Beiträge von Stathis im Thema „Seeingeinfluss - unterschiedliche Öffnungen“

    Gia sou Kai, jetzt hast du es geschafft.


    Statt zu arbeiten sitzte ich stundenlang vor Aberrator und versuchte zu verstehen. Mit dem Programm stand ich ja schon immer etwas auf Kriegsfuß und die Geschichte mit der "Turbulence" (zu finden unter dem Reiter "Additional") verwirrt mich noch weiter, auch nach nochmaligem lesen des H.R. Suiter, Kapitel 7.


    Warum ist bei gleicher "Turbulence" der RMS Wert von der Spiegelgröße abhängig? Was heißt z.B. Turbulence 0,1? Bei den statischen Fehlern wie sphärische Aberration, Asti usw. ist die Einheit Lambda peak to valley gemessen an der Wellenfront und ist richtigerweise unabhängig von der Öffnung. Wer kann mir das erklären?


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Das Ausmaß des Seeings (absolut gesehen) ist nämlich nicht unbedingt von der Öffnung abhängig!
    Es wird lediglich bei größeren Öffnungen wegen deren höherem Auflösungsvermögen deutlicher sichtbar.
    Hier wird natürlich auch der Strehl entsprechend gedrückt da die Seeingbedingte Aberration die absolut gesehen nicht anders wie bei der kleinen Öffnung ist aber in Relation zum Beugungsscheibchen bei großer Öffnung natürlich dementsprechend größer erscheint.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    100%-ig einverstanden. Größere Öffnung bringt größere Auflösung. Damit wird auch das Seeing besser aufgelöst.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Deine Simulation zeig einen merklichen Unterschied, das macht sich auch in einem entsprechend besseren Auflösungsvermögen der perfekten 710mm Optik auch bei mäßigem Seeing bemerkbar.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Da bin ich anderer Ansicht. Bei Beobachtung mit Teleskopen der 0,5 bis 1,2 m Klasse ist mir immer wieder aufgefallen, dass bei mäßigem und auch besserem Seeing die Störung durch die Turbulenzen so groß ist, dass das bei diesen Öffnungen winzige Beugungsscheibchen im Seeinggeflimmere kaum noch auszumachen ist. Da gehen Spiegelfehler der RMS=0,1 Wave Kategorie im Rauschen unter.


    Auf die Gefahr hin als Strehl Ketzer auf dem Spiegelschleifer Scheiterhaufen zu landen, provoziere ich:
    Bei Beobachtung im Fokus kann man einen 20" f/4 mit Strehl= 0,989 nicht von einem mit Strehl= 0,90 unterscheiden. An den intra- und extrafokalen Scheibchen wird man hingegen merkliche Unterschiede sehen können. Vielleicht kann es ein so erfahrener Beobachter wie Timm bei geradezu überirdischem Seeing von 0,25 Bogensekunden, aber auch da bleibe ich skeptisch. Das Beugungsscheibchen eines 20-Zöllers ist halt sehr sehr klein (Airy Disk Radius= 0,27"). Wie will man unterscheiden, ob 10% weniger Licht da genau reintreffen oder knapp daneben?


    Übrigens, bei einem 20" f/4 ist bereits 0,7 mm außerhalb der optischen Achse der Strehl von 0,989 auf die 0,8 für "Beugungsbegrenzt" gefallen. Das 3,5 mm Nagler hat eine Feldblende von 2,4 mm Radius, somit ist bereits nach 30% des Gesichtsfeldes (=2,4 Bogenminuten) das Bild nicht mehr Beugungsbegrenzt - was aber kaum auffällt, da ein 20 Zöller eben auch mit 80% Strehl noch jede Menge Power hat - fast immer mehr als das europäische Seeing erlaubt.