Moin Kalle,
mach es doch einfach mal und schau dir einen solchen Biasframe an.
Bei einer klassischen CCD-Kamera wie sie im Amateurbereich in Gebrauch ist (16 Bit = 65536 Graustufen) bringt dir alleine das Ausleserauschen die Pixelwerte auf "Helligkeitswerte" von mehreren 1000, wieviel genau ist von den Spezifikationen des Kameramodells abhängig. Gute Kameras haben nur wenige 1000 als Ausleserauschen, denn das schränkt natürlich per Offset den Dynamikbereich der Kamera ein.
Der Biaswert schwankt um jenen Mittelwert für einen einzelnen Pixel nur sehr, sehr gering - 10 oder so, wieder je nach Kamera. Damit wird das Bias zu einem echten Offset, den man wirklich einfach nur abziehen muß. Hinzu kommt, daß wie Siggi schon geschrieben hat, defekte Pixel auch im Bias sofort sichtbar werden.
(==>)Thomas:
Eine DSLR ist eigentlich bei langbelichteten Aufnahmen immer ein Fall für ein echtes Dark, denn sie wird ungekühlt betrieben und verhält sich im Sommer ganz anders als im Winter. Besonders die letzten Canon-Generationen scheinen aber einen immer kleineren Dunkelstrom zu zeigen, so daß viele DSLR-Fotografen sogar auf das Abziehen des Darks verzichten und lieber bei der Nachbearbeitung nur per Regler den Schwarzwert hochziehen, per Software entrauschen und Hotpixel einzeln wegstempeln.
Mit dieser Methode kommt man auch zu schicken Bildchen - Photometrie oder ähnliches ginge so aber nicht. Wer also mit der DSLR Veränderliche beobachtet oder dergleichen, der braucht ein echtes Dark (und ein Flat mit Flatdark). Ein Bias alleine wird es bei einer DSLR in der Datenreduktion selten tun, wenn man es ernsthaft angeht.
Eines kommt bei einer DSLR noch hinzu: Man kann sich nie sicher sein, daß die Kamera nicht schon intern soetwas wie eines Biasabzug macht, von dem der Anwender gar nichts mitbekommt (und den er gegebenenfalls gar nicht abschalten kann).
Caro