Beiträge von c_brockhoff im Thema „Fragen zu PDI“

    Hallo Kai (und gerne auch Matze!),
    wisst Ihr, was "unwrap errors" sind und wozu die Funktion "try to unwrap again" da ist?
    Ausserdem, wo wir gerade bei so Details sind: Weiss einer von Euch, was der Hinweis "The wavefront appears to be inverted" bedeutet?


    Jetzt aber speziell für Kai: Danke für den Youtube-Video (den werde ich mir gleich nochmal ansehen)!


    Gruß
    Carsten

    Hallo Roger,
    nett von dir zu hören.
    Die Bilder sind so wie sie aus der Kamera kamen, nur am Rand beschnitten damit das Bild formatfüllend wird. Ich habe keine Schärfung oder andere Filter angewendet. Das geht bei meiner Konfiguration aber auch nur, wenn man relativ wenige Streifen macht; in dem Moment, wo ich mehr Streifen erzeuge, wird der Kontrast so schlecht, dass man zum Teil gar nicht mehr ordentlich sehen kann. Die von Dir geposteten I-Gramme haben einfach mehr Streifen, da wäre ich auf die gleiche Qualität gekommen.
    Ansonsten habe ich mit dieser Kamera ziemlich hin und her experimentiert. Das war Trial and Error.
    Ich bin mal gespannt, wie es aussieht, wenn der Spiegel belegt ist.
    Gruß
    Carsten

    Hallo Kai, hallo Matze,


    vielen Dank für Eure freundliche Beurteilung. Das tut gut.


    Nachdem Ihr meine Auswertung grundsätzlich bestätigt habt, juckt es mich zwar in den Fingern, PDI-gesteuert zu retuschieren. Ich werde mich aber wohl beherrschen und den Spiegel einfach aluminisieren lassen, denn dies ist mein erstes etwas größeres Teleskop (bisher Meade ETX 90 und LIDL) und ich möchte es jetzt langsam mal einsetzen (Beginn Schliff: 16.2.2009). Sollte ich dann weiter Lust aufs Schleifen und Polieren haben, scheint es mir schlauer, die Energie in ein neues Projekt zu stecken.


    Zur Qualität der I-Gramme: Da waren auch schlechtere dabei. Eben habe ich nochmal eins ausgewertet, das hatte 431 Unwrap Errors. Aber eins ist doch interessant: Du hast nur ein einigermaßen sauberes I-Gramm ausgewertet und kommst auf ein ähnliches Ergebnis wie ich mit 8 gemittelten mäßigen. Das bedeutet doch : Qualität vor Quantität.


    Ich habe mir die simulierten Sterntestbilder angesehen. Abgesehen davon, dass die echten Bilder durch das Seeing massiv überlagert waren, bin ich aber ganz sicher, dass die Ringe schön rund und nicht so verbogen waren wie in der Simulation. Kann also wirklich nicht so schlimm sein mit dem Asti.


    Ach so, noch was technisches: Die oben beschriebene Vignettierung hatte eindeutig etwas mit der Panasonic-Kamera zu tun, möglicherweise weil es ein 10fach Zoom ist. Mit der Olympus Camedia mit 3fach und auch einer kleinen Nikon (die aber andere Probleme hatte) mit 3fach-Zoom ging es besser.


    OK, mal sehen ob noch andere Kommentare kommen. Ansonsten geht der Spiegel zum Beschichten und danach wird natürlich erneut interferometriert.


    Viele Grüße und nochmals Dank


    Carsten

    Hallo PDI-Freunde,
    nachdem ich erste technische Hürden überwunden habe, möchte ich Euch meine Ergebnisse vorstellen. Ähnliches wurde vor kurzem von RogerZi (http://www.astrotreff.de/topic.asp?TOPIC_ID=112261) diskutiert, ich wollte mich jedoch nicht in den Thread einmischen.


    Interferometer: Lasermodul von Michael Koch, Originalelektronik entfernt, Vorwiderstand 270 Ohm + 1KOhm Potentiometer. PDI-Plättchen Typ 2 von Michael Koch. Montiert auf meinen Foucault-Tester mit selbst gebautem Kreuztisch. Untersuchung erfolgt im Krümmungsmittelpunkt.


    Kamera: Olympus Camedia C-2020 Z 2,1 Megapixel, Blende 6,5-19 mm 1:2-2,8, 3x optisches Zoom, auf Stativ


    Spiegel: 12 Zoll F5,5 Selbstschliff, unbelegt, Dicke 25 mm, Borosilikatglas von Stathis.


    Letzte Foucault-Auswertung mit FringeXP und Virtual Couder Screen (http://members.ennstal-net.at/…l%20Couder%20Screen.zip):



    Beispielhafte Interferogramme:




    Besser habe ich es trotz vieler Versuche nicht hinbekommen. Wenn ich versuche, mehr Fringes zu bekommen, sinkt der Kontrast zu stark ab.
    Auswertung mit OpenFringe 10.0, und zwar FFT-Methode (das manuelle Tracing der Fringes war mir zu mühsam und schien mir teilweise auch unsicher).


    Die Messungen habe ich folgendermaßen gemacht: Mit Spiegelorientierung 0 und 90° jeweils eine Serie von Interferogrammen mit unterschiedlicher Fringe-Orientierung, davon die 5-10 besten ausgesucht.


    Ausgewertet mit FFT-Methode. Zernike based surface presentation gewählt. Die Zernike-Daten aller Interferogramme für eine Spiegelorientierung gemittelt. Das Ergebnis sieht man hier als Konturbild:



    Links oben 0°, rechts oben Spiegel 90° nach rechts gedreht, links unten Bild (nicht Spiegel!) auf 0° zurückgedreht, rechts unten dann die 0°- und das zurückgedrehte 90°-Bild gemittelt.


    Hier nun der zwischen 0 und 90 °gemittelte 3D-Plot:



    Hier der Report:



    Und nun meine Fragen:


    Kann man das glauben?


    Was mich sehr überzeugt, ist das nahezu gleiche, nur um 90° gedrehte Bild in 0 und 90° Spiegelposition. Das scheint doch zu bedeuten, dass die Interferogramme wirklich etwas über den Spiegel aussagen. Daher fühlte ich mich auch berechtigt, beide nochmals zu mitteln.


    Ich interpretiere das Bild bisher so: Abgesunkene Kante, Astigmatismus.


    Dagegen stehen folgende gemeinsam mit Rüdiger Heins am 28.2.1011 an der Aussensternwarte der GVA in Handeloh ermittelte Befunde:
    Sterntest: Abgesunkene Kante oder Überkorrektur. Kein merklicher Astigmatismus.
    Ronchi-Test am Stern: Abgesunkene Kante.


    Ich sehe folgende Limitationen bzw. offene Fragen:


    1. Mäßige Qualität der Interferogramme (infolge von Problemen ohne Ende mit der Kamera) und der daraus berechneten Wavefront-Bilder. Zum Teil waren die Kanten ganz schön ausgefranst, was ich versucht habe durch Mittelung verschiedener Fringe-Orientierungen zu berücksichtigen.
    2. Ich bin noch nicht sicher bzgl. der optimalen Arbeitsweise in OpenFringe. Darf ich z.B. Zernike-Bilder mitteln, oder darf man das nur mit Wavefront-Bildern?
    3. Ich habe alle Zernike-Koeffizienten ausser Piston, Tilt, Defocus und Coma angeschaltet. Ist das richtig?


    Ich freue mich auf Eure Kommentare


    Gruß


    Carsten

    Matze,
    diesen Überstrahlungseffekt mit dem sehr hellen "Auge" im Interferogramm habe ich auch deutlich erkannt; er verschwindet von einem zum anderen Loch, wenn man sich im Durchmesser heruntertastet. Insofern könnte es sein, dass ich intuitiv die richtige Größe ausgewählt hatte, das muss ich aber anhand der Angaben in diesem Thread überprüfen (Mein Prüfling: Unbelegt, 12" F 5,5).
    Ich habe wie gesagt Poti 1k und Widerstand 270 Ohm in Serie, ist es nicht so, dass der Poti auf 0 Ohm geht, wenn man ihn ganz aufdreht? Jedenfalls erkenne ich ganz deutlich beim Aufdrehen des Poti den Übergang vom LED- zum Lasermodus. Ich meine daher, dass ich genügend Strom habe. Gemessen habe ich den allerdings nicht.
    Gruß an alle und Dank für die interessante Diskussion
    Carsten

    Hallo Michael,
    ich habe einfach das Loch ausgesucht, wo es am besten aussah, also nicht zu dunkel, jedoch in der Mitte nicht überstrahlt. Hat denn mein Vignettierungs-Problem etwas mit der Lochgröße zu tun?
    Ach so, wie bestimme ich die überhaupt? Wahrscheinlich doch durch Abzählen der Löcher und Vergleich mit der Zeichnung auf deiner Website oder?
    Gruß
    Carsten

    Hallo Matze,
    hier mein bestes Webcam-Bild:

    Und hier das mit der Panasonic DMCTZ4 freihand aufgenommene vignettierte Bild. Bei ca. 14:00 Uhr und auch bei 18:00 Uhr sieht man die Spiegelkante.

    Dass Du mit der Ixus komplett ausgeleuchtet hast, spricht natürlich gegen die Idee mit der zu kleinen Blende der Kamera. Jetzt bin ich erstmal ratlos, denn am Abstand der Kamera von der PDI-platte scheint es nicht zu liegen, den habe ich versucht zu minimieren. Am Zoom (den hatte ich mehr oder weniger auf Maximum) ebenfalls nicht, denn der Effekt bleibt auch, wenn man voll auszoomt, das könnte ich auch noch im Bild demonstrieren.
    So, Was mach ich jetzt? Na gut, jetzt geh ich erstmal ins Bett, mal sehen, ob noch jemandem etwas einfällt.
    Gruß
    Carsten

    Hallo Matze,
    logisch, für sowas muss Zeit sein. Ich musste das Thema allerdings auch erstmal zurückstellen, 1. wegen Weihnachtszeit und so, außerdem, weil ich mir von meinem Schwager erstmal eine bessere Digitalkamera mit etwas größerer und manuell einstellbarer Blende ausleihen will, die bekomme ich aber erst Weihnachten mitgebracht.
    Bei mir gehen maximal 22 mA über die Diode, wie gesagt entferne ich genau nach Michael Kochs Vorgabe die verbaute Elektronik und schalte einen 270 Ohm Widerstand in Reihe, Batteriespannung ist 6 V. Zusätzlich ist noch ein 1kOhm Drehpoti in Reihe geschaltet, damit kann man dann den Strom von 22 auf ich weiß nicht wie wenig mA reduzieren, damit kann man dann von ganz dunkel bis zum Laser Modus regulieren.
    Die Fotos kann ich posten, aber auch erst heute Abend.
    Gruß
    Carsten

    Hallo PDI-Experten,
    ich bin mittlereweile so weit, dass ich zuverlässig regelrechte Interferogramme sehen kann.
    Nun habe ich beim Fotografieren folgendes Problem: Mit der Webcam wird es zu dunkel, selbst wenn ich im Lasermodus arbeite; im LED-Modus sieht man dann gar nichts mehr.
    Mit der Digitalkamera (größte Blende 3,3, Brennweite max 49 mm) kann man zwar Fotos hinkriegen; allerdings kommt es zu einer Vignettierung auf ca. 1/2 Spiegeldurchmesser, und zwar so, dass man den gesamten Spiegel schwach erkennt, aber das helle Feld, wo die Fringes auftreten, ist vignettiert. Der Effekt tritt mit einer anderen kleinen Digitalkamera (Max Blende 2,9) etwas weniger, mit der Webcam fast gar nicht auf, mit dem Auge nur, wenn ich sehr weit weg bin.
    Mit der Kamera bin ich natürlich jeweils maximal an das PD-Plättchen rangegangen.
    Ich vermute, dass es am Objektiv der Digiknipse mit der relativ kleinen Blende liegt. Was ich nur nicht verstehe ist, dass nicht das gesamte Bild vignettiert ist, sondern scheinbar nur der helle Anteil, der die Interferenz erzeugt.
    Leider habe ich keine digitale Spiegelreflex mit größerer Öffnung zur Verfügung, damit könnte ich es ausprobieren.
    Kann jemand was zu dem Problem sagen?
    Gruß
    Carsten
    Kann da jemand was zu sagen?

    Hallo Matze,
    deine Interferogramme sind schön hell, und ich sehe da nicht solche Störungen, wegen derer Michael Koch zum Betrieb des Lasermoduls unterhalb der Laserschwelle rät. Vielleicht war Dein Aufbau besonders staubfrei. Ich habe mir bei ihm schon ein neues Modul ( 5 mW) bestellt und werde dann erst einmal probieren, wie weit ich mit diesem Modul im Lasermodus komme. Ich weiß ja jetzt, was das Problem dabei sein kann.


    Ups, gerade stolpere ich nochmal über die Warnung von Kai:<blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Vorsicht beim Anvisieren, ein heller Laser kann schon etwas zuviel des Guten sein. Evtl temporär irgendein Filter davor.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Das ist natürlich auch noch ein extrem wichtiger Punkt. Da stellt sich natürlich die Frage, inwieweit man überhaupt mit dem Auge anvisieren kann. So gesehen wäre es vielleicht sicherer, alles durch die Kamera zu machen!


    Gruss
    Carsten

    Hallo Kai,
    in die Richtung wie dieses Bild ging das, was ich gesehen habe. Es war nur so dunkel, dass ich die sehr engen parallelen Fringes kaum mehr erkennen konnte, nur da, wo der Abstand größer war, konnte man etwas sehen.
    Ist das jetzt im Laser- oder LED-Modus?
    Ich glaube, mein Problem liegt am ehesten bei der Kamera. Seht Ihr denn das Igramm im Display und stellt danach ein oder wird visuell anvisiert, dann die Kamera positioniert und fotografiert?
    Gruß
    Carsten

    Hallo,
    vielen Dank erstmal für eure detaillierten Antworten.
    (==&gt;)Norbert: Ich habe den Lasermodus bewusst nicht benutzt, weil Michael Koch empfiehlt, im LED-Modus zu bleiben. warum, habe ich nicht verstanden. Die Diode habe ich bei 6 V mit Vorwiderstand 270 Ohm wie von ihm angegeben beschaltet; dass ich sie dann gehimmelt habe, lag nur daran, dass mir das Bild zu dunkel erschien und ich leichtsinnigerweise den Vorwiderstand kurz zum Test überbrückt hatte; war mir nicht klar, dass das sofort zum Durchbrennen führt.
    (==&gt;)Kurt: Vielen Dank für den Hinweis mit der Simulation von Igrammen; jetzt kann ich die Zeit bis zum Eintreffen des neuen Lasermoduls sinnvoll nutzen.
    (==&gt;)Kai: Das war so gedacht, das Du über "mal schnell" schmunzeln kannst... Was ich sagen wollte ist, dass der mechanische Aufbau des PDI bei schon vorhandenem Foucault-Tester nicht übermäßig aufwändig ist; klar, dass man sich einarbeiten muss. Es würde mich aber etwas wurmen, auf die zusätzlichen Informationen zu verzichten.
    Gruß und Dank
    Carsten

    Hallo,
    bevor ich meinen 12-Zöller-Erstling verspiegeln lasse, wollte ich ihn mal schnell noch interferometrieren...
    Also habe ich mir bei Michael Koch das PDI-Plättchen Typ 2 und das Lasermodul gekauft und das ganze so wie Norbert Loechel aufgebaut.
    Ich betreibe die Laserdiode mit 6V ohne die Elektronik mit einem 270 Ohm-Widerstand + einem Potentiometer 1 kOhm, wie von Michael Koch beschrieben unter der Laserschwelle.
    Nun habe ich folgende Fragen:
    1. Ich sehe visuell die Ringe ähnlich wie in Euren Postings; die Bilder sind aber so dunkel, dass ich sie mit der einfachen Webcam, welche ich für den Foucault-Test benutze, überhaupt nicht sehe. Mache ich da noch was falsch bzw. muss mir eine bessere Webcam kaufen , oder geht es mit der Webcam grundsätzlich nicht?
    Mit meiner Digitalkamera (Panasonic Lumix DMC-TZ4) habe ich nach einigem frei gehaltenem Experimentieren zumindest schonmal ein Bild zustandebekommen, welches euren ansatzweise ähnelt, aber mit der Webcam könnte ich die Bilder einfacher auf den PC bekommen.


    2. Die Laserdiode habe ich bei dem Versuch, ein helleres Bild zu bekommen, durch Überstrom hingerichtet. Geht es auch mit einer roten superhellen LED? Die hätte ich nämlich noch rumliegen.


    3. Zur Form der Fringes: Ich sehe zunächst konzentrische Ringe und schiebe meinen Tester erstmal so hin und her, dass diese immer größer werden und das Zentrum mehr an den Rand kommt. Allerdings blieben es immer sehr viele Fringes mit engem Abstand, nur am "Auge" des Interferogramms war der Abstand der Fringes so, wie ich es von den geposteten Bildern kenne. Wie beeinflusst man den Abstand der Fringes? Muss das PD-Plättchen immer rechtwinklig zur optischen Achse stehen oder spielt Schrägstellung eine Rolle? Ist es richtig, dass das korrekt eingestellte Interferogramm keine Ringe, sondern nur mehr oder weniger gekrümmte Streifen zeigen darf?
    Gruß und Dank
    Carsten