Beiträge von MartinB im Thema „14,5" f/3,8 Leichtbaudobson aus Alu/CFK“

    Hallo Uwe,
    Du hättest diese Nacht vielleicht noch nach Mondaufgang weiter beobachten können - die Luft war ungewöhnlich transparent und trocken heute nacht, wenn ich den Anblick der einsetzenden Morgendämmerung als Indiz dafür nehmen kann.


    Die Fangspiegelhalterung werd ich mir auf jeden Fall auch noch mal live ansehen.


    Bei der Verarbeitung von Holz mit Harz und Fasern lohnt es sich immer, vorher mal einen Flugmodellbauer um Rat zu fragen. Da gibts aber noch eine Menge Leute, die mehr drauf haben als ich.


    Den Basisring brauchst Du nicht wegzuwerfen. Dreh ihn um und schraub den Flexrocker fest drauf! Fertig ist die starre Rockerbox mit Gleitfläche unten. Dann bau einen leichten Dreieck-Untersatz mit Füßen, Zentrier- und Teflonlagern dafür(ca. 300g?).
    Das Aussehen des Teleskops ändert sich fast nicht, und das Gesamtgewicht steigt nur wenige Prozent.


    Gruß,
    Martin

    =&gt; Alfredo, <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Nun ja, nun bin gerade dabei auch die Multiplexspiegelzelle nach deinen Warnungen zusätzlich zu verstärken, und zwar ebenfalls mit Carbon, Bilder heute Abend. Glaub, durch den Holzkern und die Aussencarbonlagen wird sich da nix mehr bewegen <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Da habe ich im Prinzip ein ganz klein wenig Bedenken anzumelden:


    Schau dir mal das E-Modul deiner CFK-Schicht im Vergleich zum Holz an.
    Du wirst zur Erkenntnis kommen, dass das Holz nur noch sehr wenig zur Steifigkeit beiträgt, wenn man eine nennenswerte CFK-Lage oben drauf packt. Deshalb sollte man den Kern von vornherein sehr leicht machen; er dient im Wesentlichen dazu, die Gewebelagen bis zur Harz-Aushärtung am richtigen Platz zu halten. Wenn das CFK erst mal hart ist, kann man bei kleinen Teilen mit gewölbter Oberfläche sogar ganz auf den Kern verzichten. Das macht man ja auch oft so bei der Negativ-Bauweise. Die ist natürlich für ein Einzelstück recht sinnlos, das lohnt sich erst bei Serienfertigung.


    In deinem Fall sind allerdings die Aussparungen im Holz schon extrem groß- wenn Du die vollflächig mit CFK überdeckst, dann dürfte das schon ziemlich gut passen.


    Gruß,
    Martin

    Hallo Uwe,
    das schnucklige Teil möchte ich natürlich auch mal in die Finger bekommen. Aber ich glaube, dazu müsste ich sehr weit reisen, weil Du im "Nahbereich" immer den 27-Zöller benutzt?


    Vielen Dank auch für deine ausführliche Veröffentlichung und den Einblick in deine Werkstatt. Das kann vielen von uns ATMlern als Anregung und Denkanstoß dienen.


    Es sieht jedenfalls sehr brauchbar aus. Vieles hätte bzw. habe ich selber ganz ähnlich gelöst, einige kleine Details würde ich vielleicht etwas anders machen. Aber genau deshalb bauen wir ja selbst[^]- keine "faulen Kompromisse" bei der Konstruktion[:D]!
    Bei meinem 7" habe ich ja noch eine Spiegelkiste, die in sich recht steif ist. Da bot es sich an, ein Strebenpaar hinten mittig zu befestigen, und die anderen vier Streben paarweise vorn an den Enden der Höhenräder. Das ist bei dem kleinen Teil steif genug, würde ich aber nicht bedenkenlos auf einen 14,5" hochskalieren.


    Die Balsakerne kan man vor dem Überlaminieren mit Porenfüller aus dem Modellbau behandlen. Dann saugen sie kaum noch Harz auf.
    Noch besser ist ein Vor-Anstrich mit stark verdünntem Harz. Dann die Seitenflächen normal drauf laminieren, wenn der Harzanstrich noch leicht klebt. Aushärten lassen, oben und unten beschneiden + anschleifen, dann diese Flächen auch laminieren, fertig.
    Schaumkerne, die mit einem heißen Draht geschnitten sind, sollte man vor dem Laminieren immer leicht anschleifen.


    Die Fangspiegelhalterung gefällt mir grundsätzlich sehr gut. Prinzipiell muss man ja nur Drehung und Neigung verstellen, die Längsposition (Zentrieren des FS im OAZ) lässt sich auch danach mit Verkippen des OAZ justieren - wie uns die Lowrider zeigen, ist ein 90° Winkel hier nicht zwingend nötig.
    Eine zusätzliche Neigungsjustage von ein paar Grad würde ich daher bei einer eigenen Konstruktion einplanen.


    Mit 2" Auszug und Ethos-Okular hast Du natürlich eine hohe asymmetrische Last am Hutring. Dass sich das bei so einem leichten Teleskop etwas bemerkbar macht, kann nicht verwundern.


    Dass die Steifigkeit nur fast perfekt ist, liegt nach meiner Vermutung auch am flachen Basisrahmen, der Torsionskräften nicht so viel Widerstand entgegen bringt wie eine Spiegelbox.


    Die Justierschrauben sind zu fett. M4 in Titan ist genug[;)].


    Was den Staub auf dem Basisring angeht: Vielleicht helfen ein paar kleine schmale Bürsten vor und hinter den Teflonpads, die fegen dann die Bahn frei. Sie dürfen halt nicht so steif sein, dass sie die normale Bewegung stören.
    Aber im Ernst, die Ansammlung von Schmutz ist wohl der größte Nachteil dieser "inversen" Lösung, die ansonsten auch beachtliche Vorteile bietet?


    Wenn man so ein Teleskop noch besser machen will, sind wohl umfangreiche Lastsimulationen mit modernen CAD-Methoden nötig. Wegen der auf Torsion beanspruchten Rahmenteile käme man hier wohl keinesfalls ohne numerische (FEM) Verfahren aus; eine reine Fachwerksbetrachtung greift da sicher zu kurz. Nur wer kann sowas so gut, dass sich daraus praxisrelevante Erkenntnisse ergeben - und veröffentlicht die Ergebnisse dann auch noch selbstlos für die ATM-Gemeinde? Ich mit meinen 3 Semestern Maschinenbau vor 25 Jahren kann da leider nicht helfen[V].


    Lustig finde ich noch, dass Du durchaus noch etwas Holz verbaut hast, es aber unter CFK sehr gut versteckst!


    Was letztlich zählt, ist natürlich die Verfügbarkeit einer beachtlichen Öffnung an Orten, die nur per Flugzeug zu erreichen sind. Und das ist dir ganz offensichtlich gut gelungen!


    Gruß,
    Martin