Beiträge von Arndt im Thema „Was sind Bias“

    Hi Thomas und Ulli,
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Ullrich</i>
    <br />Ansonsten als Testaufnahme schon seeeehr vielversprechend [8D]<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    yep, finde ich auch! Nur weiter so![:p]


    Viele Grüße,
    Arndt

    Hi Thomas,


    ich denke, dass Du genau richtig mit den Bildern / Darks arbeitest, die Du beschreibst. Bias-Bilder brauchst Du so sicherlich nicht, denn Du hast ja für die Objektbilder wie auch für die Flats je einen geeigneten Satz Darks. Um es einfach zu sagen: Gleichzeitig mit den Darks ziehst Du ja automatisch auch das Bias (das ja immer Teil der Darks ist) ab. Also nur weiter so - und zeig' mal Deine Ergebnisse! [:p]


    Viele Grüße,
    Arndt

    Hi Caro,


    ja, da hast Du wohl recht. Ich muss auch sagen, das ich auch mit meiner "semiprofessionellen" FLI "Dream Machine" gar nicht erst das Experiment wage, viele Wochen alte Masterdarks oder Biasse ohne weitere Begutachtung für die Bildreduktion zu verwenden. Im Allgemeinen nehme ich in wesentlich kürzeren Zeitabständen Masterdarks auf, die ich dann aber trotzdem für den Abzug skaliere. Das mache ich übrigens schon deshalb, weil ich die Masterdarks den Objektbildern nicht einfach per Belichtungszeitskalierung anpasse, sondern per "minimalem Fehlerabstand", indem die Software die Darks so skaliert, bis sie in einem ausgewählten Bereich statistisch am besten zusammen passen. Ist jetzt vielleicht eine akademische Frage, ob das noch soo viel bringt, aber schlechter sind meine Bilder dadurch nun auch nich' geworden [;)]
    In jedem Fall eine interessante Diskussion!


    Viele Grüße,
    Arndt

    Hallo Caro,


    naja, verpönt... das sind doch zu harte Worte. Bei modernen Profi-CCDs mag es wohl tatsächlich angehen, dass das "Dunkel"-Signal gleich Null ist und nur das Bias abzuziehen ist. Und was das Skalieren von Darks angeht habe ich es leider nicht ausdrücklich so geschrieben, dass man dazu eine geregelt gekühlte Kamera braucht; das ist natürlich so, danke für die Klarstellung. So eine Einrichtung ist ja auch wirklich eine feine Sache, denn man kann nun fast 100% der Nachtstunden Objekte fotografieren und braucht nicht 50% der Zeit für Darks. Ohne Regelung bleibt einem natürlich nichts anderes übrig, aber in so einem Fall müssen wir uns ja auch gar nicht erst über Bias & Co. unterhalten. Aber Du wirst mir doch sicher zustimmen, dass sich das Rauschverhalten eines nach unten skalierten, eh schon sauberen Masterdarks (also bei Skalierung auf die halbe oder viertel Belichtungszeit) das Rauschverhalten sogar noch immer weiter verbessert. Das gibt doch quasi das perfekte Dunkelbild, das vom Rauschen unter Umständen noch deutlich besser ist als jedes "nur" gestackte oder erst recht einzeln aufgenommene (und verwendete) Bild - eben immer vorausgesetzt, dass die Temperaturregelung gut ist. Das ist Statistik, und die mag verpönt sein oder nicht, aber sie gilt nun mal.
    Die Overscan-Methode für den Bias-Abgleich ist wohl wirklich nicht so bekannt. Allerdings kann meine CCD-Software (MIRA 7 Pro) diese Art der Bias-Korrektur. Sie ist auch in dem erst neu erschienen (und meiner Meinung nach absolut fantastischen!) Buch "To measure the Sky" als Standardprozedur für die Bias-Korrektur erwähnt. Auch Richard Crisp (der von narrowbandimaging.com) verwendete (ob er es heute noch macht, weiß ich nicht) die Overscan-Methode. In jedem Fall funktioniert sie [:)]


    Viele Grüße,
    Arndt

    Hallo Caro, Frank und Ihr anderen,


    sorry, unter anderem der großen Meisterin hier einmal widersprechen zu müssen [:I]...
    Ein Bias hat durchaus seine Berechtigung, und zwar in zweierlei Hinsicht (ich spreche dabei von einer wirklich photometrisch exakten Bildreduktion von CCD-Bildern, für Pretty Pictures mit DSLRs mag dies überflüssig sein):
    1) Ein Bias enthält NICHT nur das "Ausleserauschen" - die Frage ist ja berechtigt, wie man Rauschen denn abziehen will!?
    2) Ein Bias enthält also nicht nur Rauschen, sondern kann sogar durchaus Struktur haben. Heutzutage werden, soweit mir bekannt ist, "Profi"-Rohbilder mit Overscan aufgenommen, das heißt, es werden beim Bilddownload mehr Spalten ausgelesen, als physikalisch Spalten da sind. Die Folge ist ein Streifen, der sich an das eigentliche Bild anschließt und der, über jede Zeile dieses Streifens gemittelt, das Bias-Signal für jede Zeile enthält. Auf diese Weise wird dann per Software jede Zeile für sich Bias-(und damit Vorladungs-offset-) korrigiert. Aber immerhin wird es korrigiert! Und mit einem (Master-)Bias kann man als Amateur dasselbe machen. Aber mit dem Abzug eines Dunkelbildes mit *derselben Belichtungszeit* (siehe 2) ) kann man sich schon einen extra Bias-Abzug sparen.
    3) Biasse (wie heißt eigentlich die Mehrzahl?) sind dann zu verwenden, wenn man sich ein Master-Dark anlegt, also ein aus sehr vielen Darks gemitteltes Bild, das aber nur das Dunkelsignal enthalten darf, also auch bei Kameras mit nicht vernachlässigbarem Dunkelstrom. Dann und nur dann kann man dieses Masterdark bequem mit der Belichtungszeit skalieren, wenn man ein Rohbild - das ebenfalls erst Bias-korrigiert werden muss - mit einer anderen Belichtungszeit als das Master-Dark dunkelstromkorrigieren will. Bei einem nicht Bias-korrigierten Masterdark würde man ansonsten bei der Skalierung (ein Multiplikationsfaktor) auch das Bias-Signal mit skalieren und entsprechend zu viel (oder zu wenig, ganz nach Belichtungszeitverhältnis) vom Rohbild abziehen.
    4) Wenn man natürlich praktisch überhaupt keinen Dunkelstrom mehr hat (habe ich bei meiner 10 Jahre alten FLI leider nicht ansatzweise...), sieht die Sache sicherlich anders aus. Aber kann man denn wirklich sicher davon ausgehen, dass heutzutage die Amateur-CCDs wirklich durchweg diese Eigenschaft besitzen? Ich wäre da vorsichtig, mit einem Masterdark (und wenn es auch kaum Signal hat) umschifft man doch in jedem Fall alle Reduktions-Klippen, oder? Ich finde schon, dass die Grundregeln der CCD-Bildreduktion zumindest bei geregelt gekühlten CCD-Kameras auch weiterhin gelten sollten: Bias-Korrektur, Dark-Korrektur, Flat-Korrektur.


    Ich hoffe, das trägt auch zur Klärung bei.


    Viele Grüße,
    Arndt