Beiträge von Varyonyx im Thema „BB 10.-12.09.2010 - Abgefahrenes im Südschwarzwald“

    Hallo Peter,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"> Gibt es denn solche Close-Encounter-Listen (nur für Erde + Asteroiden) bei JPL <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Nein, es gibt natürlich auch weitere Encounter-Listen, vor allem natürlich für Mars und/oder Venuskreuzer, da bei diesen Encounters zumindest bei einem Objekt einer sehr große Masse im Spiel ist und man
    dann mit Bahnänderungen rechnen muß. Siehe auch den Apophis Flyby 2029...


    Inwieweit beim JPL (intern) weitere Simulationen/Untersuchungen auf alle (bekannten) Objekte durchgeführt werden entzieht sich meiner Kenntnis. Aufgrund der Dringlichkeit solcher Untersuchungen würde ich stark annehmen daß es so ist. Soweit ich das sehen kann werden aber keine Listen veröffentlicht...



    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"> Hm, ich kenne die Materie zwar nicht im Detail, aber ich könnte mir vorstellen, dass man theoretisch abschätzen kann, welche Himmelskörper (über einem bestimmtes Zeitintervall) überhaupt gefährliche Bahnänderungen machen können. <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Es würde die Problematik erheblich vereinfachen wenn man das könnte.
    Es ist natürlich unstrittig daß die NEO und PHA Objekte für uns auf der Erde die allerhöchste Priorität haben. Eine isolierte Betrachtung der Bahn eines NEO oder PHA auf seinem Weg durch das Sonnensystem wirft bekanntermaßen schon gewaltige Probleme auf. Als Ergebnis solcher Untersuchungen steht dann die Torino oder Palermoskala zur Verfügung die (bis jetzt) die beste verfügbare Skala für die Gefährlichkeit eines Asteroiden angibt.
    Aufgrund der unterschiedlichen Bahngeometrien der NEO und PHA Objekte reichen diese Skalen zur Beurteilung der Gefählichkeit eines Objektes nicht aus. Es gibt NEOs und PHAs (vor allem die Apollo Asteroiden) die hohe Exzentrizitäten aufweisen und einen Sonnenfernsten Punkt auf ihrer Bahn erreichen der (von uns aus gesehen) sogar bis weit hinter das Ende des Asteroidengürtels reicht. Und diese Eigenschaft bringt sofort ALLE anderen Hauptgürtelasteroiden mit ins Spiel.
    Es genügt also nicht die Objekte isoliert voneinander bahntechnisch zu betrachten. Das bläht natürlich das Problem gewaltig auf und stellt eine extreme Herausforderung dar. Und zwar an Mensch und Maschine.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Ich kann mir also vorstellen, das man durch theoretisch schlaue Argumente (die aus der Stellar- + Gasdynamik kommen) auf bestimmte Bahnfamilien einschränken kann und auf bestimmte Objekt-Massen. Das ist vielleicht der Grund warum JPL nicht alle Objekt-Permutationen (sind ja ziemlich viele ! [}:)]) rechnet... <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">

    Du hast recht. Auf diese Weise läßt sich das Gesamtproblem vereinfachen (und ist dann immer noch komplex genug) weil man sich eben nur noch mit einer Teilmenge der Objekte herumärgern muß.
    Ausgehend von der isolierten Betrachtungsweise (die bis jetzt geübt wird) erreichen wir mittlerweile einen annähernd guten Kenntnisstand über die Gefährlichkeit eines Asteroiden. <b>Es reicht aber nicht. Wir müssen die Gesamtkomplexität betrachten.</b>
    Ich möchte Dir eine preisgekrönte Publikation von Jon Giorgini ans Herz legen:"Predicting the Earth encounters of (99942) Apophis"


    Bitte achte auf seine Analysen bzgl. der Flybys von Apophis mit anderen Sonnensystemobjekten (3.1.2.2).


    Gruß Alex (VectorSCOPE)

    Hallo Peter,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">enge Begegnungen zwischen Asteroiden, wahrscheinlich um Kandidaten für potentielle Bahnänderungen zu finden. Dabei frage ich mich natürlich auch inwiefern Leute wie das JPL z.B. sowas nicht sowieso schon machen (NEA, PHA Programme) ?<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Das tun sie beim JPL durchaus, aber nicht kontinuierlich für ALLE Sonnensystemobjekte zeitlich durchgehend, sondern explizit nur für die Untermenge der NEOs und PHAs.
    Daraus entstehen dann die Close Approach Fahrpläne aus denen Du zum Beispiel auch den Flyby für Deinen nächsten Vorschlag entnommen hast.


    Die Close Approach Tabellen sagen aber rein gar nichts darüber aus inwiefern es bis zum nächsten Close Approach eines Objektes an die Erde zu einem denkbaren weiteren Flyby mit irgendeinem anderen Sonnensystemobjekt kommt oder bereits gekommen ist. Um das in Erfahrung zu bringen muß man schon ein bischen mehr rechnen als nur Close Approach Listen zu erstellen [:)]


    Schau Dir bitte diesen Link an
    http://www.vsu.dyndns.org/predictions/neaencounters.txt


    und laß Dir dir zu jedem NEAEncounter auch die Orbitaldiagramme anzeigen. Das sind die zusätzlich im Datensatz stehenden Links.


    Ich hoffe damit wird es etwas klarer [:)]


    Es wird auch langsam Zeit daß die Asteroiden etwas mehr breitere Beachtung unter den Amateurastronomen finden. Diesbezüglich finde ich Dein Engagement in der Beobachtung dieser Objekte sehr gut [:)]
    Ich hoffe sehr, daß weitere engagierte Amateurastronomen Deinem Beispiel folgen werden... [;)]


    Gruß Alex (VectorSCOPE)


    P.S Hier noch ein Link zu einem aktuellen NEAEncounter Beispiel aus diesem Jahr
    http://www.vsu.dyndns.org/phpn…575cbbb8618256348b8c4419c

    Heyho,


    ich möchte ein bischen zur "Bewußtseinserweiterung" in Sachen Asteroiden beitragen.
    Auf der VectorSCOPE Portalseite gibt es im rechten Seitenabschnitt eine Reihe von anlickbaren Pictogrammen mit aktuellen AsteroidenFlybys.


    Von scheinbaren Begegnungen mit Deepskyobjekten bis zu kritischen Sonnensystemflybys ist dort alles vertreten. Diese Listen werden täglich neu erstellt!.


    Weiterführende Informationen (mit Ephemeriden usw.) zu den Flybys liefert der ArtemisSIMULATOR (Online-Datenbankserver) den man ebenfalls (weitgehend) kostenlos benutzen kann.


    Wer tiefer in die Materie einsteigen will und sich mit den, mitunter auch für uns systemrelevanten Problemen mit den Asteroiden und Kometen, beschäftigen will, für den stehen weitere Daten und Analysemöglichkeiten zur Verfügung.


    Ich möchte euch im gleichen Atemzug den ArtemisNAVIGATOR (Freeware), eine Art Planetariumsprogramm mit speziellen Funktionen für Sonnensystembeobachter zum Download empfehlen.


    Mit diesem Programm können Prädiktionsdaten visualisiert und noch dem jeweiligen vorhanden Teleskopequipment gefiltert dargestellt werden um diejenigen Events herauszufinden die in der Reichweite des eigenen Equipments liegen.


    Weitere Informationen --&gt; http://www.vsu.dyndns.org


    Gruß Alex (VectorSCOPE)