Beiträge von JSchmoll im Thema „Mondfinsternis 21.12.2010“

    Hallo,


    wieder eine beeindruckende Sammlung von (frostigen) Bildern. Als "Kranfreak" gefaellt mir Roland's Bild mit dem Industrie-Vordergrund besonders ...


    (==>)Eolia: Habe gerade auf die PN geantwortet - war gestern offline. Meine Einverstaendnis hast Du, bin ja selbst Westfale auch wenn ich jetzt in England weile.


    (==>)Norman: Ich habe die Kamera ueber den Okularauszug fokussiert. Da es Fokalfotografie war, geht es auch nicht anders, denn es ist kein Kameraobjektiv im Spiel. Der Live-Fokus ist ein Privileg der digitalen Kameras: Der Spiegel klappt hoch und der Chip nimmt ein Echtzeitbild auf, das auf den rueckwaertigen Monitor gebracht wird. Dort kann man dann noch 10x reinzoomen. Das ist sehr empfindlich und man hat weder Probleme mit griesigen Mattscheiben noch mit mechanischen Differenzen zwischen Mattscheibe und Filmebene. Man bekommt genau den Fokus geliefert, den man eingestellt hat. Das war der Hauptgrund, warum ich mich von meiner Canon 300D trennte und die 40D anschaffte - seitdem blicke ich nicht mehr zurueck ...


    (==>)Haley: Das mit dem Fahrrad sieht dramatisch aus, aber ich bin ja nur 1.2km weit gefahren. Ich lebe auf dem Berg, musste also nur an einen Abhang,wo keine Haeuser stoerten. Entschuldigung fuer "Berg", ich bin hier auf 140m Hoehe, fuer Deine Geografie absolut unvorstellbar, das als Berg zu bezeichnen. [;)]


    Ansonsten: Es war ein komisches Gefuehl, gestern abend mit dem Fahrrad von der Arbeit nach Hause zu fahren und den Vollmond wieder zu sehen. Tja, das naechste "early encounter" wartet ja schon auf uns, die partielle Sonnenfinsternis bei Aufgang am Morgen des 04. Januar.

    Hallo Norman,


    der Tasco ist wirklich ein sehr guter. Vor Jahren habe ich den Tubus gekuerzt und einen 1.25" OAZ angebaut. Die Goldfolie verdeckt die vielen Macken und Dellen, die der Tubus in meiner Teenagerzeit einstecken musste (Stichwort "Selbstbohrschellen"). Die Monti ist ein bisschen groesser als die alte "Kaufhausmontierung" (vgl. EQ2), sie stammt von Tasco 10 K.


    Fokussiert habe ich mit dem Live-Fokus der 40D. Das ging ganz gut, auch wenn es etwas nervig war, dass der Mond rauswanderte (kein Motor). Auch musste ich meine Fototasche vorn am Tubus anhaengen, damit der Federdruckbolzen in Deklination richtig funktionierte - fuer Canon 40D's ist das Teleskop eigentlich nicht ausgelegt.


    Ich hatte auch Glueck mit dem Seeing. Dies war bislang die kaelteste Nacht des Jahres - in meinem Garten hatte ich minus neun Grad gemessen, da draussen vorm Dorf war's sicher kaelter. Es war aber windstill und nur leichter Dunst unmittelbar am Horizont. Und eisig kalt - meine Cola, die ich um 6 Uhr morgens spontan mit in den Haenger warf, war zum Festkoerper erstarrt.


    Die Bilder sind uebrigens "wie geschossen", also keine Bildverarbeitung. Ich denke, dass einfach die hoehere Position des Mondes zum Kernschatteneintritt dafuer sorgte, dass die Farben so gut herauskommen.


    Ich habe die Bilder auch an BBC Sky at Night geschickt, sie werden dort veroeffenlicht. [:)]


    Bislang hat sich die Aktion gelohnt, trotz Uebermuedung und Erkaeltungssyndromen ... als Astrofotograf muss man halt "leidensfaehig" sein.

    Hallo allerseits,


    ich hatte in Nordostengland natuerlich einen "Standortvorteil", sodenn war die Finsternis bei Sonnenaufgang bereits weiter fortgeschritten als in Deutschland. Totalitaet war um 7:40 UT, die Sonne ging erst ca. 1/2 Stunde spaeter auf.


    Die Bilder entstanden mit meinem uralten Tasco 60/700er Refraktor, den ich kurzentschlossen in den Fahrradanhaenger packte, sowie mit einem 75-300mm Zoomobjektiv. Die Belichtungszeiten betrugen um 1 sek, bis auf die partielle Phase, wo ich 1/250s belichtete. Kamera war Canon EOS 40D, Empfindlichkeit auf 400 ISO (Landschaftsbilder, partielle Phase) bzw. 1600 ISO (Totalphase durch Refraktor). Der Refraktor war lediglich blind handnachgefuehrt, deswegen die 1600 ISO.


    Bis zum Monduntergang habe ich nicht mehr gewartet - der Kontrast war durch die Daemmerung schon arg reduziert. Von Erfrierungserscheinungen an den der Nachfuehrung und Ausloesung dienenden Fingern rede ich lieber nicht (das Tippen faellt mir jetzt noch schwer!).













    Und mit dem Auftauchen der Sonne verschwand der Kontrast: