Beiträge von Paddy777 im Thema „Jupiter bei unterirdischem Seeing“

    Hallo Alko!


    Danke, gern geschehen... [:)]


    10" Livebild bei gutem Seeing ist schon beeindruckend. Bei dem Super-Seeing vom 21.09. sah das Livebild im C11 aus, wie ein gestacktes Rohbild, herrlich... [:p]


    Sag' Bescheid, wenn Du die EQ6 bestellt hast!


    Paddy

    Hallo Robert!


    Nach einigen Experimenten (unter auch mit RobertR) verwende ich heutzutage folgende Einstellungen (IC Capture, USB-Version):



    - Videoformat Y800 (unkomprimiert!)


    - Bildrate fest auf 30 FPS (60 kann Artefakte verursachen. Bei Überschreitung von 1/30 Sekunde Belichtungszeit wird die Bildrate von selbst angepasst)


    - Helligkeit Mittelstellung (ich glaube 34, hat nicht wirklich Einfluss)


    - Belichtungszeit und Gain: Individuell. Bei Jupiter liegt der Schwerpunkt auf der schnellen Bilderfassung, daher alle Kanäle maximal 1/30 Sekunde. Bei Rot geht auch locker 1/45, bei Grün noch etwas weniger. Wenn das Seeing aber sehr ruhig ist, kann man auch problemlos bei 1/30 Sekunde bleiben und stattdessen den Gain herunterregeln (oder eine Mischung aus beidem). Tendenziell verursacht mehr Gain natürlich auch mehr Rauschen, würde das aber nicht überbewerten: Ich habe schon viele gute Bilder bei Gain 1023 (max.) gemacht, sofern man ausreichend gute Frames zum Stacken hat (strebe da mindestens 200 an).
    Wenn das Objekt hell genug ist, nehme ich aber auch Gain zurück. Ob die Belichtungszeit dann 1/92 Sekunde oder 1/120 Sekunde ist, macht dann auch keinen Unterschied mehr... Achso, das Histogramm nutze ich zu maximal 75%, da es sonst beim Schärfen schnell zu Überbelichtungen kommt! Wenn das Licht sehr knapp ist, gehen auch mal 50% (z.B. Blaukanal bei Saturn u.ä.)


    - Gamma 100 (einige Male Jupiter mit 88 aufgenommen, der Rand wird dadurch dunkler, der Kontrast etwas verstärkt. Habe aber später in Fitswork Gamma wieder angehoben (auf 109), daher kann man sich das sicherlich sparen. 100 ist schon ok!


    - Vor der Aufnahme überlege ich mir, wie lang die Gesamtzeit sein darf um Unschärfen durch Rotation zu vermeiden. Wirklich kritisch ist nur Jupiter, da beschränke ich mich auf ca. 1200 Rot und je 1000 Frames für Grün und Blau. Versuche unter 2 Minuten zu bleiben. Bei Saturn und Mars hat man ein paar Minuten mehr. Das hängt aber auch immer vom Abbildungsmaßstab, der Größe des Objekts und dem Auflösungsvermögen der Optik ab.



    Ich hoffe, das bringt Dich ein bischen weiter.


    Gruß Paddy

    Hallo Robert,


    ja, fühlte mich beim Lesen Deines Threads auch gleich an meine Aufnahmen erinnert.
    Mit der DMK und der Bildbearbeitung habe ich mir in den letzten zwei Jahren ein bischen Erfahrung angeeignet, man merkt dann aber auch schnell, wenn aus dem Material nichts mehr herauszuholen ist bzw. die Mühe vergeblich ist! [;)]


    Überraschenderweise waren die Aufnahmen mit Rotfilter (auch IR) im Vergleich die schlechtesten, grün war etwas schlechter und die Blau-Aufnahmen sahen eigentlich aus wie immer. Daher war es auch sinnlos ein R-RGB anzufertigen.


    Zumindest hat sich deutlich gezeigt, dass an diesem Abend der Vorteil der kürzeren Belichtungszeiten (unter Verwendung der geringeren Brennweite von <5000mm) einen sichtbaren Vorteil brachte.


    Gruß Paddy

    Hallo Leute,


    habe gestern versucht, an die tollen Ergebnisse vom Oppositionstag anzuknüpfen (siehe hier: http://www.astrotreff.de/topic.asp?TOPIC_ID=107394:(



    Leider stellte sich das Seeing im Nachhinein als noch schlechter heraus, als der erste Eindruck befürchten ließ...
    Im Livebild waren ansatzweise Details zu erkennen, die Stackingergebnisse waren aber verheerend.


    Ich hatte Bildserien mit verschiedenen Barlows erstellt, aber lediglich das Bild mit der geringsten Äquivalentbrennweite (4.600mm, f/16,5) war halbwegs zu gebrauchen:



    RGB mit 1,6x Einschraubbarlow:



    Hier zum Vergleich ein RGB mit der Televue 2x Barlow bei ca. f/28:



    Der ganze Rest ist noch deutlich schlechter. [8D]
    Ich wollte es trotzdem zeigen. Vielleicht macht es jemandem Mut, dem der Einfluss des Seeings auf das Bildergebnis noch nicht vollends klar ist...



    Viele Grüße!
    Euer Paddy