Stefan,
nochmal zu deiner Frage
<blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Interessanterweise bewirkt schlechtes Seeing bei kleineren Teleskopen vor allem temporäre Unschärfe, während bei richtig großen Öffnungen die Schärfe relativ konstant bleibt und sich lediglich der Ort der Sternabbildung verändert. Die Grundlage der adaptiven Optik?<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
die mir keine Ruhe läßt und vielleicht populär auch formuliert werden kann "Warum werden Sterne auf Fotografien nicht alle punktförmig abgebildet", wobei punktförmig die kleinste Auflösung meint. Zum einen liegt das an dem durch das Öffnungsverhältnis bestimmte Beugungsscheibchen, s. Deine Formel oben, jedoch liegt dies auch an der Mikrostruktur des Spiegels. Zu letzterem kann ich mich
erinneren zum Thema mal was gesehen zu haben und zwar - (grübel) - hier:
http://www.jpl.nasa.gov/events/lectures/dec03.cfm
(den Text "Click here for archive" anklicken; benötigt RealPlayer)
Es handelt sich um einen Video Stream eines Vortrags des Jet Propulsion Laboratory vom Dezember letzten Jahres, bei dem es um Hubble und als zukünftige Mission den "Terrestrial Planet Finder" (TPF), einem Weltraumteleskop zur direkten Planetenbeobachtung, geht. Ab der 45. Minute dieses Streams wird es im Hinblick auf die Verzerrungen von Großteleskopen für ca. 10 Minuten interessant. Es wird darüber gesprochen, wie sich die Mikrorauhigkeit von Optiken auf die Abbildung von Sternen auswirkt. Es wird dabei berichtet, daß die Spiegeloberfläche von Hubble innerhalb einer Toleranzbreite von 80 Aengstrom (ungefähr gleich 80 Atomlagen bzw. 8 Nanometer) genau gefertigt ist. Trotz dieser hohen Genauigkeit, werden, wie in dem Video gezeigt Sterne ganz und gar nicht punktförmig abgebildet, sondern nach dem Motto "je heller, desto größer". Die Ursache liegt darin, daß die Fehler in der Mikrostruktur des Spiegel immer einen gewissen Teil der Photonen nach statistischen Gesetzen (Gauss'sche Glockenkurve) ablenken und so einen Lichthof um dem Stern erzeugen. Je mehr Licht von einem Stern kommt, umso ausgeprägter wird dieser Lichthof auf einem integrierenden Meßaufnehmer, z.B. eine Fotoplatte oder ein CCD-Sensor. Der von frosty_theo beschriebenen Effekt, daß ein Graufilter bei der Trennung von epsLyr hilft, hat daher überhaupt nichts mit dem Seeingscheibchen zu tun, sondern mit der Verringerung des Lichthofs indem einfach weniger Licht auf den Meßaufnehmer gelangt.
Wie o.g. Videoausschnitt erwähnt, wird die Oberfläche der für den TPF verwendeten Spiegel (es sind mehrere Spiegel, die virtuell zu einem zusammengeschaltet werden zwecks Vergrößerung der Öffnung) auf ca. eine Atomlage genau gefertigt, d.h. +- 0.1nm. Durch Abbildungssimulation weiß man, daß durch diese genaue Fertigung der Lichthof ca. eine Milliarde mal schwächer wird, wodurch die Trennung zwischen Sonne und den sie umgebenden Planeten möglich wird (genügend viel Öffnung vorausgesetzt !)
Daß JörgB epsLyr nicht trennen kann, kann also durchaus auch an einer ungünstigen Mikrostruktur seines Spiegels liegen. Durch Verwendung eines Graufilter könnte ihm daher wirklich geholfen sein.
Gruß Herbi