Hallo Sönke,
da sind wir ja "gerätetechnisch" auf Gleichstand. Ich habe den 8" Galaxy-Dobson, das ist aber m.W. dasselbe Gerät (in Kürze geht's dann bei mir mit 12" Eigenbau-Dobson weiter[:D][:D])
Die Sache mit dem Seeing möchte ich korrigieren:
Bei <i>schlechtem</i> Seeing (unruhige Luft) kann man zwar Galaxien beobachten, aber Kugelsternhaufen geben nicht viel her, und Doppelsterne schon gar nicht, weil die Auflösung zu schlecht ist.
Mit 8" Öffnung merkt man das schon recht deutlich.
Ebenso wichtig ist ein dunkler Himmel. Der läßt sich am einfachsten über die visuelle Grenzgröße beurteilen, d.h. welche Helligkeit haben die schwächsten Sterne, die man mit bloßem Auge gerade noch erkennen kann, und welche erkennt man gerade nicht mehr. Im Karkoschka sind dazu einige Sterne in der Nordpolumgebung mit genauer Grenzgröße angegeben.
Ein weiterer Punkt ist die atmosphärische Streuung, die u.a. mit Staub und Wasserdampf in der Atmosphäre zusammenhängt.
Also:
Für <i>Galaxien</i> braucht man sehr dunklen Himmel, aber unruhige Luft (schlechtes Seeing) ist zumindest bei 8" Öffnung nicht gar so schlimm. Ich beobachte Galaxien meist nur bei Grenzgröße >= 6,0m.
Für <i>planetarische Nebel </i>reicht meist mäßiges Seeing. Wenn du sie findest, kannst du mit UHC oder OIII Filter beobachten, dann ist ein extrem dunkler Himmel nicht ganz so wichtig.
<i>Kugelsternhaufen</i> findest du zwar auch bei recht hellem Himmel uns schlechtem Seeing, schön anzusehen sind sie aber nur, wenn das Seeing sehr gut ist. Nur dann kannst du sie im Teleskop auflösen.
Zum <i>Doppelsterne trennen</i> brauchst du im Extremfall exzellentes Seeing, die Himmelsaufhellung spielt hier fast keine Rolle. Gerade bei dunstigem Wetter (schlechte Durchsicht) ist die Luft oft sehr ruhig und die Auflösung maximal.
Für <i>Planetenbeobachtung </i>ist auch vor allem das Seeing entscheidend; wenn du möglichst viele Details sehen willst, ist zusätzlich ein dunkler Himmel und gute Durchsicht wichtig.
Gruß,
Martin