Beiträge von Christoph_n im Thema „Fragen zur Anschaffung eines Teleskops“

    Hi Hraban.


    Ich als Anfänger würde aber auch Andreas Ratschlag mit dem Fernglas bekräftigen wollen.
    Ich bin zwar schon lange am Sternenhimmel interessiert, aber wirklich informiert hab ich mich diesbezüglich nie. Außer dem Großen Wagen und Orion kannte ich bis vor etwa 3,5 Monaten noch nichts am nächtlichen Himmel.


    Als mir dann irgendwann Anfang Mai die fixe Idee kam Geld mit einem Teleskop zu ersetzen, hätte ich am liebsten auch sofort losgelegt. Jedoch bin ich dann erst mal hier im Forum (damals noch nicht aktiv geschrieben) gelandet. Dann habe ich mich erst mal tagelang durch hunderte Threads gewühlt um ein gewisses Grundwissen zu bekommen (hat z.B. ne Zeit lang gedauert bis ich verstanden habe was ein schnelles Öffnungsverhältnis ist und warum dabei die Zahl dabei kleiner wird^^)
    Ich bin dann irgendwann auf das ATT gestoßen, das Ende Mai stattfand, hab meinen Vater gleich mitgenommen und bin dahingefahren. Mein wichtigster Besitz (bzw. interessantester) seit da an: Eine Sternenkarte und das Buch "Die Messierobjekte". Nen paar Tage später habe ich mir dazu dann noch den Karkoschka zugelegt.


    Nachdem ich mir dann eine Holzkontruktion gebastelt habe um das 8x42 Fernglas meines Vaters auf ein Fotostativ zu schnallen gabs für mich, sobald Sterne am Himmel zu sehen waren, kein Halten mehr.
    Stundenlang mit dem Fernglas und der Sternenkarte, bzw. den Büchern auf dem Balkon bzw. im Feld hocken haben einen sehr großen Lerneffekt würde ich mal behaupten.
    Mit selbst so kleiner Öffnung kann man schon diverse Messierobjekte sehen (laut meinem Beobachtungsbuch (im übrigen sehr zu empfehlen so was zu schreiben) bisher M3, M13, M15, M31, M33 (mit viel Glück und sehr knapp), M37, M57 (seeehr schwacher Punkt), M81 (auch sehr schwach, aber da) und M92). Und wenn man sich dann mal Gebiete wie Plejaden, Hyaden und Mel20 (fand ich bisher eigentlich am eindrucksvollsten) anguckt, kommt man aus dem Staunen nicht mehr raus.
    Oder, dass ich dabei das erste Mal in meinem Leben die Milchstraße direkt und Andromeda (indirekt, mit viel gutem Willen und sehr knapp) mit bloßen Auge sehen konnte, dass man im Fernglas die Jupitermonde sehen kann, dass Jupiter überhaupt so hell am Himmel ist, dass.. und so weiter ;)


    Und genau so was eignet sich perfekt, mit nur sehr geringen Investitionen, zu testen, ob die Astronomie auch wirklich was für einen ist. Wenn man dann an Tagen wie den letzten tagsüber mehr als 20°C hat aber trotzdem nachts um vier teilweise böse anfängt zu frieren, nachdem man 2,5 Stunden auf dem Hocker saß und darauf gewartet hat, dass dieser verdammte Mond endlich untergeht, aber das einem nichts ausmacht und man selbst vom Gedanken an den Winter nicht abgeschreckt wird, dann weiß man, dass man einen Schritt weiter gehen kann.


    Der "Schritt" weiter ist in meinem Falle übrigens ein 8" Dobson. [:D] Quantensprung triffts dann wohl doch eher.
    Nachzulesen hier: http://www.astrotreff.de/topic.asp?TOPIC_ID=105229
    BTW: Ich warte immer noch auf den Tubus.. Laut Sendungsverfolgung seit Donnerstag letzter Woche auf dem Transport zu meinem Paketzentrum. Rockerbox und restliches Equipment stehen hier und setzen schon Staub an :(


    Um mich am Ende nochmal zu wiederholen: Ich rate dir wirklich erstmal zum Fernglas. Man lernt schon enorm viel, dass man später braucht (siehe verschiedene Threads hier, in denen Leute Teleskope gekauft haben und außer dem Mond und vielleicht Jupiter nichts angucken können, weil sie nicht wissen wo da oben die Party läuft und dann erst anfangen zu fragen).
    Aber dem Drang nach einem größerem Einkauf gleich zu beginn ist nicht leicht zu wiederstehen, das weiß ich. Aber Gott sei dank werden uns die ganzen interessanten Sachen da oben überleben, also lass dir ruhig Zeit mit dem Kauf.


    Mit freundlichen Grüßen und CS,
    Christoph