Beiträge von Ralf_Hofner im Thema „160 mm Bino: Erster Bericht“

    Hallo Thomas,
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: TGM</i>
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    Hallo Ralf,


    das Wetter war am Wochenende in Herzberg mal wieder super. Leider war bis zur letzen Minute nicht klar, ob ich es zum HTT schaffe, ich war in den letzten Wochen sehr viel unterwegs und erst am Samstag konnte das Bino auf die von Steffen Noack extra für das Bino gebaute Montierung mit einen zentralen Arm geschraubt werden. So trafen Steffen und ich erst kurz vor Sonnenuntergang in Herzberg ein, ich habe das Bino südlich der großen Bäume am Feldrand aufgebaut. Trotz der knappen Zeit hat sich die Fahrt nach Herzberg sehr gelohnt, denn es bot sich die Gelegenheit, erstmals Galaxien unter dunklem Himmel zu beobachten. Eine kleine Gruppe, die wusste wo das Bino stand konnte so im Laufe der Nacht einig besonders interessante Messier-Objekte wie M13, M27, Andromedanebel und Begleiter sowie diverse offene Sternhaufen binokular beobachten. Nach Mitternacht stand dann auch M33 relativ hoch am Himmel und bot bei 80-facher Vergrößerung im Superweitwinkelokular einen Anblick, wie ich ihn von M33 noch nicht gesehen habe. Die Galaxie füllte das Gesichtsfeld zu zwei Dritteln aus, die Spiralstruktur ganz offensichtlich zu sehen, besonders schön der Spiralarm, in den NGC 604 einlagert ist.
    Besonders erwähnen möchte ich auch den Cirrusnebel und eine vielleicht etwas ungewöhnliche Art zu beobachten. Steffen hatte einen O III Filter dabei, den er in das rechte Okular geschraubt hat. Der Cirrus-Nebel stand plötzlich fast plastisch und kontrastreich im Raum, war aber zusätzlich umgeben von all den Sternen, die man natürlich mit dem linken Auge sieht, welche monokular aber von dem Filter stark geschwächt werden.

    Natürlich hätte ich auch sehr gerne durch den Bino-Dobson (30 cm ?) geschaut der in der Mitte des Platzes aufgebaut stand, doch er war als ich in den frühen Morgenstunden dort vorbei kam nicht ‚in Betrieb’. Die Vielfalt der Teleskop war beeindruckend, und ich hätte mir gewünscht schon am Freitag zum HTT kommen zu können. Mein Dank an dich und die Mitorganisatoren, dass ihr dieses schöne Treffen ermöglicht habt.



    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: dobsongucker</i>
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    habe hier alte Hefte "Orion" (Schweiz. Astr. Ges.) von 1973.So bot die Firma E. Popp, in Ricken 200mm Maksutov-Doppel-Teleskope an Ges.Brennw. 3200 mm.
    Leider existiert diese Firma nicht mehr.
    So ganz neu ist also der Gedanke, große Binokulare herzustellen, eigentlich nicht.
    In einem anderen Zusammenhang schrieb mir Fa. Zeiss: binokulare Beob. erhöht die Sicherheit im Erkennen von Einzelheiten und bringt auch einen Gewinn an Reichweite.
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    Hallo Guenter,


    der Gedanke große Binokulare zu bauen, ist in der Tat schon recht alt, Carl Zeiss hat bereits um 1920 Doppelteleskope mit bis zu 13 cm Öffnung gebaut, in erste Linie als Aussichtsfernrohre gedacht, die wegen des hohen Gewichts (45 kg) meist ortstfest aufgebaut waren. Der neue Aspekt des hier vorgestellte Binos ist die Kombination von bester optischer Leistung bei für dieser Öffnung minimalem Gewicht, so dass man es sehr einfach und damit möglichst häufig an einen dunkeln Ort transportieren kann. Viele schöne, meist sehr große Teleskope werden leider nur selten und zu besonderen Anlässen wie Teleskoptreffen genutzt, weil man den Aufwand scheut.


    Es besteht weitgehend Konsenz, dass ein Bino bei punkförmigen Objekten einen Gewinn an Reichweite liefert, bei indirekten Sehen gehen die Meinungen jedoch auseinander, schon möglich, dass dies auch individuell verschieden ist. Meine Erfahrung, ganz aktuell an M33 auf dem Herzberger Teleskoptreffen, monokular war in M33 Struktur zu sehen, bei 160 mm Öffnung ist dies auch nicht überraschend. Mit beiden Augen war die Spiralsruktur aber viel offensichtlicher, man sah sie auf den ersten Blick.


    Nach einer Faustformel ist die effektive Öffnung beim Bino etwa 20 % größer als monokular, doch mir scheint der stärkere Effekt zu sein, dass die Beobachtung mit zwei Augen viel natürlicher, auf eine gewisse Art plastisch wirkt, obwohl beide Augen bei astronomischen Objekten praktisch das gleich sehen sollten. Bei allen Objekten für die man hohe Auflösung benötigt (Planenten, Kugelsternhaufen) sollte es bei der binokularen Beobachtung auch bei der Detail-Auflösung ein leichtes Plus geben, denn das Seeing ist meist bei den beiden Teleskopen verschieden und die wahrgenommenen Details werden bei binokularer Beobachtung hauptsächlich durch das schärfere Bild bestimmt.


    beste Grüße
    Thomas
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    schade, dass Du erst recht spät bei uns eintreffen konntest, so 'mussten' andere Binos unsere diesjäjhrigen Preise gewinnen [8D], siehe hier.
    Noch ärgerlicher für mich, dass ich nicht wusste, dass Du im HTT-Südend Position bezogen hattest, da wäre ich garantiert mal vorbei gekommen. Es wäre großartig, wenn Du mit Deinem neuen doppelrohrigen Liebling mal zu einem anderen Neumond WE bei uns anlandest (in die -&gt; ATS - Infoliste hattest Du Dich ja vermerken lassen) und wir ganz in Ruhe mal beobachten können.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Besonders erwähnen möchte ich auch den Cirrusnebel und eine vielleicht etwas ungewöhnliche Art zu beobachten. Steffen hatte einen O III Filter dabei, den er in das rechte Okular geschraubt hat. Der Cirrus-Nebel stand plötzlich fast plastisch und kontrastreich im Raum, war aber zusätzlich umgeben von all den Sternen, die man natürlich mit dem linken Auge sieht, welche monokular aber von dem Filter stark geschwächt werden.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Kann ich mir sehr gut vorstellen, habe dies auch einrohrig mit größeren Öffnungen plus Baader-Bino-Ansatz schön öfter so praktiziert - wobei hier wegen der Lichtpolarisation die Effekte nicht immer optimal sind, ein "echtes" Bino wie Deins ist sicher im Vorteil.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Natürlich hätte ich auch sehr gerne durch den Bino-Dobson (30 cm ?) geschaut der in der Mitte des Platzes aufgebaut stand, doch er war als ich in den frühen Morgenstunden dort vorbei kam nicht ‚in Betrieb’.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Auch da habe ich leider nicht durchgeschaut, obwohl ich es mir fest vorgenommen hatte.
    Aber ich hoffe, dass das große Bino-Dobson auch nächstes Jahr wieder dabei ist, es stand ja im schwedischen Camp und speziell dieser Sternfreund wohnt knapp nördlich des Polarkreises - hatte 1.600 km Anreise (!) - und damit aber die Gelegenheit, unseren mitteleuropäischen Sternhimmel ohne nordschwedisches, fast allnächtliches Nordlichtgeflimmer zu geniessen. [:D]

    Hallo Thomas,



    ein interessanter Bericht und ein bestimmt visuell sehr delikates Teil, was Du Dir gebastelt hast und uns hier vorstellst.
    Gratulation!
    Mit Deinem neuen Apo-Bino werden Deine Augen unter gutem Himmel sicher sicher so manch phantastische Blicke genießen können - galaktisch - aber auch innerhalb des Planetensystems...
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Ich denke, dass ich Ende September zum Herberger Telesokptreffen komme, dort gibt es dann hoffentlich die Möglichkeit durch das Bino zu blicken. <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    nun meteorologisch gibt es diese Möglichkeit bestimmt, Petrus' Terminkalender war in den bisherigen HTT-Jahren stets zuverlässig [:)]


    Außerdem könnte sich evtl. unsere ATM-Jury für Dein Bino interessieren...


    Und da wir immer mehr interessante Bino-Projekte auf unseren Treffen sehen:
    vielleicht machen wir im Rahmen unserer alljährl. Skyguide-Führung mal einen gesonderten Bino-Sektor auf, wo alle diesbez. Besitzer (mit unterschiedl. Öffnungen) mal ihre Exponate nebeneinander stellen - vergleichende Beobachtungen könnte ich mir recht spannend vorstellen. Und da immer mehr auf dem HTT gesichtete Binos (außer einigen regulär käuflichen Feldstechern) bislang Eigenbauten waren:
    2 Beispiele siehe hier:


    http://www.herzberger-teleskop…mages/HTT_9/pages/100.php
    http://www.herzberger-teleskop…n.de/11-htt/tag-pa/22.php


    ... könnte auch eine intertessanter Erfahrungsaustausch der Bino-Konstrukteure untereinander zustande kommen...