Beiträge von mmpgb im Thema „Partielle Sonnenfinsternis 04.01.2011 - Fragen“

    Hallo allerseits,


    in einigen Beiträgen wurde schon auf die Gefahren bei der Sonnenbeobachtung hingewiesen. Dazu ein praktisches Beispiel aus eigener Erfahrung:


    Irgendwann wollte ich draußen die Wirkungsweise zweier Objektivfilter (Baader Solarfolie) an einem 102/1000mm Refraktor vergleichen. Vor dem Filterwechsel habe ich, wie üblich, das Okular mit der entsprechenden Schutzkappe abgedeckt.


    Um die Ausrichtung des Teleskops nicht zu ändern, habe ich dann ganz vorsichtig den Sonnenfilter abgezogen, dabei darauf geachtet, dass kein Sonnenstrahl direkt in das Objektiv fallen konnte, und das Objektiv gleich mit einem Handtuch zum Geschirr Abtrocknen zugehängt.
    Nach wenigen Sekunden nahm ich aus den Augenwinkeln irgendwie etwas Ungewöhnliches wahr, und bei genauerem Hinsehen gab der Schutzdeckel des Objektivs Rauchzeichen! Wobei das Objektiv doch zugehängt war …


    Das Ergebnis seht ihr im Foto, ein sauber eingebranntes Loch:





    Die Netzhaut des Auges soll angeblich etwas empfindlicher sein als ein solcher Plastikdeckel.


    Nehmt also bitte alle Warnungen sehr ernst, denn es gibt immer wieder Situationen, die kaum vorhersehbar sind und völlig unerwartet eintreten können.



    Viele Grüße,
    Manfred.

    Hallo Michael,


    gegen die rein private Verwendung habe ich keine Einwände. Falls du etwas Spezielles vorhaben solltest, dann kontaktiere mich doch einfach über email.


    Dir auch ein gutes Jahr 2011, und zumindest astronomisch - wettertechnisch auch ein besseres.


    Viele Grüße,
    Manfred.

    Hallo allerseits,


    vielleicht erinnern sich noch einige an die Sonnenfinsternis vom 31.05 2003, bei der die Sonne schon teilweise verfinstert aufging. Diese Finsternis hat vom Verlauf her recht große Ähnlichkeit mit der vom 4. Januar, daher möchte ich hier einige Bilder als Orientierungshilfe einstellen.


    Die Aufnahmen hatte ich damals auf Kodak 400 Farbfilm aufgenommen, alle mit automatischer Belichtung, die Filmempfindlichkeit war anfangs auf 21 DIN anstatt 24 DIN eingestellt.


    Und ich kann mich erinnern, dass die ersten Belichtungszeiten schon recht lang waren; Ich habe sie nicht einzeln notiert, da mich das Ereignis selbst völlig in seinen bann gezogen hatte. Die drei hier gezeigten Aufnahmen sind alle ohne irgendwelche Filter gemacht worden, allein der vorhandene Dunst reichte aus, um auf Objektivfilter verzichten zu können.


    Den Moment, als ich im Fernglas eine tiefrote Sichelspitze dicht über dem Horizont sehen konnte, werde ich nicht vergessen, es war ein Wahnsinns-Anblick.


    Sonnenaufgang war hier um 05:13 MESZ, dieses Foto wurde fünf Minuten später fokal durch einen Vixen 102/1000mm Refraktor gemacht:



    Um 05:30 Uhr ebenfalls mit 1000mm:



    Später, um 05:51 Uhr ein Foto (hier leicht ausgeschnitten, immer noch ohne Filter) mit einem Zoom-Objektiv, statt 24 DIN war die Filmempfindlichkeit auf 18DIN eingestellt, um die Landschaft deutlich abbilden zu können:



    Bei der Entscheidung, ohne Filter zu fotografieren, hatte ich mich von der Belichtungszeit leiten lassen; wenn der Zeiger des Belichtungsmessers sich dem „Anschlag“ genähert hätte, dann hätte ich sofort Solarfolie vor dem Objektiv angebracht. Aber durch den natürlichen atmosphärischen Filter war das nicht nötig.


    Die Negative hatte ich vor Jahren eingescannt, es waren meine ersten Übungen dieser Art; vor dem Hochladen habe ich sie nur etwas entrauscht und leicht nachbearbeitet. Sie sollen auch nicht “die tollen Fotos“ darstellen, sondern einerseits zeigen, was so knapp nach Sonnenaufgang möglich sein kann, und andererseits sollen sie natürlich auch ein wenig Vorfreude wecken bezüglich dessen, was als seltenes Himmelsschauspiel wohl zu erwarten ist.


    Viele Grüße,
    Manfred.