Beiträge von Martin_R im Thema „scheinbarer Astigmatismus bei Foucault?“

    Hallo,


    ich möchte noch kurz ein Feedback geben wie es mit meinem scheinbaren Astigmatismus-Problem weiterging.


    Zunächst hatte ich versucht die ganze Anordnung exakt auf Achse zu bringen. Insbesondere die Webcam, hier hatte ich auch wie Marty oben schrieb den Verdacht dass die Blenden im Objektiv einen Einfluss haben. Beim ersten Foucault-Test war mir damals auch aufgefallen dass sich bei abgeblendetem Objektiv die Schneide direkt abbildet. Dabei entstanden dann immer 2 Schatten im Bild, die ausserhalb des ROC aufeinander zuliefen.


    Zur Ausrichtung habe ich ein Fadenkreut auf Folie gemalt, dass sich zum Justieren des Spiegels exakt auf der Achse der Kamera vor dem Objektiv befand. Damit konnte ich das reflektierte Bild exakt zentrisch in die Webcam fallen lassen. Die Sache hat auch was gebracht, die Astigmatismus-Schleifen im Test verringerten sich, verschwanden aber nicht ganz.


    Um jetzt alle Zweifel auszuschliessen dass evtl. doch ein Astigmatismus im Spiegel drin ist, testete ich die Beugungsfigur im Krümmungsmittelpunkt. Wie bei Texereau beschrieben: eine kleine Stahlkugel, von einer Taschenlampe angestrahlt, wird anstelle der Schneide montiert. Das Bild betrachtet man durch ein 10mm Okular.


    Der Test war absolut ok. Keine Ellipse zu sehen. Hier ein paar Bilder von der Webcam aufgenommen (ohne Optik, direkt auf Chip abgebildet). Der Spiegel zeigt natürlich eine heftige sphärische Abberation, da er fast fertig parabolisiert ist und im Krümmungsmittelpunkt beobachtet wird. Die Unsauberkeiten kommen von der rauhen Kugeloberfläche, die hätte ich lieber mal polieren sollen.


    Laut Texereau wären lambda/10 Astigmatismus deutlich als Ellipse zu sehen. Daran leiden wir also nicht.


    Um Klarheit in den Foucault-Testaufbau zu bringen bin ich dem Rat von Marty gefolgt und habe mit eigenem Auge reingeschaut. Mir fiel dabei vor allem auf dass die Kontraste der Zonen jetzt _viel_ schwächer sind als durch die Kamera betrachtet! Ich brauchte eine Weile um überhaupt die Zonen reproduzierbar Nullen zu können.


    Dann habe ich einen 6*30 Sucher montiert. Damit war es schon deutlich einfacher und die Werte reproduzierbarer. Bei Drehung des Spiegels so gut wie kein Unterschied. Wieso die Sache mit der Kamera nicht richtig funktioniert ist mir nach wie vor unklar. Eventuell könnte es daher kommen dass ich die Kamera recht empfindlich eingestellt habe um starke Kontraste zu sehen. Der visuelle Test scheint sich bei grösseren Helligkeiten abzuspielen. Versuchsweise werde ich die Kamera mal unempfindlicher stellen ob sich dann was am Verhalten ändert.


    Viele Grüsse
    Martin

    Hallo,


    mein Foucault-Tester macht Ärger.


    Er meint mein Spiegel habe Astigmatismus, was ich erstmal gaaar nicht glauben kann. Die Sache sieht nämlich bei jedem Neu-Ausrichten des Aufbaus ein wenig anders aus.


    Ich bin beim Parabolisieren, irgendwo um die 70-90% der Parabel. Dabei fällt mir auf dass die Schnittweiten bei Drehung des Spiegels sich zu stark ändern, und auch die gleiche Spiegellage nach neuem Ausrichten gemessen ein anderes Schattenbild ergibt. Einmal sind die schleifenförmigen Astigmatismus-Anzeichen zu sehen, und einmal nicht.


    Das erklärt wahrscheinlich auch warum ich manchmal nach einem Parabolisierschritt keine Änderung der Parabel messen konnte. Und das dürfte die Ursache für gelegentlich nicht gleichmässig helle Couder-Zonen sein (manchmal war eine Zone im oberen Bereich heller oder dunkler als unten).


    Woran könnte es liegen? Offenbar ändert sich das Erscheinungsbild des Spiegels wenn ich den Spiegel bewege und dann das reflektierte Bild neu auf den Spalt bzw. das Webcam-Objektiv ausrichte. Schon früher hatte ich festgestellt dass eine ungenaue Ausrichtung zwar ein gleichmässig helles Bild des Spiegels ergibt, dass dann beim Hereinneigen der Schneide sich der Schatten nicht exakt waagrecht sondern leicht schräg über den Spiegel bewegt. Deshalb achte ich schon auf eine einigermassen gute Ausrichtung, kann diese aber nicht exakt prüfen. An den 3 Justageschrauben der Spiegelhalterung kann ich über einen gewissen Bereich (1/2 Umdrehung = 0,5mm) drehen, ohne dass sich an der hellen Ausleuchtung des Spiegels (ohne Messerschneide) was ändert.


    Hier ein par Bilder von meinem Tester. Zur Auswertung habe ich eine modifizierte Webcam eingebaut, die durch ein 28mm KB-Objektiv schaut. Direkt unter der Frontlinse des Objektivs sitzt unter einem Blechbügel die LED, Abstand von der opt. Achse des Objektivs ca. 25mm.


    Die Spiegelhalterung ist über die 3 oben angesprochenen Schrauben justierbar. Den Raum zwischen Schneide und Spiegel habe ich durch einen Folientunnel umhüllt, was das Bild sehr viel ruhiger macht!





    Und hier die Bilder meiner letzten Messung. Beim 3. und 4. Bild sieht man deutlich die Schleifen, aber bei den entsprechenden um 180 bzw. 0° versetzten ersten beiden Bildern sieht man sie nicht. Am Spiegel wurde dazwischen natürlich nicht gearbeitet.



    Was könnte das sein? Als Ursache für scheinbaren Astigmatismus kenne ich nur einen zu grossen Abstand LED/Beobachtungsoptik. Das kann hier aber nicht der Fall sein, zumal die Sache sich ja auch dauernd ändert.


    Hat jemand eine gute Idee was dahinter stecken kann?


    Viele Grüsse
    Martin