Beiträge von MartinB im Thema „Des Wahnsinns fette Beute - 33" f/3.9“

    Hallo Kai,
    einfach unglaublich, was man als Amateur mit einfachen Mitteln mit Interferometrie heute an Auflösung erreichen kann!


    Das Einzige, was jetzt noch in den Interferogrammen stört, sind die "Jahresringe", die durch die Interferenzstreifen entstehen.
    Die könnte man ja theoretisch dadurch ausbügeln, dass man eine Aufnahmeserie mit jeweils minimal verschobenem Interferenzmuster macht und das dann auswertet. Technisch ginge das, indem man z.B. ein optisches Element mit Piezo-Aktuator um einige 10 nm verstellt. Das sollte mit Amateurmitteln auf jeden Fall gehen. Denkst Du, es ist in der Praxis möglich und sinnvoll?


    Noch mal zur Poliertechnik:
    Du hast deine Scheibe ja bereits beim Feinschliff grob in Richtung Parabel gebracht.
    Die Folie passt sich im Gegensatz zum Pech nicht an die genaue Oberflächenform an, richtig?
    So wie ich das sehe, wird das Tool nicht gedreht.
    Und die PU-Folie hast Du quadratisch belassen, statt sie in die runde Form des Poliertools zu schneiden.


    Könntest Du diese Punkte bitte ein wenig erläutern bzw. kommentieren?
    Einigen Experten dürfte das alles klar sein, mir so halbwege, aber es lesen sicher eine Menge weniger Erfahrene mit und dieses Thema entwickelt sich so langsam wieder zum "Musst Du unbedingt gelesen haben" für Experimentierfreudige.


    Gruß und Gutes Gelingen
    Martin

    Hallo Leute,
    einen Superleichtspiegel in 10"-16" finde ich schon reizvoll, und einen passenden Reisedobson kann man bestimmt damit bauen. Die Höhenräder sollten allerdings nicht größer sein als die Innenmaße eines normalen Reisekoffers erlauben, ich schätze mal so 350-400mm Radius bei 120° Umfangswinkel. Eine erhöhte Rockerbox verbietet sich von selbst, somit ist die Tubuslänge hinter dem Schwerpunkt für einen flugreise-tauglichen Dobson auf knapp über 400 mm begrenzt.


    Falls das "Problem" bei mir mal akut auftreten sollte, werde ich es gern in einem neuen Thread diskutieren. Kai hat solche Probleme ja zum Glück nicht[:D].
    Gruß,
    Martin

    Hallo Daniel,
    der 10er mit 12 mm Randdicke ist im Vergleich zu Kais Riesenpizzen ganz bestimmt einfach zu schaffen. Ich hab zwar "nur" Erfahrung mit 180 mm aus 10 mm Fensterglas, das war aber für mich als mäßig Geübten ein Klacks und allein mit 5-Zonen Focaulttest auch problemlos zu messen und zu korrigieren.
    Wer's probieren will: Möglichst rotationssymmetrisch ebenen Rohling nehmen. Möglichst viel MOT schleifen und polieren gegen Asti. Wenig Druck ab Feinschliff. Viel drehen. Parabolisieren MOT mit Volltool, Wirkung steuern durch lokalen Druck.
    Wichtig noch: lange Brennweite so um f/6 ist einfach zu machen. Unter f/5 wird eine gute Korrektur dann zunehmend schwieriger, irgendwann muss man dann doch TOT mit kleinem Tool parabolisieren.
    10" in 12 mm Randdicke würde jedenfalls ein geiles Reiseteleskop ermöglichen, das man so nirgends kaufen kann!


    Gruß,
    Martin

    Hallo Kai,


    gestern habe ich mir das neue 3D-Plop gezogen und deine Wahnsinnspizza mal durchgerechnet. Die äußeren ca. 3/4 der Fläche lassen sich wohl theoretisch noch akzeptabel lagern, aber im mittleren Bereich werden sich anscheinend die Lagerpunkte selbst bei einer 54-Punkt Zelle im Interferogram deutlich sichtbar durchdrücken. Allerdings immer noch im Rahmen der sowieso zu erwartenden Oberflächenfehler.
    Solche Projekte sind halt nix für 99% Strehl-Fetischisten[:D].


    Nur zwei laterale Stützpunkte wie beim 28"erscheinen mir übrigens "aus dem Bauch raus" für deine Riesenpizza zu wenig, ich befürchte heftige lokale Verformung. Sie sollten auch in Richtung der optischen Achse verstellbar sein. Schon überlegt, wie Du das lösen willst?
    Interessant, dass hier die Meniskusspiegel angesprochen werden. Ja, das hatte ich im Hirn, als ich weiter oben schrieb, in den nächsten Jahren mit Spiegeln unter 30 kg/m² zu rechenen.
    Dabei fällt mir ein, so einen hab ich doch schon[:p]:
    http://www.astrotreff.de/topic…HIVE=true&TOPIC_ID=103286
    Dessen Mittendicke ist über 8 mm, also ist deine 33" Scheibe in der Mitte noch dünner[:0].


    Ich finde, die Sache mit den geslumpten Meniskusspiegeln sollte unbedingt weiter verfolgt werden. Das ist jedenfalls mein Favorit, falls ich mich teleskoptechnisch noch mal vergrößere. Was die Durchbiegung bei lateraler Lagerung angeht, vielleicht liest ja hier ein CAD-Konstrukteur mit, der das mal exemplarisch mit einem Profiprogramm durchrechnen kann?


    Kommerziell hergestellt wäre derzeit vermutlich ein Rohling mit konkav gefräster Vorderseite und konvex gefräster Rückseite billiger als eine geslumpte Scheibe und viel leichter zu beschaffen. Das Teil wäre immerhin leichter als ein "Vollspiegel". Trotzdem wäre der Preis für sowas in 27"-30" für meine hohe Regierung finanziell nur schwer darstellbar[:I]
    Was die kommerzielle Herstellung sicher teuer macht, ist der Zeitaufwand von mindestens einigen Stunden (oder gar Tagen?) beim Feinkühlen.
    Ich hoffe immer noch, dass diese Sache erfolgreich getestet wird und solche Rohlinge aus Borofloat zumindest in Kleinserie zu erschwinglichen Kosten verfügbar werden. Wenn ich irgendwie dazu beitragen kann, werde ich dabei gern mitmischen. Allerdings wirds nicht ohne das Anzapfen von Profiwissen klappen, denke ich.


    Gruß,
    Martin

    Hallo Leute,


    auf jeden Fall gilt


    <i>monolithische Leichtspiegel mit einer mittleren "äquivalenten Dichte" kleiner als
    30 kg/m2 und einem Gesamtgewicht größer als 10 kg</i>.


    Ich rechne damit, dass wir in den nächsten drei Jahren das Flächengewicht von 30 kg/m² bei großen Amateurspiegeln unterschreiten werden.


    Gruß
    Martin

    Hallo Kai,


    eigentlich erübrigt sich mein Kommentar- der Titel des Themas sagt bereits alles[:D].
    Jetzt verstehe ich noch etwas besser, warum Du dich auf dem ITV für meinen Anhänger interessiert hast.
    Wenn jemand eine Chance hat, aus so einer dünnen Scheibe einen benutzbaren Teleskopspiegel zu produzieren, dann Du.


    Übrigens bist Du mit diesem Teil nur noch ganz knapp unterhalb der Schwelle für exportbeschränkte Produkte: http://www.ausfuhrkontrolle.in…/al_abschnitt_c_kat_6.pdf , siehe Abschnitt 6A004 a) 2.
    Das Flächengewicht deines neuen Projekts liegt nach meiner Rechnung nur noch knapp oberhalb 30 kg/m², also polier nicht mehr zuviel Glas weg, falls Du dein neues Reisescope mal mit nach Namibia nehmen willst[:D], oder falls Du eine Spiegelmanufaktur starten möchtest.


    Wer allerdings einen 25-Zöller aus Borofloat mit einer mittleren Dicke unter 13,65 mm herstellt, könnte ein Problem bekommen, wenn er den ins Ausland mitnehmen möchte. Herstellungstechnisch ist das eher einfacher zu schaffen als dein 33-Zöller.
    Das nur mal so am Rande, um klarzumachen, auf welcher technologischen Ebene wir Amateure uns mittlerweile bewegen!



    Wo hast Du deinen 28" Spiegel beschichten lassen?
    Ich vermute, das Bild wird jetzt noch mal merklich heller als vorher. Auf dem nächsten ITV werde ich das an IC1296 testen, die habe ich dieses Jahr mit deinem Teleskop zum ersten Mal selbst gefunden[^].


    Auch von mir viel Erfolg für dein neues Projekt, und vergiss das Beobachten mit dem 28er nicht!


    Gruß,
    Martin


    <font size="1"><font color="limegreen">Link repariert. Stathis</font id="limegreen"></font id="size1">