Beiträge von Hammer_Kruse im Thema „Dobson und Bild auf dem Kopf“

    Hallo Wolfgang,


    Du hast recht. Natürlich sieht man das Bild im Newton nur verdreht und nicht seitenverkehrt. Der wahrgenommene Drehwinkel hängt dabei davon ab, wo der Okularauszug am Tubus angebracht ist (oben drauf, seitlich) und auch davon, wie man zum Tubus steht, wenn man ins Okular sieht.


    Gruß, mike

    Hallo Mike,


    die gibt es, aber sie gibt keinen Sinn. Bei manchen (Kaufhaus-)Teleskopen werden "Umkehrlinsen" oder "Umkehrprismen" angeboten, damit man mit dem Gerät auch den Nachbarn ins Fenster sehen kann oder damit die Schiffe bei der Windjammerparade nicht kieloben segeln.


    Am Himmel gibt das keinen Sinn. Denn da gibt es kein Oben und Unten. Was Du vielleicht für oben hältst, ist nur zufällig für Dich oben, weil Du gerade so auf der Erdkugel stehst, daß dein Kopf in irgendeine Richtung zeigt. Ein Beobachter in Aserbeidschan oder Venezuela hat ein ganz anderes persönliches Oben.


    Außerdem schlucken zusätzliche Linsen oder Prismen im Strahlengang Licht. Bei der Windjammerparade fällt das nicht auf, weil es am Tag hell genug ist. Aber am Nachthimmel spielt das eine wesentliche Rolle.


    Und schließlich stellt ein Newton-Teleskop - also auch ein Dobson - das Bild nicht nur auf den Kopf, sondern vertauscht auch noch zusätzlich die Seiten (durch den Sekundärspiegel). Das müßtest Du auch noch korrigieren, wenn Du ein "richtiges" Bild haben wolltest.


    Also etliche Argumente, das "falsche" Bild hinzunehmen, und nur eines (das mit der Nachbarschaftsspionage) für eine Bildumkehr. Daran, daß man anders nachführen muß, als man auf den ersten Blick denkt, gewöhnt man sich übrigens schnell. Nimm das lieber in Kauf.


    Gruß, mike