<blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Gert</i>
* Wie entsteht es?
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Die Ursache für das Seeing ist die Luftunruhe - genau genommen, die über einen Querschnitt des Lichtkegels unterschiedliche Dichte der Luft. Die bewirkt nämlich einerseits, dass das Licht je nach Pfad unterschiedliche optische Weglängen zurücklegt und somit die konstruktive Interferenz in der Airy-Disk nicht optimal zu Stande kommt (analog zu einem schlechten Strehl Wert). Andererseits entstehen konstruktive Interferenzen außerhalb der Airy-Disk, so dass das Bild verzerrt, erscheint. Das dieser Effekt sich zudem noch schnell im Laufe der Zeit verändert - je nachdem durch welche inhomogene Lichtströmung das Licht gerade fällt - ist er auch sehr schwer auszugleichen.
Ein weiterer Effekt, ist, dass durch (relativ) großräumige Druckunterschiede auch Licht, das eigentlich nicht im Lichtkegel liegt ins Teleskop fallen kann (druckinduzierte Brechung) und das sogar so, dass es realtiv nahe der Airy-Disk liegt - dadurch entstehen mehr oder weniger scharf begrenzte Geisterbilder.
<blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Gert</i>
* Welche Parameter sind dabei signifikant?
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Das sind vor allem die Stärke der Inhomogenität in der Luftunruhe und Ihre Frequenz im Ortsraum - also ihre charakteristische 'Breite'. Bei den großräumigen Inhomogenitäten spielt außerdem ihre Höhe (genau genommen ihr Abstand zum Teleskop) eine Rolle.
<blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Gert</i>
* Gibt es eine Zellengroesse?
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ja - wie beschrieben gibt es Inhomogenitäten innerhalb des Lichtkegels also mit einer Breite, die signifikant kleiner ist als der Teleskopdurchmesser. Diese wirken sich direkt auf die Bildqualität aus. Inhomogenitäten mit einer charakteristischen Größe oberhalb des Teleskopduchmessers erzeugen Geisterbilder. Der Abstand der Geisterbilder von der Airy Disk hängt mit dem Verhältnis von 'Zellgröße' und Höhe zusammen.
<blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Gert</i>
* Was koennen wir als Beobachter und Teleskopbastler tun?
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abwarten und (kalten) Tee trinken.
<blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Gert</i>
* Liefert eine gleiche Vergroesserung bei maessigem Seeing gleiche Seheindruecke bei kleinem und grossen Instrument?
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Am großen Instrument ist das Bild heller. Wenn die charkteristische Breit der 'Schlieren' zwischen den beiden Öffnungen liegt - zeigt das Bild am kleineren Instrument kein 'Seeing' d.h. die Artefakte tauchen nicht auf, weil sich der Lichtkegel komplett in einer homogenen Zone befindet. Im Extremfall kann sogar die Airy-Disk mehr Licht enthalten als beim großen Seeing-gestörten Instrument, weil evtl. destruktive Interferenz nicht zum Tragen kommt.
Obige Aussage gilt nicht für die Geisterbilder, deren Ursache ja in großräumigen Inhomogenitäten liegt.
<blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Gert</i>
* Was bringt abblenden?
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siehe oben: ein effektiv kleineres Instrument unterdrückt destruktive Interferenz innerhalb der Airy-Disk - WENN, und NUR WENN dadurch erreicht wird, dass Teile des Lichtkegels, die destruktiv interferieren würden abgeblendet würden.
<blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Gert</i>
* Gibt es Unterschiede bei visueller und Webcam Beobachtung?
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Mit der Webcam kannst Du die 'schlechten Frames' wegwerfen - mit dem Auge darfst Du nur die 'klaren Augenblicke' benutzen.
<blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Gert</i>
* Welche Messungen koennen wir als Amateure machen um das Thema zu dokumentieren?
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Da wäre vor allem mal ein systematischer Aufbau interessant - um zu qualifizieren, welcher der theoretisch möglichen Effekte in der Praxis wie relevant ist.
Also folgendes: Ein 'Sterntest' mit Irisblende und Webcam, die bei mäßigem Seeing innerhalb weniger Minuten das Aussehen des Sterns in Abhängigkeit von der mit der Irisblende variierten Öffnung dokumentiert. Dieser Test müsste im Zenit, horizontnah, und 'über ein Objekt (z.B. Hausdach) beobachtet' durchgeführt werden.
Anschließend könnten daraus - durch Vergleich mit der Theorie - 'endgültig' beantwortet werden, wie sich welche Luftunruhe auswirkt, und ob Abblenden hilft, oder nur theoretisch helfen kann.
DS, Holger