelesen, dass Jemand die Führungsrollen des OAZ-Rohres verstellt hat. Da ist es einfacher, den gesamten OAZ an seiner Verschraubung zum Tubus zu verstellen.


    Aber die hässlich hellen Reflexe kommen sicher nicht von einem leicht dejustierten OAZ! So schlimm hat die Dejustierung nämlich bei dem Plejadenbild nicht ausgesehen. Bevor ich da rumschrauben würde, würd'ich auf klaren Himmel warten (oder künstlichen Justierstern basteln) und mal einen Sterntest machen.


    Vielleicht (der OAZ ist ja rotierbar) ist ja das Rohr gar nicht verkippt, sondern "nur" leicht dezentriert. Klar, das wäre auch nicht optimal, aber nicht sooo schlimm... [^]

    Hallo Markus.


    Den OAZ justiert man üblicherweise nicht am Rohr oder den Kugellagern sondern da, wo er am Tubus befestigt wird.


    Sind normalerweise 3 Schrauben, die den OAZ am Tubusrohr halten, da kann man ihn leicht kippen.


    Viel Erfolg!

    Hallo Markus.


    Justierbar nicht, aber wenn sie die Optik verspannt, dann kann man das natürlich "entspannen" - das kann man sogar mit dem Lidlscope. [;)]


    Das kann gut sein, dass die Objektivfassung sehr stramm am Tubus sitzt. So lange Du nicht mit'm Schraubstock dahinter gehst, kannst Du ruhig beherzt zupacken! Rechte Hand um den Tubus, linke Hand um die Objektivfassung, das Teleskop fest (senkrecht, OAZ nach unten) vor der Brust gehalten - und dann tief einatmen... Keine Sorge, mit blossen Händen kannst Du das Teleskop nicht "erdrücken".


    Und dann siehst Du auf der inneren Seite der Objektivfassung eine "Innenverschraubung" (so ähnlich wie der Innenring in der Taukappe) diese löst Du ganz leicht.


    ABER... Wenn dem wirklich so wäre, dass die Optik verspannt ist, dann müsste das visuell bei einem Sterntest auffallen! Einfach mal einen hellen Stern bei etwa 100fach bis etwa 150fach leicht unscharf stellen.. Ist alles schön rund und schön konzentrisch, dann ist die Optik nicht verspannt und das Teleskop ist gut justiert. (auch wenn man das Onjektiv nicht justieren kann, den Winkel des OAZ kann man meistens leicht verändern)


    Wenn Du den Fokus verstellst, dann verstellt sich wahrscheinlich alles. Würde mich stark wundern, wenn der fragliche Effekt sich nicht auch verstellen täte mit dem Fokus. Aber selbst wenn dieser Effekt dann verschwindet: was willste mit dem schlecht fokusierten Bild? [;)]


    Nimm' erst mal die Schraube raus. Und wenn dann der Effekt immer noch da ist, musste n' Sterntest machen. (und dann ggf. das Objektiv entspannen. Wenn Du Dich nicht traust, schick' es dem Händler zurück. Wenn es wirklich eine dermassen krumm verspannte Optik ist, dann geht das unter Garantie...[^]

    Hi Markus.


    Ich habe mir eben das Plejadenbild mal genauer angeschaut...


    - dass die Sterne in den Bildecken einen "Kometenschweif" haben, der Richtung Bildmitte zeigt, das ist für ein f/6 Teleskop (ohne Bildfeldkorrektur) normal.


    - dass die helleren Sterne einen mehr oder weniger deutlichen Blausaum haben, das ist m.E. für einen 80mm f/6 Achromaten auch ziemlich normal.


    - aber dass bei den hellen Sternen auch noch ein heller (teilweise fast weisser) und ausgefranster Hof dazu kommt, das ist nicht normal.


    Dass der Hof so hellweiss ist, deutet eigentlich schon auf die Schraube, aber dass er bei einigen Sternen so gleichmässig rundum geht, das finde ich auch komisch...



    Das Objektiv ist in seiner Fassung direkt verschraubt, ich hatte da mal ein Bild... Ich füge es nachher hier ein.


    Edit:



    Hier siehst Du beim oberen Objektiv eine Art "Rohrstück mit Aussengewinde" was von unten in die Objektivfassung eingeschraubt wird und somit das Objektiv zusammen drückt. Im Bild trägt dieses Teil noch eine Blende (die sehr klein ist, da wird das Objektiv ja massiv abgeblendet...[?]) Lass'Dich von der Blende nicht verunsichern...

    Hallo.


    Gerald: Na, wenn die Schraube soweit in den Strahlengang ragt, dass man sie beim Anblick durch den OAZ sehen kann(!) dann kann sie schon Ursache dafür sein. So oder so gehört da keine Schraube hin, schon garnicht eine glänzende...[^]


    An ein verspanntes Objektiv habe ich anfangs auch gedacht, aber dann müssten doch alle Sterne (auch die am rechten Bildrand) etwa gleich aussehen...?


    Markus: Das Objektiv abschrauben und ggf. die Verschraubung der Objektivfassung leicht lösen, das ist keine Hexerei!


    Aber nicht zu weit lösen, sonst können die Distanzplättchen verschieben, falls das Objektiv mit Plättchen (*) aufgebaut ist. (bei meinem ED war's ein komplett umlaufender Distanzring, keine 3 Plättchen.)


    (* diese Plättchen müsste man von aussen sehen können, am Rand des Objektives (ragen in's Glas hinein). Sie hätten jeweils 120 Winkelgrade Abstand zueinander, meistens sind sie silbern und etwa 3x5mm gross, bei grösseren Objektiven auch grösser.)


    Edit: z.B. bier http://www.nightsky.at/Art/VixenSP102M/ im 4. Bild kann man diese Distanzplättchen deutlich sehen, sie liegen ziemlich genau dort, wo auch die Justierschrauben sind. (Dein Objektiv ist wahrscheinlich nicht justierbar.)

    Hallo Markus.


    Ja, das könnte bereits die Ursache sein - ein Test wird es zeigen. [8D]


    Um beim Scopos (ich hatte mal einen ED66/400) an das Objektiv ran zu kommen, musst Du erst eine Art "Innenhülse" aus der Taukappe raus schrauben, dann die Taukappe ganz zurück schieben. Dann kannst Du das ganze Objektiv mitsamt seiner Fassung vom Tubus abschrauben.


    (Vorsicht beim wieder aufsetzen, dass das Gewinde richtig greift. Die Feingewinde mit grossem Durchmesser verkippen gerne. Gillt auch für den Innenring der Taukappe.)



    P.s. nen künstlichen Stern kannst Du erzeugen, indem Du mit'nem Laser auf eine Stahlkugel (etwa 10...20mm Durchmesser) funzelst. Der Reflex auf der Stahlkugel, über möglichst grosse Distanz betrachtet, hat sehr wenig Ausdehnung.


    Ebenfalls möglich ist eine LED (kein Laser!) hinter einer Lochblende. Die Lochblende besteht aus einem Stück Alufolie, in welches mit einer möglichst dünnen Nadel ein möglichst kleines & rundes Loch reingepiekst wird. Tipp: zum Stechen die Alufolie auf ein Glas auflegen, dann sticht man mit der Nadel nicht gleich durch. Dazu die Nadel noch drehen ("bohren") dann wird das Loch schön rund.


    Der LED-Stern hat den Vorteil, dass man ihn verschieden hell machen kann (je nach Vorwiderstand) die Variante mit der Stahlkugel hat den Vorteil, dass der künstliche Stern schön rund ist.


    Viel Erfolg!

    Hallo Markus.


    Hast Du mal überprüft, ob nichts glänzendes in den Tubus hinein ragt? (z.B. die Schrauben/Muttern vom Sucher-Halter oder vom Stativadapter)


    Für mich schaut dieser einseitige Halo (der nicht überall im Bild gleich stark ist; im rechten, oberen Eck des Bildes ist die Abbildung ja ziemlich okay) irgendwie nach Reflexen aus.


    Das kannst Du überprüfen, indem Du


    a) mal das Objektiv abschraubst und in den Tubus reinguckst
    b) ein helles Objekt (z.B. Jupiter) mal fotografierst, an verschiedenen Positionen im Bildfeld
    c) dabei den Tubus (und/oder die Kamera) zwischen den Aufnahmen leicht verdrehen und gucken, ob der Halo sich mit dem Tubus mitdreht (oder mit der Kamera).


    Jedenfalls schaut das für mich nicht wie ein Optikfehler (Koma, unebenes Bildfeld) aus, solche Fehler wären üblicherweise der Bildmitte schwächer als am Rand.


    Mit ein paar systematischen Versuchen kannst Du die Fehlerquelle sicher eingrenzen. Viel Erfolg!