Beiträge von JSchmoll im Thema „Sternwarten auf alten Tuermen - Beispiele gesucht“

    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Hi Uli,


    dann musst du auch dzu sagen, dass der Weg nach oben gepflastert ist, weil der königl. Astronom sich mit einer Kutsche nach oben bringen liess <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Die armen Pferde werden Astronomie wohl gehasst haben !


    [;)]

    Da habe ich ja nen Tsunami angestossen - ich haette nicht gedacht, dass es so viele modifizierte Turm-Sternwarten gibt !


    Man sieht mal wieder, auf die Astrotreff-Gemeinde ist Verlass. [:)]


    Auch Danke an Volker fuer den schoenen Bildbericht. Bei dem Wort "Sagan" haette ich bestimmt nicht an eine polnische Stadt gedacht.


    Ich werde alle hier genannten bzw. verlinkten Tuerme in meiner Machbarkeitsstudie erwaehnen. Eventuell kann ich eine 4.2m-Kuppel bekommen, sie ist allerdings alt und die Metallteile vernietet. Schauen wir mal - es kann ja auch sein, dass es Mittel zum Kuppelneukauf geben wird, oder eine Kuppel nicht sein darf - im letzteren Fall hat ja Lutz mit dem Prenzlauer Beispiel eine Anregung fuer eine "minimalinvasive" Variante gegeben.


    Wer weiss, vielleicht gibt es ja auch Geld mit der Auflage, ein kuenstlerisches Design zu haben und ein einzigartiges Gebaeude zu schaffen, wie im Falle des Kielder Observatory.


    http://www.kielderobservatory.…d=6:observatory&Itemid=59


    Sollte sich hier in Durham was Neues ergeben, werde ich Euch auf dem Laufenden halten.

    Hi Michael,


    es ist natuerlich wichtig, die Meinungen der lokalen Anwohner zu bekommen. Sind diese gegen das Projekt, ist die Sache natuerlich gelaufen.


    Mir schwebt auch eine minimalinvasive Loesung vor, nach dem Motto "so gross wie noetig, aber so unauffaellig wie moeglich". Ich kenne jedoch die genaue Topologie des Turminnern nicht, um zu sagen, ob z.B. eine kuppelfreie Loesung mit irgendeinem abklappbaren Kasten Sinn machen wuerde.

    Wiederum Danke an alle !


    (==&gt;)Arndt: Ich hatte mich angesichts der Bilder auch gefragt, ob "das haelt". Eure Saeule sieht ja sehr lang aus. Prinzipiell gibt es bei uns in Durham zwei Moeglichkeiten:


    - Baulich getrennte Saeule mit baulich getrenntem Fundament - der Koenigsweg, aber hoher Aufwand. Am Kielder Observatory zum Beispiel sind die ca. 1/2 Meter groessen Saeulen (mit Beton verfuellte Stahlrohre) bis zu 5 Meter hoch, und solange man nicht mit dem Vorschlaghammer argumentiert, schwingt da nichts.


    - Bau einer stabilen Decke aus betonaehnlichem Material mit darauf ruhendem Teleskop. Dann ein Holzboden drauf, der die Schwingungen nach aussen, vom Teleskop weg, ableitet. So wie hier


    http://phl3pc26.phytch.dur.ac.uk/~aa/east_dome_upgrade/


    unter "May 21" und "June 02" zu sehen. Die Sternwarte steht auf dem Flachdach unseres physikalischen Instituts, und die Decke durfte nicht durch zusaetzliche Fundamente etc belastet werden. Der Holzrahmen leitet die Trittschwingungen nach aussen ab, wo sie dann auf das Dach treffen und (hoffentlich) das Fernrohr nicht zu stark erregen. Allerdings ist das ein Notbehelf, und die Sternwarten dienen einzelnen Studenten (oder kleinen Gruppen) zur Beobachtung. Viele Leute (=viele Schwingungen) wird das System wohl nicht aushalten.



    Die infrastrukturelle Frage wurde auch schon angerissen. Derzeit ist das Gebaeude nicht erschlossen (also kein Strom, Gas, Wasser). Es befindet sich in unmittelbare Naehe eines bewohnten Hauses, sodass hier vielleicht was zu machen ist. Ansonsten koennte die Teleskopnachfuehrung durch Solarzellen, die eine 12V-Batterie speisen, betrieben werden. Wobei die Nachfuehrung noch "to be defined" ist, der ursprungliche Motor ist ein 110V-Wechselstrommotor, ziemlich barock, da muss wohl ein 12V-Stepper dran.


    Andererseits ist nicht viel Platz, um ein Auditorium, eine Ausstellung oder sanitaere Anlagen einzurichten. Ein 6m-Kreis mit -sagenwirmal- Wendeltreppe und zentraler Fundamentsaeule laesst keine grossen Tanzflaechen zu.


    Eventuell bietet sich die Zusammenarbeit mit einem mehrere hundert Meter entfernen Pub an, der einen abgetrennten Raum hat. So koennte man Vortraege halten, bei klarem Wetter das Teleskop benutzen und sanitaere Anlagen sind im Pub auch vorhanden.


    Ich denke, dass diese Faktoren loesbar sind. Als groesste Herausforderung sehe ich die Beschaffung einer Kuppel, das Durchbringen der baulichen Aenderung und die Neugestaltung eines astronomisch funktionellen Innenlebens. Nach Hoerensagen ist das Turminnere vermodertes Holz - deswegen wurde die Tuer bereits vor ca. 20 Jahren verbarrikadiert, da immer wieder Kinder darin spielten und das Treppenaus einsturzgefaehrdet war.

    Hallo und danke schon mal !


    (==&gt;)Alex: Das mit dem Aufbau, bei dem der Bausubstanzunterschied erkennbar ist, ist ein guter Ansatz. Sieht mir im Hildesheimer Fall auch so aus ... allerdings bin ich hier in England, und die Denkmalauflagen moegen hier anders sein. Das weiss ich eben noch nicht - ich werde das zu gegebener Zeit einmal ansprechen.


    (==&gt;)Winnie: Wenn, dann muss natuerlich das Teleskop auf einer Saeule stehen, die fest im Boden betoniert und vom Rest des Gebaeudes baulich getrennt ist. Denkbar waere ein langes Stahl- oder Betonrohr mit ca. 1m Durchmesser, das dann von aussen mit der Bausubstanz umgeben wird, das das Treppenhaus und den Boden des Beobachtungsraums gruendet. Das Teleskop hat derzeit einen ausladenden A-Rahmen, aber das kann man ja aendern - renoviert werden muss es ja sowieso. Der Einsatz einer langen, baulich getrennten Saeule ist im Hildesheimer Fall gut zu sehen:


    http://www.vhs-hildesheim.de/gelber_turm/turm4.html#oben


    Offenbar ist die Saeule im Steinwerk des Ursprungsturms gegruendet, waehrend die Beobachter auf der Stahlplattform wandern. In unserem Fall koennte ein separates Fundament herhalten. Beton darf den Sandstein sowieso nicht beruehren, da es dem Sandstein schadet - habe ich zumindest heute so gelernt.



    (==&gt;)Andreas: Gutes Beispiel - von dem Turm hatte ich auch schon mal gelesen (SuW?), danke fuer das In-die-Erinnerung-rufen.




    Wie gesagt, ob das alles mal was wird (oder ob die Tauben auf meinem Bild im Ausgangspost in Wirklichkeit Pleitegeier sind), wird die Zukunft zeigen. "Es steht in den Sternen" schreibe ich als AstroNOM hier lieber nicht. [;)]

    Hallo in die Runde !


    Ich komme gerade aus einem Meeting mit dem County Council in Durham. Unsere kleine astronomische Gemeinschaft hier in Durham hat _eventuell_ die Moeglichkeit, einen astronomisch nicht unbeleckten alten Turm zu neuem Leben zu erwecken.


    Dieser Turm wurde im 18. Jahrhundert durch Thomas Wright erbaut. Waehrend er urspruenglich als Sternwarte geplant war, wurde er von Wright (der uebrigens als einer der Ersten die Natur der Milchstrasse richtig deutete) lediglich als Aussichtsplattform und Wetterstation genutzt. Nach dem Tode Wrights verfiel der Turm, und bis heute ist nicht mal klar, wem er gehoert. Hier mal ein Bild vom Tuermchen:



    Der Durchmesser betraegt 6 Meter, die Hoehe 10 Meter.


    Nun gibt es Bestrebungen, aus dem Turm "was zu machen". Schlimmstenfalls eine einfallslose Loesung (z.B. Anleuchten - naja), oder aber was Besseres wie eine Camera Obscura, Neukonstruktion des Innenlebens zur Wiederbelebung als Aussichtsturm, oder eben Aufsetzen eines Schutzbaus und Nutzung als Sternwarte. Unsere Durham Astronomical Society plaediert natuerlich fuer Letzteres. Wir haben ein Teleskop gespendet bekommen (350mm Newton f/6 auf schwerer Gabel, wartet in meinem Garten auf Restaurierung), und vielleicht bekommen wir auch eine gebrauchte Kuppel von der Uni. Aber wir haben keinen Standort, der dunkel und sicher ist. Da kaeme uns der Turm sehr gelegen.


    Natuerlich ist das alles noch voller Fragezeichen:
    Wie teuer wirds ?
    Wem gehoert der Turm ?
    Koennen wir einen Aufbau im Rahmen des Denkmalschutzes durchbringen ?
    Was wollen die Bewohner des Dorfes drumherum ?


    Wie auch immer, ich entwerfe gerade eine Machbarkeitsstudie und ich erwaehnte in dem Meeting ein paar deutsche Sternwarten, in denen ein Turm zur Sternwarte "mutierte".


    Websuche ergab drei Treffer:


    - Gelber Turm der Sternwarte Hildesheim
    - "Ochsenturm" in Remplin (urspruenglich war das eine Sternwarte)
    - Bismarckturm in Remscheid


    Nun die Frage an Euch: Kennt Ihr weitere Faelle, wo ein alter Turm in eine Sternwarte verwandelt wurde ? Je mehr Faelle ich aufzeigen kann, umso eher sind gewisse Stellen geneigt, dieser Idee zu folgen ...