Hi Martin,
Du bist mir echt ein „Spiegelschleif- Sportler“, weil Du alles was an Genauigkeit bei der Parabolisierung möglich ist, herausholen möchtest. Ich mach das auch öfters. In diesem Sinne war auch meine [:o)]-Anmerkung gemeint. Die Frage, wie viel Strehl- Unterschied sieht man am Himmel finde ich dennoch hoch interessant. Das wäre sinnvoller weise aber neues Thema. <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Dann könnte es ja doch möglich sein dass man 98% von 99% unterscheiden kann(?).
<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Nur so viel dazu: Bei entsprechend hohem Messaufwand ja, am Himmel meine ich eher nein.
<blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Was mir in dem Zusammenhang bei der Poliererei aufgefallen ist: Der Strehl reagiert recht schwach auf die Kurvenänderungen wenn man erst mal oberhalb 90% ist, PV und Querabberation dagegen stark. Trotzdem erstaunlich dass der Strehl als das Mass der Dinge gilt, und PV eher belächelt wird
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Ein PV- Wert ist wenig aussagekräftig, so lange man den damit behafteten Flächenanteil nicht kennt. Der Strehl- Wert ist definiert als Helligkeit im Maximum des zentralen Beugungsscheibchens zum theoretisch möglichen Wert. Ist dieser Wert gleich 1 so ist die Optik für den betrachteten Abbildungspunkt perfekt, basta! Mehr oder weniger perfekt sind allerdings die Messmethoden zur Ermittlung des Strehl- Wertes. Unter der Annahme, Dein Spiegel habe keinen sonst wie messbaren Astigmatismus und auch verschwindend geringe Rauhigkeit, dann kann man mit „FigureXP und ähnlichen Programmen sehr gut erkennen, wie wenig sich noch relativ kleine aber gut messbare Oberflächenfehler (= Abweichungen von der Idealkurve) im Bereich von 1/10 lambda und darunter auf den Strehl- Wert niederschlagen.
<blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">==> Lupos: Die alte Story der vorteilhaften Unterkorrektur überzeugt mich nicht. Wenn der Spiegel noch nicht ausgekühlt ist hat man eine Konvektion, die mit Sicherheit mehr im Bild zerstört als eine geringe Überkorrektur während dieser Zeit. Ausserdem glaube ich nicht dass ein einziger Faustwert (sind wohl 80-90%) bei allen möglichen Temperaturen, Tuben, Spiegelgrössen, -dicken, und Glassorten passt.
Deshalb verfolge ich das Ziel: möglichst gut die Parabel treffen, im Zweifel eher weniger.
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Dieser Spruch von der „vorteilhaften Unterkorrektur“ ist so alt wie die Zunft der Spiegelschleifer und überzeugt mich ebenso wenig wie Dich. Nach eigenen Messungen hat man es bei der nächtlichen Abkühlung der Luft in Spiegelnähe mit extrem unterschiedlichen Temperaturgradienten zu tun. Spiegel mittlerer Größe, dazu noch relativ dünn und aus Borosilikat folgen der Temperaturänderung schnell genug. Ein solcher Spiegel unterkorrigiert wird daher die allerlängste Zeit der Nutzungsdauer unterkorrigiert bleiben. Daher halte ich es ebenfalls für ratsam, völlig richtig, den Spiegel bestmöglich zu parabolisieren. Wird zur Reduzierung von Tubusseeing eine wirksame Zwangsbelüftung verwendet, dann wird selbst ein 8“ BK-7 Spiegel innerhalb von 20- 30 Minuten auf auf winternächliche ca. 0°C angepasst, wenn das Teleskop vorher bei RT von ca. 20° C gelagert worden ist. Zu den Themen Zwangsbelüftung, Auskühlung ect. findet man in unserem Archiv und anderswo jede Menge Versuchsberichte mit Daten.
Gruß Kurt