Beiträge von Guntram im Thema „Zerstörte Spiegeloberfläche“

    Hallo!


    Danke für eure Überlegungen und Antworten!


    Diese Episode spielte sich etwa Anfang 2006 ab.
    Der Spiegel war der Hauptspiegel eines kommerziell hergestellten Schiefspiegler-Optpiksatzes. Die Verspiegelung und auch die Oberfläche waren zu diesem Zeitpunkt tadellos. Über die Art einer eventuell vorhandenen Schutzschicht kann ich nichts sagen. Ich kann mir aber nicht vorstellen, dass ein Hauch einer Schutzschicht solche Auswirkungen haben soll.
    Wegen nicht zufriedenstellender Qualität des HS wollte ich die Verspiegelung zunächst mit Polierrot wegpolieren, um dann eine saubere Sphäre reinzupolieren.


    Nach zwei Stunden Polierzeit war die Verspiegelung aber immer noch wie neu.


    So beschloß ich, zur Chemie zu greifen. Von "Green River" oder ähnlichen Rezepturen wußte ich damals noch nichts. War ja noch nicht im astrotreff...
    Nebenbei: Den kleinen Fangspiegel, von dem ich vor ein paar Tagen schrieb, habe ich mit HCl und Kupfersulfat ohne Schäden und recht flott von der Aluschicht befreit; kein Problem.


    Es wurde damals tatsächlich das Glas angegriffen. Diese Rauhigkeit war auch durch Polieren nicht wegzukriegen.


    Das Ganze ist deshalb so rätselhaft, weil Duran gegen so ziemlich alle Säuren beständig ist. Nein, ich habe keine Flußsäure verwendet.


    Meist liest man von zerstörten Spiegeloberflächen, wenn jemand Natronlauge zum "Ablaugen" einsetzt und die Suppe dann eintrocknet.



    Gruß,


    Guntram

    Hallo,


    vor einigen Jahren entfernte ich die Al-Beschichtung eines 110mm Spiegels mit einer Mischung aus Eisen (III) chloridlösung und Salzsäure. Diese etwas exotische Mischung hatte ich aus dem Internet.


    Der Spiegel war ganz dünn mit dieser Lösung bedeckt. An manchen Stellen ist sie auch zeitweise eingetrocknet.


    Nach einigen Stunden Einwirkzeit verschwand tatsächlich die Spiegelschicht, doch zu meinem Entsetzen war die Oberfläche des Duran-Spiegels hinüber.


    Die Oberfläche war fühlbar rauh, fast matt, und von rundlichen, von Ringen umgebenenen Bereichen übersät.


    Der Spiegel mußte neu geschliffen und poliert werden.


    Ich hatte während der Ausbildung oft mit brutaler Chemie in Duran-Laborgefäßen zu tun, aber solche Schäden sind mir noch nie untergekommen.


    Meine Frage: Hat jemand von Euch schon einmal solche Schäden erlebt?
    Welche Erklärung gibt es dafür?


    Die Bilder zeigen Ausschnitte aus der Oberfläche im reflektierten Licht. Zur besseren Erkennbarkeit leicht geschärft.
    Besser ging es mit unserer damaligen Knipse nicht.





    Gruß,


    Guntram