Beiträge von maul-wurf im Thema „Keilprismen und die Atmosphärische Diffraktion“

    Hallo Dietmar,


    eigentlich habe ich schon alles gesagt.


    Alle in das Auge eintretenden, untereinander parallelen Strahlen, werden auf der Netzhaut in einem Punkt vereinigt. Wenn also der rote und der blaue Strahl in einem Punkt gesehen werden sollen (und nicht als Spektrum auseinandergezogen), müssen sie als parallele Strahlen ins Auge eintreten. Interessanterweise ist es nebensächlich,ob sie zueinander parallelveschoben sind oder nicht.
    Da zwischen rot und blau beim Eintritt in das Objewktiv ein Winkel vorhanden ist, ist auch beim Austritt aus dem Okular ein Winkel vorhanden. Dieser ist zu null zu machen, damit die Farben als ein Punkt gesehen werden.


    Man sieht, mit irgendwelchen Abständen hat das überhaupt nichts zu tun.


    Es ist ziemlich egal, an welcher Stelle des Strahlengangs die Winkelkorrektur erfolgt.


    Viele Grüße


    Kurt

    Hallo Stick,


    auch wenn sich zwei Strahlen unterschiedlicher Neigung irgendwo schneiden, sieht das Auge trotzdem zwei Objekte. Nur parallele Strahlen ergeben einen Objektpunkt. Es kommt auf die Richtung der Strahlen an und nicht darauf, ob sie sich irgendwo treffen.
    Alle Strahlen von einem Stern die in das Auge eindringen, sei es direkt oder durch ein Teleskop, sind untereinander parallel. Die Strahlen von einem zweiten, danebenliegenden Stern, sind wieder untereinander parallel, aber das zweite Strahlenbündel ist gegen das erste Strahlenbündel geneigt und wir sehen in einigem Abstand den zweiten Stern.
    Ganz anders sieht es aus, wenn man mit zwei Optiken auf einen Bildschirm Bilder projiziert. Stelle Dir zwei Diaprojektoren vor, die eine Leinwand benützen. Da kann man die aus verschiedenen Richtungen ankommenden Lichtbündel zu einer Abbildung vereinigen. Das klappt nur, wenn sich die Lichtbündel am Ort der Abbildung vereinigen. Beim Auge oder einer Kamera, überkreuzen sich die Lichtbündel im Objektiv, und nicht am Ort der Abbildung (Filmebene, Sensor, Netzhaut).


    Grüße


    Kurt

    Hallo Dietmar,


    durch die Dispersion der Atmosphäre, kommt das blaue Licht einer punktförmigen Quelle unter einem anderen Winkel im Teleskop an, als der rote Spektralanteil. Diese Winkeldifferenz zwischen rot und blau muß das Keilplattenpaar mit der genau umgekehrten Dispersion wieder zu Null machen. Da dieser Winkel vom Horizontabstand und dem Atmosphärenzustand abhängt, muß die Dispersion des Plattenpaares einstellbar sein. Nur eine Keilplatte hat eine feste Dispersion (Winkel zwischen blau und rot), die höchstens in einer speziellen Situation passen kann. Die Brechungswinkeldifferenz zwischen blau und rot kann durch keine Abstandsänderung verändert werden. Mit einer einzelnen Platte kann jedes Licht in ein Spektrum zerlegt werden. Spektrometer arbeiten mit nur einem dispergierendem Element (Prismen oder Gitter). Mit nur einer Keilplatte hat man ein "Summenspektrum" aus Atmosphäre und Prisma. Im allgemeinen kann diese Summe mit nur einer Platte nicht zu null gemacht werden.


    Grüße


    Kurt

    Hallo Arnold,


    abhängig vom Horizontabstand und dem Zustand der Atmosphäre, muß eine unterschiedlich starke Dispersion kompensiert werden. Das geht niemals über eine Abstandsänderung, die zwar ein Spektrum in die Länge zieht oder staucht, aber darum geht es hier überhaupt nicht. Hier muß die Dispersion der Anordnong gezielt verändert werden, um die atmosphärische Dispersion kompensieren zu können.
    Hast Du Deine Methode an Objekten mit unterschiedlichem Horizontabstand praktisch erprobt?? Deine Ergebnisse würden mich sehr interessieren!!


    Grüße


    Kurt