Beiträge von DanielS im Thema „Belichtungszeit“

    Hallo Jürgen,


    nein. Aber ich weiss genau worauf du hinausmöchtest.[;)] Das geht dann aber in die Richtung technisch korrekt belichtetes Foto...[:)]


    Aber dann wird Ben von Anfang an darauf getrimmt sich nach dem Belichtungsmesser der Kamera zu richten, und das halte ich für falsch, denn dann würde die Kreativität leiden.


    Das Ergebnis was herauskommt zählt, nicht die "technische Korrektheit". Ich sehe die Fotografie kreativ, und wehre mich gegen von anderen vorgegebene "richtig" oder "falsche" Parameter, denn das Bildergebnis wird genau so belichtet, wie ich es für "richtig" halte, und da gibt es kein vorher und von außen bestimmtes "richtig/falsch".
    Wie auch, ich bestimme ja letztendlich was wie aufs Bild soll, bzw. nicht. Das ist für mich ein sehr wichtiger Punkt, der Fotograf hinter der Kamera hat die Bildkontrolle in seiner Hand, und sollte sich nicht den vorgegebenen Parametern einer Maschine oder eines wie auch immer gearteten "Gesetzes" unterwerfen.


    Kommen wir vielleicht darauf überein: Es gibt Richtwerte für bestimmte Motive an die man sich halten kann...[;)] Ich finde aber, man sollte einem Fotoanfänger nicht die Freude am experimentieren durch Fremdvorgaben wie "richtig" und "falsch" belichtetes Foto nehmen. Ich habe da also eher mit dem Begriffen an sich ein Problem. Technisch korrekt belichtete Fotos sind oft langweilig und gewöhnlich.


    Ich gebe auch gerne ein Beispiel dafür. Mal angenommen Ben möchte draussen bei der momentanen Wettersituation stimungsvolle Schnee- und Landschaftsbilder aufnehmen. Wenn er der Kameraautomatik vertraut, bekommt er ein auf mittleres grau belichtetes Foto. Das entspricht nicht dem wahrgenommenen Seheindruck, und sicher auch nicht dem gewünschtem Bildergebnis, da die bilder dunkel und flau sind. Schnee ist normalerweise weiss, daher belichter er das zweite Foto um +1 bis +1,5 Blenden/Lichtwerte über, und bekommt jetzt schön weissen Schnee. So sieht das schon eher aus wie "gewohnt"-aber (!) eben auch nicht mehr. Um jetzt ein "aussergewöhnliches" Foto zu machen, sollte Ben die Blende mal gegen die Vorgaben +3 oder +4 Blendenstufen über normal stellen. Er wird ein technisch "falsch", daher überbelichtetes Foto erhalten, das aber aus den vorherigen Beispielen heraussticht, da durch die Überbelichtung eine Reduktion auf die bildwichtigen Linien und Elemente erfolgt. Er wird damit ein sehr grafisches Ergebniss erhalten, das nichts mehr mit einem gewöhnlichen Schnappschnuss gemein hat, es hebt sich deutlich vom Standard-"Knips"-Allerweltsfoto ab. Anderes Beispiel: Stockfotos vor weissem Hintergrund-das wird genau so verlangt und nicht anders, jedenfalls solange das Ausbrennen nicht in bildwichtige Objektdetails überstrahlt/hineinläuft. Ich könnte dir noch ne ganze Latte weiterer "technisch unkorrekter" Beispiele nennen, aber ich denke du weisst worauf ich hinaus möchte.


    Aber, und da gehe ich vollkommen dáccord mit dir: In der normalen Astrofotografie sollten solche kreativen Spielchen unterbleiben, ansonsten gehen wichtige Bilddetails (z.B. Sternfarben, Galaxienkerne,usw.) verloren. Und wenn es das Ziel ist ein technisch korrekt belichtetes Astrofoto zu machen, kann man gerne den Belichtungsmesser bzw. besser das Histogramm zu Rate ziehen, es ist ein weiteres Werkzeug das mir hilft "mein" gewünschtes Bildergebniss zu erreichen. In dem Fall entscheide ich mich aber bewusst dafür. Und wenn ich richtig tiefe Aufnahmen von schwachen Nebeldetails machen möchte, bleibt mir gar nichts anderes übrig als einige Pixel in die Sättigung zu treiben.[;)]


    Gruß,
    Daniel

    Noch was,
    zu dem Satz von Heinz
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: mintaka</i>
    <br />Neben Blende und ISO-Zahl ist die Belichtungszeit der dritte Parameter, der für die korrekte (oder auch falsche) Belichtung eines Bildes entscheidend ist. Wer das nicht drauf hat, hat noch nie Fotos gemacht, sondern nur geknipst [;)].
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    möchte ich noch etwas ergänzen:


    Zum einen gibt es vier Parameter die die Belichtung eines Negativs/CCD/CMOS beeinflussen-das Licht (Umgebungs- oder Blitzlicht) wäre der vierte Faktor. Zum anderen gibt es keine "richtige" oder "falsche" Belichtung sage ich mal ganz frech, denn das liegt ganz alleine an der Bildwirkung die man erzielen möchte. Aber das sind eigentlich Spitzfindigkeiten, lasse dich davon vorerst nicht verunsichern.


    Gruß,
    Daniel