Beiträge von AchimS im Thema „Beobachten bei aschehaltiger Luft - die Praxis“

    Hallo,


    gestern abend bin ich zu meinem StandardPlatz raus gefahren, von der extrem verdünnten Asche wollte ich mich nicht abschrecken lassen.


    Nachdem gegen 22.15h alles aufgebaut und justiert war (Polaris belegte etwas überdurchschnittliches Seeing) wurde in Ruhe mit bloßem Auge der Himmel gemustert. Zenithnah sah es recht ordentlich aus, im unteren LEO war schon erste Einschränkungen bemerkbar. 73 LEO (mag 5.3) war zu dieser Zeit nur schwer mit bloßem Auge nur indirekt erkennbar. Das Triplett hat - verglichen zur Beobachtung in der letzten Woche im Okular merklich gelitten. Der Schrägbalken in M66 war schwer detektierbar, das Staubband bei NGC3628 kaum definiert, schwierig.
    Das SQM wies trotzdem einen Wert von 21,05 bis 21,0 aus. Erschwerend kam noch ein mäßiger, teils recht böiger Wind hinzu. Nächstes Objekt war M51/NGC5195. Auch merklich schlechter als in den Nächten zuvor, Spiralarme zwar in 21er Oku erkennbar, im 13er besser, es fehlen die äußeren, weiten Halo-Strukturen. Dank gutem Seeing sind bei höheren Vergrößerungen Feldsterne in der GX erkennbar, doch der Halo leidet deutlich.
    Die Bedingungen wurden gegen 22.40h merklich schlechter. Im Norden war um Cassiopeia keine weiteren Feldsterne mit bloßem Auge zu erkennen, H & CHI wie wegegezaubert.


    Auf 30 Grad Höhe war die GH somit nurmehr um mag 4. Im Süden schaffte es gerade Corvus durch den Staub, die schwächste Komponente des schiefen Trapez immerhin mag 3.0 hell.


    Ich dachte mir : das ist jammern auf hohem Nivieau, Großstadtastronomen wären ob solcher Bedingungen froh. Trotzdem - es machte einfach keinen Spass. Der Versuch sich mit Saturn und Mars zu trösten scheitete am böigen Wind, bei höheren Vergößerungen waren die Planetenscheiben permanent am zittern, nur ab und an Sekundenbruchteile stehendes Bild. So fuhr wurde um halb 12 zusammengepackt.


    Es wurden Werte um 21,05, teils 21.10 mit dem SQM (das alte) im Zenith gemessen, mein IR-Meter gab -19 Grad an. Somit war der SQM-Wert 'nur' um ca. 0,1 bis 0,15 abgesenkt, der IR-Wert deutlicher um 5 bis 6 Grad erhöht. Kann es sein, das der Staub anders als Dunst wirkt, mehr Licht absorbiert und weniger Streulicht reflektiert? Ich hatte diesen Eindruck.


    Viele Grüße


    Achim