Beiträge von MartinB im Thema „Canon EOS 350D“

    Hallo Christof,


    ich finde es sehr gut, dass Du auf deiner Homepage auch die nicht ganz perfekten Ergebnisse zeigst. Ich finde die meisten davon immer noch sehr ansehnlich, und durch die Datusangaben kann man prima deinen Astrofoto-Werdegang verfolgen.


    Du hast schon mehr Erfahrung mit Astrofotos als ich - gerade mal einen vergleichbaren M13 hab ich bisher zustande gebracht am geliehenen 150/750 Schmidt-Newton, und Autoguiding hab ich bisher noch gar nicht versucht. Aber vielleicht kann ich trotzdem was Sinnvolles zum Thema beitragen:


    Die Aufnahmen von Einzelgalaxien und anderen kleinen Objekten wirst Du vermutlich auch mit DSLR am derzeitigen Teleskop nicht besser hinbekommen. Deren Auflösung pro Pixel ist deutlich schlechter verglichen zur DMK, so dass Du wohl eine höhere Vergrößerung bräuchtest - was wiederum die Belichtungszeit drastisch verlängert.


    Ich finde die DMK-Aufnahmen mit Autoguiding und 30s Belichtungszeit pro Bild schon ziemlich gut. Besser werden sie sicher noch, wenn Du ca. 100 Luminanz-Einzelbilder pro Motiv verrechnest und vielleicht noch 10-20 Bilder pro RGB-Farbkanal dazumischst.


    Was dagegen mit DSLR sehr gut geht, ist die Umgebung von Objekten mit abzubilden. Dafür hat die DMK zu wenige und zu kleine Pixel.


    Mit der Bayermaske schmeißt Du ja sowieso auch ziemlich viel Licht weg, vor allem im Rot- und Blaukanal. Daher ist zwar die Handhabung einfacher als mit Filterwechsel und SW-Chip, aber die Gesamt-Belichtungszeit ist nicht dramatisch kürzer. Und du musst immer alle Farbkanäle gleich lang belichten, anders als bei sequenziellen Farbauszügen.


    Kopmplett ohne Kurzpassfilter dürfte ansonsten die DSLR sehr deutlich an IR-Empfindlichkeit zulegen, und das bei voller Auflösung, denn für IR ist die Bayermaske soweit ich weiss auf allen Farbkanälen annähernd transparent. In dem Fall ist bei den meisten Linsenoptiken aber wieder Zusatzfilterung nötig wegen der abweichenden Fokuslage bei verschiedenen Wellenlängen.


    Ich persönlich habe bisher vor allem mit Nikon D80 experimentiert, und überwiegend Sternfeldaufnahmen mit 20-85 mm Brennweite gemacht, teils mit einfacher Nachführung. H-alpha Empfindlichkeit war dabei eher meine kleinste Sorge, insofern gebe ich Robert Recht, dass der Kamera-Umbau zu Anfang nicht so wichtig ist.
    Bei mir kommt noch dazu, dass die Kamera nur im "Nebenjob" für Astrofotos zuständig ist.
    Allerdings könnte ich mich jetzt in den A.... beißen, dass ich nicht für 150 Euro mehr gleich die D90 mit LiveView gekauft habe. Meine wenigen fokalen Knipsversuche wären damit sicher viel einfacher verlaufen. Als "hauptamtlicher Dobsonaut" finde ich das viele nächtliche Gefummel beim Astrofotografieren eh schon ziemlich anstrengend, da ist mir jedes kleine bisschen Erleichterung sehr willkommen.


    Gruß,
    Martin