Beiträge von RuedigerH im Thema „Astrocamping in Neu-Göhren“

    Hallo Jörg,
    keine Angst den 24"er gibt es noch und der bleibt. Ich habe auch aus dem Nachlass von Werner Reimann einen tollen 18" F 3.9 Spiegel erworben und dann dazu einen Kompaktdobson gebaut. Da wir mehrere Wochen Urlaub hatten, wurde der 18"er aufgrund seines geringeren Stauvolumens bevorzugt. Langfristig plane ich aber noch einen etwas kleineren selbsgeschliffenen Reisedobson (14"). Es nagt doch ganz leicht am Ego nicht mit einem selbstgeschliffenen Spiegel zu beobachten, obwohl der Spiegel von Werner wirklich Oberklasse ist.


    Hallo Ralf, Hallo Marianne,
    vielleicht könnte man ja mit Hilfe der Dark Association in der Gegend ja einen "Dark-Sky-Park" einrichten.

    Ein verkorkster Surfurlaub (wenig Wind und viel Regen) haben uns (Marianne, Tochter Janna, Rüdiger und Ralf) von der Insel Fehmarn Richtung Mecklenburg flüchten lassen. Wir fuhren genau da hin, wo es nach den Lichtverschmutzungskarten mit am dunkelsten sein sollte und entdeckten dabei wohl den genialsten Astrocampingplatz nördlich der Alpen. Der Bootsanleger – und Campingplatz Neu-Göhren an der Elde-Müritz Wasserstraße liegt sehr idyllisch im Nirgendwo umgeben von Feldern und riesigen Waldflächen. Die nächste etwas größere Kleinstadt ist Ludwigslust in ca. 20 km Entfernung Richtung Norden. Hamburg liegt rund 100 km westlich. Im südlichen Bereich des Platzes befindet sich eine große freie Wiese, wo man ungestört Teleskope aufbauen kann. Die Inhaberfamilie Höffler steht amateurastronomischen Aktivitäten sehr aufgeschlossen gegenüber und würde sogar die moderate Platzbeleuchtung abschalten. Wir begnügten uns damit eine Lampe mit zwei Plastiktüten abzublenden. Während unseres Aufenthaltes konnten wir zwei Nächte für Beobachtungen mit unseren 18“ und 24“ Dobsons nutzen. Trotz leichter Feuchtigkeit war der Himmel einfach überwältigend. Die Milchstraße war unwahrscheinlich strukturiert und von Horizont zu Horizont sichtbar und warf Schatten! M8 war ganz entspannt mit dem bloßen Auge zu sehen. Wir verbrachten eine ganze Weile mit Grasnarbenguckerei in den südlichen Gefilden, die uns sonst verborgen sind. Ralf und ich waren der Meinung noch nie so einen fantastischen Himmel gesehen zu haben. M 33 war direkt mit dem bloßen Auge erkennbar. Das SQM-l zeigte in der Michstraße 21,6 ein wenig außerhalbgerichtet lag der Wert bei 21.7, eine Messung erbrachte sogar 21.78. Lichtglocken waren praktisch nicht vorhanden, nur minimale Aufhellungen von Ludwigslust und Dömitz. Dann, plötzlich am späten Abend Wolfsgeheul. Wir waren uns sicher, das kriegt kein Dorfköter hin. Nächsten Tag hatten wir dann bei der örtlichen Försterei einmal nachgefragt. Die teilten uns mit, dass im Winter in der Gegend ein Wolf gesehen wurde. Ein Wolfsrudel hat sich fest in der Lübthener Heide angesiedelt ( ca. 15 km westlich von Neu-Göhren) . Die Wölfe sollen für den Menschen keine Gefahr darstellen. Eine wirklich tolle Gegen zum Sternegucken, Wandern, Radfahren, Paddeln und Pilze sammeln . Zum Schluss noch die genaue Anschrift, falls es den einen oder anderen in diese Gegend verschlägt: Bootsanleger und Camping, Neue Straße 9, 19294 Neu-Göhren, Tel. 038755-20309, http://www.bootsanleger-neugoehren.de . Auf dem Platz gibt es auch ein Restaurant. Nach tel. Voranmeldung kann man auch außerhalb der Saison das ganze Jahr über kommen.

    Blick von der Eldebrücke

    Blickrichtung Norden

    Blick nach Süden

    Janna mit eingefangenen Pilzen. Auf der Liege Ralf bei seiner Lieblingsbeschäftigung unmittelbar bevor er von Marianne weggescheucht wurde.