Hallo zusammen,
heute stand die vielleicht interessanteste Planetenkonjunktion des Jahres an, die Begegnung von Merkur und Jupiter, welche sich etwa so präsentieren sollte: http://www.himmelsereignisse.info/2011/150311.png . Nach einem sonnigen, aber nicht ganz wolkenlosen Tag bin ich gegen 18:40 zum üblichen Beobachtungsort am Stadtrand hinausgefahren. Unterwegs konnte ich bereits erkennen, dass im Westen einige Wolkenbänke lagen. Am Ziel angekommen habe ich deshalb gegen 19:00 Uhr erst einmal mit dem Fernglas nach den beiden Kandidaten Ausschau gehalten - vergeblich. Nicht nur, weil es noch ziemlich hell war (Sonnendepression etwa 4 Grad), sondern auch weil in Horizontnähe als Ergänzung zum Gewölk noch eine dicke Dunstschicht lungerte. Letztere war wohl dafür verantwortlich, dass die Dämmerung sehr fahl und farbarm ausfiel. Das nachstehende Übersichtsfoto dokumentiert die Situation:
<font size="1"><b><u>Abb. 1</u>: Abenddämmerung über dem Messdorfer Feld in Bonn; Panasonic DMC-FZ18; Brennweite 5mm, F/2.8, ISO 100, 1/2s, 15.03.11, 19:01 MEZ. </b></font id="size1">
Mit knapp 17° Grad Außentemperatur war es der erst richtig laue Frühlingsabend hier in Bonn. Der Meinung waren wohl auch die Singvögel, welche den Anlass mit einem intensiven Konzert begingen. Spontan kam mir der 17.04.2004 in den Sinn, an dem ich eine ganz ähnliche Situation nur wenige hundert Meter entfernt erlebt hatte (s. http://www.himmelsereignisse.info/astrofruehling/170304.htm ). Freilich war es damals noch viel wärmer gewesen, weshalb ich mich an den Tag so gut erinnere. Damals hielt ich vergebens nach Merkur Ausschau, heute habe ich zumindest mit Jupiter Glück, den ich im Fernglas kurz unterhalb einer Wolkenbank erspähe. Diese Wolkenbank - zu sehen im nächsten Foto - verhindert dann auch zunächst weiteres Beobachtungsvergnügen.
<font size="1"><b><u>Abb. 2</u>: Wolkenbank über dem Messdorfer Feld in Bonn; Panasonic DMC-FZ18; Brennweite 8mm, F/3.2, ISO 100, 1.6s, 15.03.11, 19:14 MEZ. </b></font id="size1">
Die Wolkenbank zieht gemächlich nach rechts ab, so dass ich beide Planeten noch zu sehen bekommen sollte - wenn nicht der Dunst sie zwischenzeitlich bereits schluckt. Doch dann sind sie beide da, liegen nebeneinander gelblich funkelnd und geradezu erhaben auf der Wolkenbank auf. Für etwa 15 Minuten kann ich Merkur und Jupiter nun beobachten, letzteren für einige Minuten sogar mit bloßem Auge. Bei Merkur, der fast eine Größenklasse lichtschwächer ist, habe ich keine Chance. Letzteren verliere ich gegen 19:30 auch mit dem Fernglas aus dem Auge, während ich Jupiter noch bis 19:35 verfolgen kann.
Für die Fotos wähle ich die Belichtungszeit so, dass der visuelle Eindruck, den ich im Fernglas habe, getroffen wird: 2 gelbliche Lichtpunkte in einem trüb-roten und dunstigen Dämmerungshimmel.
<font size="1"><b><u>Abb. 3</u>: Jupiter (links) und Merkur (rechts); Panasonic DMC-FZ18; Brennweite 46mm, F/3.6, ISO 100, 4s, 15.03.11, 19:25 MEZ. </b></font id="size1">
<font size="1"><b><u>Abb. 4</u>: Jupiter und Merkur über dem Messdorfer Feld in Bonn; Panasonic DMC-FZ18; Brennweite 26mm, F/3.6, ISO 100, 4s, 15.03.11, 19:26 MEZ. </b></font id="size1">
Ich mache noch ein paar Versuche mit längeren Belichtungszeiten, z.B. diesen:
<font size="1"><b><u>Abb. 5</u>: Jupiter und Merkur über dem Messdorfer Feld in Bonn; Panasonic DMC-FZ18; Brennweite 23mm, F/3.6, ISO 100, 10s, 15.03.11, 19:31 MEZ. </b></font id="size1">
Allmählich beenden die Vögel ihr abendliches Konzert. Sehr zufrieden mit dem kleinen Ausflug packe ich zusammen und fahre in die Stadt zurück.
Viele Grüße aus Bonn!
Stefan