Beiträge von Stathis im Thema „2 Sonnen: Spiegelung im Objektiv oder am Himmel?“

    Bevor wir hier mutmaßen, habe ich soeben mit dem Bildautor, Herrn Erich Schwer aus Schonach telefoniert - ein reizender Herr!


    Er hat die Erscheinung morgens für wenige Minuten beobachten können und vom Balkon aus unter freiem Himmel mehrmals fotografiert. Keine Fensterscheibe war dazwischen! Die Doppelsonne war auch mit dem freien Auge sichtbar und nicht nur durch die Kamera - also auch kein Kamerareflex!


    Herr Schwer beschrieb mir, dass Schonach auf einer Anhöhe liege (laut Kegel Earth 860 m hoch) und Triberg im Tal (670 m) in dichtem Nebel lag. Somit handelte es sich ganz klar um eine Inversionswetterlage.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">...Zudem müsste dies Grenzfläche leicht von links oben nach rechts unten geneigt sein, denn das Spiegelbild ist aus der Senkrechten (definiert durch den Antennenmast und die Baumstämme in der Bildmitte) nach rechts herausgedreht.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hält man ein Lineal an den (hoffentlich) senkrechten Antennenmast, zeigt sich, dass auch er ist leicht nach rechts geneigt ist. Vielleicht wurde einfach die Kamera nicht genau horizontal gehalten.


    Ich habe eine derart perfekte Luftspiegelung nach oben nie gesehen, und auch im Netz kaum Bilder davon gefunden. Was sagen die Meteorologen dazu? Luftspiegelungen nach unten sind ja hingegen häufig.


    Vielen Dank für das Einfangen des seltenen Ereignisses.

    Wir hatten eine ausgeprägte Inversionswetterlage. Daher tippe ich wie Alko auf eine obere Luftspiegelung, verursacht durch Totalreflektion von der kalten dichten Bodenluft mit höherem Brechungsindex an der darüber liegenden warmen und daher optisch dünneren Schicht. Je nach Temperaturschichtung und Geometrie kann das Bild sowohl aufrecht als auch kopfstehend sein:


    http://www.wissenschaft-online.de/abo/lexikon/geo/9804
    http://www.physik.wissenstexte.de/halligen.htm


    Eine Nebensonne ist das nicht, diese werden durch Brechung und Reflektion an Eiskristallen erzeugt und erscheinen 22° links und rechts der Sonne auf gleicher Höhe:


    http://www.meteoros.de/arten/ee02.htm


    Ich verstehe den Artikel so, dass der Fotograf die doppelte Sonne zuerst gesehen hat und erst daraufhin seine Kamera zückte. Auch lese ich nichts von Astrologie, habe ich was verpasst?