Hallo zusammen,
es geht weiter!
(==>)Erik: <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Normalerweise muss die Verspiegelung aufgrund der heute hervorragenden Schutzbeschichtungen 15-25 Jahre halten.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
Das kann niemand vohersagen. Selbst wenn es so alte, intakte Schichten von irgendeiner Firma gibt hat das nichts zu sagen. Das ist jedesmal ein Glücksspiel. Aber solange das Glas ganz bleibt ist das alles zweitranging.
(==>)Sepp: <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Mit welchem Gefühl bewegt man sich mit diesem Teil, zum Teststand?<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Einfach fest zupacken, schön geradeaus laufen und nicht stolpern. Lange, spitze Scherben machen böse Aua!
Die ganze (rechteckige) Scheibe hat reichlich 700 Euro gekostet, bei Selbstabholung in Jena. Ist immer Glück dabei, denn es gibt keine Spezifikationen bezüglich Ebenheit über die ganze Scheibe. Es zählt jeder Millimeter nutzbare Dicke.
(==>)all:
Ich bin mittendrin im Zonenkampf, also dem Aufräumen der vielen Buckel und Rinnen. Es werden täglich mehr[xx(]
Die CC pendelt um die magische "minus Eins" und muss gehalten werden. Genauso der Asti, der auf sehr erfreuliche Mini-Werte zurückgedrängt wurde.
Zwei Neuigkeiten gibt es zu berichten:
Nach der bisherigen Messpraxis mit 4 Drehungen alle 90 Grad habe ich vor zwei Wochen erstmals noch weitere 8 Winkelstellungen dazugenommen und das ganze zu einer Auswertung zusammengewurstelt.
Ein Aufwand, der nicht für jede Polierseesion vertretbar ist. Aber ab und zu muss es sein.
Gleichzeitig steigt durch das Mitteln von insgesamt 48 Interferogrammen (4 Stück je 30° Stellung) die Detailfülle noch einmal. Hier ist das 3-D Bild, völlig ohne Glättung! Kein Lowpass, nix!
Die rote Linie ist für den Vergleich mit Foucault eingezeichnet. In der letzten Stellung (11 Uhr) habe ich eine Foto Auswertung mit Andreas Reifkes Shadogram Analysis durchgezogen:
http://www.astrotreff.de/topic…CHIVE=true&TOPIC_ID=52905
Eine Übereinstimmung der Profile hatte ich bei 14-15 Zonen nicht wirklich erwartet, mir ging es um die Gesamt-Korrektur, also die CC. Obwohl ich mir recht sicher bin, dass das Interferometer richtig arbeitet, kann eine Kontrolle nicht schaden. Ausserdem macht es richtig Spass etwas anderes als immer nur Streifen zu fotografieren[;)]
Hier ist eins von den Fotos. Man sieht sehr schön, dass die Öberfläche an manchen Stellen noch unschön ist:
Und hier die Auswertung, oben der Schnitt in OpenFringe, unten Foucault übertragen in FigureXP. Alles in der Einheit "Nanometer Surface" wie in FigureXP üblich.
Am Rand gibt es Differenzen. Abenso in der Mitte. Das liegt daran, dass bei Foucault nicht direkt die Oberfläche vermessen wird, sondern die Anstiege. Und diese Anstiege werden rechts-links gemittelt. Wenn jetzt schmale Zonen im Spiegel sind, dann wird es schwierig. Ebenso wenn es keine Rotationssymmetrie mehr gibt.
Aber darum ging es mir gar nicht!
Die Überraschnung war die CC!
Bei drei unabhängigen Foto-Auswertungen (14-15 Zonen a 1mm, jede Serie 0.5mm bzw 0.25mm versetzt) komme ich auf CC=-1.001, -1.002 und -1.004[^]
Interferometrisch schwanken die Auswertungen zwischen -0.990 und -1.010 mit Mittelwert auf CC=-1.001 !
Wenn ich die problematischen Randzonen in FigureXP schrittweise weglasse, pendet die CC ebenfalls knapp um die -1 herum.
Das ist schon ein gutes Gefühl, sich nicht völlig verhubbelt zu haben[;)]
Wie geht's jetzt weiter?
Genau wie immer! Die jeweils höchsten Bergspitzen werden werden rund poliert. Mühsam aber sicher und eine reine Routineangelegenheit. Es geht (fast) immer vorwärts, der RMS Fehler nimmt ab. Das hält die Motivation hoch, ein ganz wichtiger Punkt[:)]
Wie sieht so ein Zyklus aus?
Zuerst skizziere ich die geplante Operation. Alles mit exakten Zonen-Radien die ich auf dem Spiegel wiederfinde. Das braucht seine Zeit, die verschiedenen Darstellungen von OpenFringe sind eine große Hilfe. Gerade jetzt, kurz vor Schluss, muss man das etwas genauer nehmen. Ein Loch an der falschen Stelle ist ungünstig[xx(]
Dann werden die Werkzeuge flott gemacht. Zur Zeit nehme ich ein 50mm und ein 100mm Rundtool und ein Dreieckstool für den äussersten Rand. Das Ceri lagert in der Spritze.
Wie groß der Abtrag wirklich ist, kann leider nicht genau bestimmt werden. Ich versuche mit unterschiedlichem Druck und der Polierzeit einen Erfahrungsschatz aufzubauen. Es ist wichtig, immer einen Blick auf die Größenordnung zu werfen und nicht in Gewohnheiten zu verfallen.
Gerade auf kleine Tools gibt man schnell zu viel Druck. Aber allein mit Samtpfötchen wird auch kein Spiegel fertig[;)]
Da der Aufwand für eine ordentliche Messung schon gewaltig ist, versuche ich, soviel wie möglich in einer Poliersession unterzubringen. Das führt dann zu Polierzeiten von über einer Stunde bis der Zettel abgearbeitet ist! Dann noch abwaschen, aufräumen etc... da sind schnell zwei Stunden weg. Aber schon mit regelmässigen(!) 2-3 Sessions die Woche kommt man ganz gewaltig voran. Irgendwann wird die Flunder fertiggemacht, lange kann es nicht mehr dauern[:)]
ps. Diesesmal wird es keinen Strehl geben. Auf den 28" f/3.1 mit seinen 57% bin ich (im Nachhinein!) schon stolz, aber hier möchte ich zu keinem Vergleich anstiften. Jeder der sowas angeht, wird einen einzigartigen Spiegel haben - und selbstverständlich meine Unterstützung!
(Und nebenbei, der Strehl hat unter 50% sowieso wenig Aussagekraft, ich orientiere mich da an der MTF)
Viele Grüße
Kai